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Pro-Palästina-ParolenKölner Rathaus vor Besuch des israelischen Botschafters mit Farbe beschmiert

Lesezeit 2 Minuten
Ron Prosor vor der Universität zu Köln

Schon im Januar kam es an der Universität zu Köln zu Protesten, als Prosor als Gast an der Universität eingeladen worden war (Achivfoto).

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Auftritt von Prosor Demonstrationen auslöst. Wegen der Farbattacke ermittelt nun der Staatsschutz.

Vor der Verleihung des europäischen Handwerkspreises an den israelischen Botschafter Ron Prosor am Donnerstagabend in der Piazetta des Historischen Rathauses haben Unbekannte die Fassade des Rathauses mit roter Farbe beschmiert. Auch Parolen wie „Free Palastine“ waren dort zu lesen, wie Fotos zeigen, die von pro-palästinensischen Aktivisten auf Instagram veröffentlicht wurden.

Ein Sprecher der Polizei bestätigte eine entsprechende Anzeige. „Wir gehen davon aus, dass der Vorfall sich in der Nacht zu Donnerstag ereignet hat. Der Staatsschutz ermittelt.“ Schon am Nachmittag sei die Farbe entfernt worden.

Proteste gegen Preisverleihung in Köln

Am Abend sollte Prosor der Preis des Handwerksverbands „Handwerk NRW“ auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker überreicht werden. „Ich gratuliere Botschafter Ron Prosor zur Auszeichnung mit dem diesjährigen Europäischen Handwerkspreis. Unser wirtschaftlicher Austausch mit Israel, insbesondere mit unserer Partnerstadt Tel Aviv, wächst kontinuierlich. Als einer der weltweitführenden Standorte für Innovationen und Hightech-Gründungen ist Israel ein wertvoller Partner. Rund 20 israelische Unternehmen sind bereits in Köln ansässig, und wir freuen uns darauf, die Verbindungen weiter auszubauen“, sagte Reker im Vorfeld der Preisverleihung.

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Pro-Palästinensische Aktivisten kritisieren die Verleihung an den israelischen Botschafter. Sie werfen dem israelischen Staat vor, seit dem 7. Oktober 2023 einen „Genozid“ an der palästinensischen Bevölkerung zu betreiben und bezeichnen Prosor in einem Aufruf als „Mittäter“. Für den Abend hatten Aktivisten zu einer Kundgebung vor dem Rathaus aufgerufen. Laut Polizei hatten die Veranstalter hundert Teilnehmer angemeldet. Auch eine pro-israelische Mahnwache war für den Abend angekündigt, zu der laut Polizei 300 Teilnehmer angemeldet waren.

Der Europäische Handwerkspreis wird vom nordrhein-westfälischen Handwerksverband seit 1991 vergeben, zu den Preisträgern gehören unter anderem Helmut Kohl, Joachim Gauck und Jean-Claude Junker.

Schon im Januar kam es an der Universität zu Köln zu Protesten, als Prosor als Gast an der Universität eingeladen worden war, um über die terroristischen Hamas-Angriffe und die Kriegslage im Gazastreifen zu reden. (fho)