Seit Jahren ist die zentrale Feuerwache 1 in der Innenstadt ein Sanierungsfall. Zu klein und zu marode ist der Bau aus den 1960er Jahren. Nun soll ein Neubau die Probleme lösen. Doch bis der steht, dürfte noch viel Zeit vergehen.
Neubau auf der Nord-Süd-FahrtSo soll Kölns wichtigste Feuerwache mal aussehen
Eine der größten Sorgen der Kölner Feuerwehr könnte bald ein Ende haben: Die zentral gelegene Feuerwache 1 an der Nord-Süd-Fahrt, vor mehr als 60 Jahren erbaut, ist inzwischen eines der ältesten Bauwerke der Feuerwehr und in einem desolaten Zustand. Außerdem platzt das Gebäude aus allen Nähten: Statt der damals geplanten 59 Feuerwehrmänner arbeiten dort inzwischen etwa 160 Feuerwehrleute – Tendenz steigend. Seit Jahren ist klar, dass ein größerer und moderner Neubau an gleicher Stelle her muss und nun – zweieinhalb Jahre nach dem Neubaubeschluss – ist klar, wie das Gebäude einmal aussehen soll.
An der Ecke Agrippastraße/Neuköllner Straße soll künftig ein an der Seite zur Nord-Süd-Fahrt hin deutlich höheres als das bisher dreigeschossige Gebäude stehen. Richtung Osten, also zur Straße „Krummer Büchel“ hin wird die Höhe des Gebäudes treppenförmig abgestuft. Die Dächer sollen mit Pflanzen begrünt werden. „Der Bau war im Vorfeld ausgeschrieben worden, 13 Entwürfe wurden eingereicht. Vier davon kamen in die engere Auswahl, die letztlich die deutsch-schweizerische Kombi gewann.
„Mit der Entscheidung der Jury ist ein weiterer Meilenstein für den Neubau der Feuerwache 1 erreicht worden“, sagt Stadtdirektorin Andrea Blome. Der Siegerentwurf des schweizerisch-deutschen Planungsteams „H+P Objektplanung Aachen GmbH“ und „Graber Pulver Architekten AG“ aus Zürich erfülle „alle Anforderungen eines modernen Feuerwehrstandortes“ und werde „Maßstäbe setzen.“ Noch bis 22. Dezember können sich Interessierte ein Modell des Siegerentwurfs im Spanischen Bau des Rathauses anschauen.
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Archäologische Funde an der Nord-Süd-Fahrt erwartet
Bis die neue Feuerwache steht, wird es aber noch einige Zeit dauern. Zunächst muss in der nahegelegenen Leonard-Tietz-Straße das Gebäude der ehemaligen Kaufhof-Zentrale als Interim hergerichtet werden. Längere Zeit ohne einen zentralen Wachstandort in der Innenstadt kann sich die Feuerwehr nämlich nicht leisten. Nachdem die alte Feuerwache dann abgerissen sein wird, sollen zunächst historische Grabungen stattfinden, da die Stadt auf dem Gelände archäologische Funde erwartet. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann der Neubau beginnen.
Bis dahin also müssen die Feuerwehrleute in der Innenstadt weiterhin mit kaum zureichenden Verhältnissen zurechtkommen – und das bei vollem Betrieb. Die Feuer- und Rettungswache in der Innenstadt gehört zu den am häufigsten alarmierten Wachen in Köln. 2021 rückten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst 33.729-mal aus, in diesem Jahr schon 34.626-mal. „Die Wache ist in Zeiten von Karneval, Marathon, Radrennen oder ähnlichen Großveranstaltungen in der Lage, mit zusätzlich stationierten Mitarbeitenden und Fahrzeugen das Einsatzgeschehen in der abgeschnittenen Innenstadt autark zu bewältigen“, sagt Feuerwehrchef Christian Miller.