Ende Juli machte die Furchtbar dicht. Nun ist bekannt, wer den Laden auf der Kyffhäuser Straße übernimmt – und was aus dem Lokal wird.
„Ich trete ein großes Erbe an“Furchtbar im Kwartier Latäng öffnet wieder – das sind die neuen Betreiber
Eines war direkt klar: Die Furchtbar bleibt die Furchtbar. Vor einem Monat schloss die ehemalige Betreiberin Nada Abdin zum letzten Mal selbst die Tür der alteingesessenen Kölner Kneipe in der Kyffhäuser Straße. Die Schlüssel sind jetzt in der Hand von Sarah Ibimoroti und Florian Deubel, der in Köln schon die Frieda Bar betreibt. Am Freitag, den 1. September, soll die Wiedereröffnung gefeiert werden. „Wir haben hier nur einmal durchgepustet“, sagt Deubel.
Konkret heißt das: Eine neue Theke, ein neues Logo, ein neuer Anstrich drinnen wie draußen, die Fassade ist nun tiefschwarz. Die kultigen „Gespenster“-Comics sind von der Wand verschwunden. Stattdessen wurden hier schwarz-weiße Plakate von Konzerten von Motörhead, Megadeth, David Bowie, NOFX und anderen tapeziert. Trotzdem: „Die Furchtbar ist eine Institution. Deswegen bleibt es auch beim Namen.“ Auch der Kickertisch und die Dartscheibe bleiben, ebenso die Würfel- und Kneipenspiele wie „Schocken“. „Ich will natürlich die Stammgäste nicht vergraulen.“
Furchtbar in Köln: Nach 20 Jahren gibt Wirtin die Kneipe ab
Die kenne Deubel zu einem großen Teil ohnehin, sagt er. „Ich war selbst jahrelang einer.“ Dass er die Furchtbar von Wirtin Nada Abdin übernimmt, sei daher eine glückliche Fügung. „Ich habe erfahren, dass Nada die Furchtbar abgeben will und habe sie sofort angerufen. Wir haben uns getroffen und entschieden, dass wir das so machen.“ Ausschlaggebend gewesen sei auch, dass Deubel nicht viel an der Furchtbar ändern wollte. „20 Jahre“, sagt er ein wenig ehrfürchtig, „das muss beibehalten und gepflegt werden.“
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20 Jahre lang war die Furchtbar in den Händen ihrer Schöpferin Nada Abdin. Im Juli gab sie bekannt, die Kneipe abzugeben. Es sei inzwischen zu viel geworden, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dass die nun Ex-Chefin gegenüber noch die „Tankstelle“ führt und daher möglicherweise ein besonderes Augenmerk auf „ihre“ Furchtbar wirft, befürchtet Florian Deubel nicht. „Ich glaube – zumindest hat sie mir das gesagt – dass sie sich freut, dass ich es mache. Wir freuen uns jedenfalls darauf, zusammen die Kyffhäuser Straße wieder neu zu beleben. Da gibt es auch kein Konkurrenzdenken oder sowas.“ Nur musikalisch soll es härter zugehen als bislang: Die gesamte Bandbreite von Rock, Punk und Metal soll ab Freitag wieder aus den Boxen scheppern.
„Es wird hoffentlich wieder so werden wie damals, also vor Corona“, sagt Deubel. „Die Furchtbar soll wieder zu dem Nachtschuppen vom Kwartier Latäng werden.“ Dafür will Deubel den Laden außer montags täglich ab 18 Uhr öffnen, am Wochenende bis 5 Uhr, unter der Woche bis 3 Uhr. „Ich trete ein großes Erbe an und ich hoffe, dass ich dem gerecht werde. Aber ich habe gute Unterstützung mit einigen Leuten aus dem alten Team und ein paar Neuen.“ Ab 18 Uhr wird an diesem Freitag und Samstag die neue Furchtbar gefeiert.