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Rewe in der OpernpassageSupermarkt mit Kronleuchtern

Lesezeit 3 Minuten

Direkt vom Erzeuger: Ein knallroter Traktor empfängt die Kunden des Rewe-Marktes.

Köln – Kronleuchter an der Decke, dynamische Lichtwechsel je nach Tageszeit und eine Weinsammlung, die sich vertikal über zwei Etagen erstreckt – Kölns schickster Rewe-Supermarkt liegt ab sofort in der Opernpassage in der Innenstadt. „Wir durften machen, was wir wollten“, sagt Franchisenehmer Peter Richrath über das Gestaltungskonzept, das deutschlandweit einmalig ist.

Der 50-Jährige, der zusammen mit seinem Bruder Lutz bereits eine Filiale in Sülz und elf weitere Märkte im Kölner Umland leitet, wollte dieses Mal unbedingt weg von geraden Regalen und 08/15-Atmosphäre. „Die Kölner sind beim Einkaufen anspruchsvoll“, dessen ist sich Peter Richrath sicher. Große Teile der 1600 Quadratmeter Verkaufsfläche sind daher für Frischetheken reserviert, auch eine 7,5 Meter lange Salatbar gibt es.

Wie weit er den Geldbeutel öffnet, entscheidet jeder Kunde selbst: Den Senftopf etwa gibt es sowohl für 29 Cent als auch für 14,60 Euro – dann allerdings auch mit Champagner verfeinert. Diese Praxis zieht sich durch das gesamte Sortiment.

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Auch ein gastronomisches Konzept gibt es: Rund um den eigentlichen Markt schmiegen sich künftig eine Barista Bar, eine Pizzabäckerei, ein japanisches Restaurant, eine Lounge und das ebenfalls von den Geschäftsleitern betriebene Bistro Richraths Mahlzeit.

Was der Umbau gekostet hat, darüber hüllt sich Richrath in Schweigen. Der Umbau des früheren Elektrofachmarktes habe sich als schwieriger erwiesen als erwartet: Lastenaufzüge mussten installiert, eine alte Verbindungstreppe entfernt und durch einen Fahrsteiger ersetzt werden. „Auch der Boden musste raus. Dabei kam ans Licht, dass viele alte Bodenlöcher existierten, die neu verfüllt werden mussten. Wir haben die Immobilie für den Besitzer gewissermaßen saniert.“

Während in den Opernpassagen alle der Eröffnung am Mittwoch entgegen fiebern, geht am Barbarossaplatz fast zeitgleich eine Ära zu Ende. Nach 35 Jahren hat dort Kölns letzter Innenstadt-Baumarkt „Bauhaus“ endgültig seine Tore geschlossen. Eigentlich hatte die Räumung noch bis zum heutigen Dienstag laufen sollen, doch bis auf wenige Restposten war bereits am Samstag alles vergriffen.

Dass er die Gelegenheit auf ein letztes Schnäppchen offensichtlich hat verstreichen lassen, ärgerte am Montag unter anderen Rainer Becker: „Diese Arbeitsplatte hätte ich gebrauchen können“, sagte der gelernte Erzieher und zeigte auf den nur zwei Meter von den Schaufenstern entfernt liegenden Stapel, „und jetzt komme ich nicht mehr ran.“

Aber nicht nur Rabattjäger kamen um die Regale zu plündern. „Viele Stammkunden sind einfach vorbeigekommen, um sich zu verabschieden“, berichtet eine Bürokraft der Filiale. Das Aus für den Markt nimmt sie wie die meisten ihren Kollegen gelassen. Die komplette Belegschaft wurde in andere Bauhaus-Filialen vermittelt. Viele arbeiten mittlerweile am neu eröffneten Standort in Ehrenfeld.

Lange leer stehen wird die Immobilie am Barbarossaplatz nicht. In der zweiten Hälfte kommenden Jahres soll auf den 2300 Quadratmetern ebenfalls ein Rewe-Markt eröffnen. Ein Schritt der bei der Bezirksvertretung Innenstadt und Einzelhändlern für Unmut sorgt: Sie sehen die Einkaufs-Vielfalt des Viertels insgesamt gefährdet.