Köln – In diesen Tagen wird das blau-weiße Zirkuszelt unter der Zoobrücke abgebaut. Nach 51 Vorstellungen endete die sechste Auflage des „Kölner Weihnachtscircus“. Und Zirkuschef Ilja Smitt ist mit dem Verlauf des Gastspiels durchaus zufrieden, auch wenn sich die Bedingungen mehrfach geändert hatten. „Anfangs durften wir das Zelt mit seinen mehr als 1500 Sitzplätzen ja voll auslasten, zum Schluss waren maximal nur noch 750 Besucher erlaubt. Innerhalb von einer Woche ging es von 3G über 2G zu 2G plus.“
Vorverkauf wegen Pandemie-Lage eingebrochen
Als das Robert Koch-Institut im Dezember vor Großveranstaltungen warnte, sei der Vorverkauf eingebrochen. Viele Firmen und auch Privatleute hatten daraufhin ihre Karten zurückgegeben. Aber die, die gekommen sind, hätten sich im großen Zelt sicher gefühlt. Smitt: „Wir haben durchgehalten und das Gastspiel sogar noch um eine Woche verlängert.“ Das war durch die Absage der Möbelmesse möglich geworden, da der Platz somit nicht schon zum Jahresanfang geräumt werden musste.
Für ihn als Veranstalter habe sich die Verlängerung finanziell nicht gelohnt, gab Smitt zu. „Aber die Künstler waren froh, dass sie weiterhin arbeiten durften. Und in der Außenwirkung macht sich eine Verlängerung immer gut.“ So waren in der letzten Woche noch die Macher des Zirkus Flic Flac und die Fumagalli-Clowns vorbeigekommen, um die Kölner Show zu begutachten.
Neues Programm bereits in Planung
„Wir wachsen jedes Jahr ein kleines Stück. Die Show und auch die Rahmenbedingungen werden von Jahr zu Jahr besser“, sagt Smitt. „Musste ich anfangs für ein Engagement in Köln werben, ist es nun so, dass selbst international gefragte Nummern anklopfen und hier auftreten wollen. Das spricht sich in der Szene rund.“ Und so ist eine Fortsetzung fest eingeplant. Smitt glaubt inzwischen zu wissen, was die Kölner in der Weihnachtszeit erleben wollen: „Die wünschen sich entspannte Unterhaltung für die ganze Familie, mit Artisten und Clowns auf hohem Niveau. Dem wollen wir auch künftig gerecht werden.“
Am 2. Dezember 2022 soll die Premiere sein. Als roter Faden sollen dann Sopranistin Sara Pretegiani und Tenor Giovanni Palmieri wieder dabei sein. „Die sind mit ihren gewaltigen Stimmen super angekommen.“
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Bis dahin ist für die Artisten vieles ungewiss. Die meisten haben Pandemie-bedingt derzeit keine Anschluss-Verträge. Doch Hula-Hoop-Mann Anton Monastyrsky aus Moskau beispielsweise muss täglich weiter trainieren und den Körper fit halten, auch wenn er keine Auftritte hat. Ebenso die drei mehrfach preisgekrönten Handstand-Akrobaten Pellegrini Brothers aus Italien, die zumindest ein recht unsicheres Engagement in Budapest in Aussicht haben. Smitt selbst reist Ende des Monats mit Ehefrau Katja Bondareva-Smitt zu Verhandlungen ins spanische Valencia. Von dort gab es eine Anfrage, für die Sommermonate eine Show zu produzieren. „Mal gucken, was daraus wird.“