Ein Einsatzfahrzeug ist am Wochenende zum Aachener Weiher ausgerückt – manipulierte Videos waren der Auslöser.
Einsatz am Aachener WeiherKölner Feuerwehr kritisiert „koelnistkool“
Eine Marketingaktion der Instagram-Seite „koelnistkool“ hat die Kölner Feuerwehr unnötig beschäftigt. In Videos hatte das Portal am Wochenende vermeintliche Augenzeugenvideos geteilt, die von mehr als 100.000 Menschen gesehen wurden. Auf den Aufnahmen war zu sehen, wie Männer aus Kanistern Flüssigkeiten in den Aachener Weiher schütteten. Später veröffentlichte die Instagram-Seite Videos, die ein leicht pink verfärbtes Gewässer zeigten.
Der Fall hat auf Instagram hohe Wellen geschlagen. In dem Netzwerk wird die Aktion, der zum Feuerwehreinsatz führte, weiter diskutiert.
Die Feuerwehr musste den Inhalt der Videos prüfen und schickte ein „Einsatzfahrzeug Umwelt“ zum Weiher. Dort stellten sie keine Verfärbung fest. Erst Tage später klärte „koelnistkool“ auf, dass es sich um eine vorgetäuschte Aktion gehandelt habe.
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Kölner Instagram-Portal „koelnistkool“ täuschte Aktion am Aachener Weiher vor
Mit den Videos wollte das Portal, das witzige Bilder („Memes“) zu Köln verbreitet, einen neuen, rosafarbenen Schnaps bewerben. Die Flüssigkeit in den Kanistern war Wasser, der Eindruck vom gefärbten Weiher durch Videobearbeitung entstanden.
„Für derartige Werbezwecke Einsatzmittel der Feuerwehr zu blockieren, können wir nicht gutheißen“, teilte die Feuerwehr zu dem Einsatz mit. „Jede bewusste falsche – ob direkt oder indirekte Alarmierung – bindet Einsatzmittel und Personal, die dann im Zweifel an anderer Stelle nicht eingesetzt werden können.“
Feuerwehr-Einsatz am Aachener Weiher in Köln: Vermeintliche Augenzeugen befragt
Die Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ war von koelnistkool am Wochenende gezielt auf die täuschend echten Videos aufmerksam gemacht worden und schickte eine Reporterin zum Weiher. Noch vor ihrer Ankunft suchte die Redaktion Kontakt zu den vermeintlichen Augenzeugen.
Die Augenzeugen schilderten – wie sich im Nachhinein herausstellte – im Auftrag von „koelnistkool“ glaubhaft die erdachte Geschichte. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete dennoch nicht, da unsere Reporterin vor Ort den Vorfall nicht bestätigten konnte.
Macher von „koelnistkool“ sprechen von Unterhaltung
Im Tagesverlauf fragten die vermeintlichen Augenzeugen in der Redaktion nach, ob ihre Videos noch verwendet würden und schickten eine SMS: „Und wann kommt der Artikel?“. Aus Sicht der Redaktion war dies der bewusste Versuch von „koelnistkool“, „Fake News“ im „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu Marketingzwecken zu provozieren. Den Vorwurf weisen die Macher von sich und sprechen davon, „Unterhaltung“ zu machen.
Auch die Stadtentwässerungsbetriebe hatten in Folge der Videos einen Wochenendeinsatz ausgelöst und vorsorglich Wasserproben entnommen, die noch analysiert werden. (ksta)