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Gesundheitliche Aufklärung und VorsorgeLauterbach lobt „sehr wichtige Arbeit“ der Behörde in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Links: Dr. Johannes Nießen, kommissarischer Leiter der 
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ( BZgA) und Einrichtungsbeauftragter des Bundesinstitutes für Prävention und Aufklärung in der Medizin

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) besuchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln. Johannes Nießen, der ehemalige Leiter des Kölner Gesundheitsamts, leitet den Umbau der Behörde.

Vor der Neustrukturierung besucht Minister Karl Lauterbach die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln und erklärt, was sich ändern wird.

Der Minister ließ auf sich warten. Als Karl Lauterbach schließlich vor die Mikrophone trat, lieferte er die Erklärung für sein Zuspätkommen zum Pressetermin aber gleich mit: „Mir war es ein wichtiges Anliegen, der Belegschaft zu danken. Hier wird seit Jahrzehnten sehr wichtige Arbeit gemacht, insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie.“ Dafür wollte er sich Zeit nehmen.

Seit 1967 hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihren Hauptsitz am Maarweg in Ehrenfeld. Nun wird die Behörde in das neue Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) überführt. Der ehemalige Leiter des Kölner Gesundheitsamts, Johannes Nießen, baut die neue Behörde auf.

Kölner Standort bleibt mit allen Beschäftigten erhalten

Das nahm sich der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Anlass, die Zentrale mit ihren 334 Mitarbeitenden zu besuchen, die auch nach der Überführung weiter am Standort in Ehrenfeld arbeiten werden.

Seit über einem halben Jahrzehnt leistet die Bundeszentrale Aufklärungsarbeit für eine gesunde Lebensweise und Suchtprävention. Auch im neuen Institut wird sie diese Aufgaben erfüllen. Für die Suchtprävention von Cannabis kommt zum Beispiel der „Cannabiskoffer“ zum Einsatz. Dieser kommt in Schulen zum Einsatz und soll spielerisch über die Gefahren von Cannabis-Konsum aufklären.

Vereinzelter Wunsch nach besserer Kommunikation

Lauterbach sagte, er habe den Eindruck, dass die Vision des neuen Instituts von den Mitarbeitenden geteilt werde. Einzelne Mitarbeitende hätten sich an manchen Stellen jedoch eine bessere Kommunikation zu der Umstellung gewünscht, so der Minister weiter.

Das BIPAM geht aus einer Gesetzesinitiative zur Stärkung der öffentlichen Gesundheit der Ampel-Koalition hervor. Diese soll die Gesundheitsvorsorge und -Forschung auf Bundesebene neu ordnen.

Lauterbach betont, dass Deutschland bei der Gesundheitsvorsorge und -aufklärung im europäischen Vergleich nicht gut dastehe. Das gelte insbesondere für Herzkrankheiten. Gerade erst hatte das Kabinett das „Gesundes-Herz-Gesetz“ verabschiedet. Herz-Kreislaufkrankheiten sind in Deutschland die häufigste Todesursache.

„Die vorbereitende Medizin in Deutschland braucht einen Boost“, so der Minister weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt sei man abgeschlagen, aber man habe das Problem erkannt und arbeite daran. Das neue Institut sei eine „wertvolle Weiterentwicklung“ so Lauterbach. „Wir brauchen junge, hoch qualifizierte Leute, die ihr Können für die Arbeit für die Gesundheit der Bevölkerung zu investieren“, so der Minister weiter.

„Dank für getane Arbeit und Aufbruch zu neuen Ufern“

Der Austausch diente „zum Dank getaner Arbeit und zum Aufbruch zu neuen Ufern“ ergänzt Johannes Nießen, der mit der Aufgabe betraut wurde, die Zentrale in das neue Bundesinstitut zu überführen.

Gleichzeitig betont er, dass die aktuell 334 Beschäftigten ihre Jobs in Köln behalten werden: „Wir haben hier in Köln eine Standortgarantie“, sagt er. Wissenschaftlich unterstützt werden sie nun durch 230 Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Ab dem 1. Januar 2025 wird das Bundesinstitut seine Arbeit aufnehmen.