Die Stadt will mit dem Kulturprogramm „Nimm Platz“ den als Hotspot der Drogenszene bekannten Neumarkt zumindest zeitweise aufwerten.
Lesungen, Konzerte, Kunst„Schön, dass hier mal was passiert“ – Kulturprogramm auf Kölner Neumarkt eröffnet
Kulturdezernent Stefan Charles eröffnete am Mittwochabend den Kulturpavillon der Kölner Künstlerin Erika Hock sowie die Open-Air-Ausstellung „Mittendrin“ von Wolfgang Zurborn auf dem Neumarkt. „Das ist wirklich etwas ganz Besonderes“, sagte er. „Mir gehen die Dinge ja oft zu langsam. Aber diesmal waren wir sehr schnell.“ Im vergangenen Herbst habe man sich zusammengesetzt, weil alle spürten, dass man für die Aufwertung des Neumarkts etwas tun müsse. Das Konzept von „Nimm Platz“ entwarf das Team, das auch schon dem Ebertplatz vor einigen Jahren neues Leben einhauchte.
Erika Hock habe mit dem gelben Pavillon nun ein „veritables Kunstwerk“ auf den Neumarkt gebracht. Er sei mit seinen überdachten Plätzen unverzichtbar für das Kulturprogramm der nächsten Wochen. Auf jeden Fall ist er ein Hingucker. Auf großes Interesse bei den Passanten stieß auch die Ausstellung mit Fotos von Wolfgang Zurborn, die großflächig den Bauzaun rund um die Brunnen-Baustelle verdecken und Kölner Szenen aus 1980er und 1990er Jahren zeigen. Viele fotografierten sich davor. „Wie schön, dass hier mal was passiert“, meinte eine Kölnerin.
Kölner Neumarkt: Gastroangebot einmaliges Gastspiel
Zur Eröffnung gab es einen Waffel- und einen Getränkestand. Das war jedoch ein einmaliges Gastspiel. Ein dauerhaftes gastronomisches Angebot auf dem Neumarkt soll es zwar geben, es hat sich aber bisher kein Betreiber gefunden. „Hier könnten auch mehr Stühle und Bänke aufgestellt werden“, meinte ein Passant.
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Zur Eröffnung gab es Musik von der Band Chanson Trottoir, danach trat DJ Korkut Elbay auf. Es folgt nun ein mehrwöchiges Veranstaltungsprogramm mit Filmvorführungen, Lesungen, Gesprächen, Comedy, kleinen Konzerten und Formaten speziell für Kinder und Jugendliche. Es ist kostenlos und wurde von der Stadt mit rund 60 Kulturmacherinnen und -machern aus der Köln gemeinsam gestaltet.
Kultur und kostenlose Lesungen auf Kölner Neumarkt
Eine Konstante bildet die vom Literaturszene Verein kuratierte Reihe „Kölner Literatursommer“: Täglich von 17 Uhr bis 17.30 Uhr werden Autorinnen und Autoren aus Köln und der Region eine halbe Stunde Texte unterschiedlicher Genre lesen, zum Teil auch zweisprachig.
Hinzu kommen weitere Veranstaltungsreihen sowie 35 Einzelevents. Die Stadt will mit dem kostenlosen Kulturprogramm den als Hotspot der Drogenszene bekannten Neumarkt zumindest zeitweise aufwerten und ein anderes Publikum anziehen.
Auch bauliche Veränderungen wird es geben: Geplant sind zwei neue Fußgängerüberwege, um den Platz besser an die Einkaufsstraßen anzubinden. Der Brunnen soll Ende des Jahres fertig sein.