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Sanierungen am Römerturm in KölnErste Maßnahmen beendet – so geht es jetzt weiter

Lesezeit 3 Minuten
Der Römerturm nach der ersten Sanierung mit den Verankerungen.

Die erste Sanierungsphase des Römerturms konnte bereits fertiggestellt werden.

Die Sanierungspläne für den Römerturm laufen schon seit knapp drei Jahren. Jetzt sind die ersten Befestigungsmaßnahmen vier Wochen früher als geplant abgeschlossen worden.

Der Römerturm an der Zeughausstraße 13 in Köln ist eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Der 50 n. Chr. erbaute antike Turm gilt als historisches Denkmal der 2000-jährigen Stadtgeschichte und misst heute noch eine Höhe von 5,75 Meter. Als besonders bemerkenswert gilt dieser nordwestliche Eckturm der ursprünglich fast vier Kilometer langen römischen Stadtmauer aufgrund seines geometrischen und mosaikartigen Mauerwerks aus unterschiedlich farbigen Natursteinen.

Gerade deshalb ist die schon vor drei Jahren von dem Förderverein „Römische Stadtmauer Köln e.V.“ festgestellte Baufälligkeit besonders dramatisch. Eine 16 Quadratmeter große „Ausbauchung“ der äußeren Schale vom Kern des Turms wurde als Schadensbild erfasst. Die ersten Sanierungsmaßnahmen konnten nun schon fertiggestellt werden.

Schaden am Römerturm schon 2020 entdeckt

Das 2,5 Meter dicke Mauerwerk des Römerturms besteht aus zwei Schalen mit einem inneren Kern dazwischen. Durch bislang ungeklärte Ursachen lösten sich rund 16 Quadratmeter der äußeren Schale vom Kern, wodurch nun an der extremsten Stelle 16 Zentimeter Luft zwischen äußerer Schale und Kern liegen. Die Gefahr bestand, dass diese Ausbauchung abrutschen könnte. Infolgedessen wurde das Denkmal abgesichert und nach Lösungen gesucht.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Der Römerturm ist mit Gewichten an der Ausbauchung abgesichert.

Im Januar war der Römerturm noch mit Gewichten abgesichert.

Eine mögliche Ursache für die Schäden könnten die nahegelegene U-Bahn-Strecke sein, die in den 1960er Jahren erbaut wurde. „Auf Bildern vom Bau der vorbeiführenden U-Bahn-Linie ist zu sehen, dass ohne Bedenken die Fundamente des Turms freigelegt wurden“, so die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner vom „Förderverein Römische Stadtmauer“. Sicher könne man sich allerdings nicht sein.

Nach einer ausführlichen Untersuchung des Schadens stellte der Förderverein einen Sanierungsplan auf. Beauftragt mit den aufwendigen Reparaturarbeiten wurde Diplom-Restauratorin Susanne Heym – die Sanierungen begannen schon im August dieses Jahres. Voruntersuchungen und Bauplanung kosteten alleine schon 218.000 Euro, wobei 66.000 Euro vom Förderverein getragen wurden.

Der Rettungsplan des Römerturms in Köln

Schon 2020 wurde die Ausbuchtung mit Gewichten gesichert, um weitere Schäden zu verhindern. Nachdem in Absprache mit dem Römisch-Germanischen Museum und der Denkmalpflege mehrere Reparaturoptionen durchgespielt wurden, entschied man sich letztendlich für eine Stabilisierung mithilfe von Stützankern aus Edelstahl. Die Ausbauchung zurückzubauen, stellte keine Option dar, da es zu einem erheblichen Verlust an der originalen Bausubstanz geführt hätte. „Vorher müssen die Steine rund um den Anker gereinigt und gefestigt werden“, erklärte Restauratorin Susanne Heym.

Außenansicht des historischen Bauwerks in der Zeughausstraße.

Im August startete die Sanierung des historischen Römerturms.

So wurden nun dieses Jahr insgesamt 91 Mikroanker in den Mörtelfugen befestigt, um die wertvolle Steinsubstanz des Römerturms möglichst zu schonen. Insgesamt handelt es sich um drei bis vier Anker pro Quadratmeter, die auf der äußeren Schale mit einer kleinen Scheibe abschließen. Sie reichen bis zur inneren Mauerwerkschale und geben der Ausbuchtung Halt.

Eine Nahaufnahme einer Ankerscheibe am Römerturm.

Die kleinen Ankerscheiben sollen mit dem Gesamtbild des Römerturms möglichst verschwimmen.

Die Sanierungen konnten so schon vier Wochen früher abgeschlossen werden, als anfangs erwartet wurde. Insgesamt kostete die Sicherung der Mauerschale 506.000 Euro.

Gesamtsanierung des Römerturms folgt

Der mehr als zwei Meter dicke Gussmauerkern des Turms ist glücklicherweise von den Schäden nicht betroffen. Die Planungen für die ebenso dringliche Gesamtsanierung des historischen Denkmals laufen bereits. Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat sich eine dunkle Schmutzschicht auf das Mauerwerk (Grauwacke aus dem Ahrtal) gelegt. Mithilfe einer speziellen Sandstrahl- und Lasertechnik sollen die rund 9300 Steine von Gipskrusten und Rußablagerungen befreit werden. In der Zukunft kann das prächtige mosaikartige Mauerwerk dann hoffentlich wieder in neuem Glanz erscheinen.