Die britische Zeitung feiert Köln für seine Weihnachtsmärkte – wir haben uns zum Start umgesehen und Preise von Glühwein, Bratwurst und Co. gecheckt.
„Zauberhafte Momente“Weihnachtsmärkte in Köln führen „Times“-Ranking an
Straßburg, Göteborg, Wien, Brüssel, Brügge – diese Städte hat Köln in einem aktuellen Ranking der britischen Zeitung „Times“ hinter sich gelassen. Das Medienhaus hat sich saisonal passend auf die Suche nach den schönsten Weihnachtsmärkten Europas gemacht: Köln landete auf Platz eins der 29 Städte umfassenden Übersicht.
„Times“: Markt der Engel bietet zauberhafte Momente
Die „Times“ bezeichnet in ihrem Ranking die Vielfalt der Kölner Märkte als Plus. Einige Vorteile werden explizit genannt: „Köln ist seit langem ein beliebtes Ziel für die Feiertage und bietet mehrere Weihnachtsmärkte, von denen sich der größte im Stadtzentrum am Dom befindet.“ Der Markt der Engel biete „zauberhafte Momente, mit Hunderten von funkelnden Lichtern, die wie Sterne über den Besuchern hängen und Engeln, die zwischen kunstvoll dekorierten Giebeln umherschweben“, heißt es in der Begründung.
Auch der Hafen-Weihnachtsmarkt findet Erwähnung, ebenso wie Heinzels Wintermärchen auf dem Heumarkt. Zu diesem schreibt die „Times“: „Wenn Sie etwas Traditionelleres suchen, ziehen Sie Ihre Schlittschuhe an und fahren Sie zur Eisbahn auf den Heumarkt.“ Was die britische Zeitung nicht weiß oder nicht schreibt: Zu den großen Märkten kommen unzählige kleine in den Veedeln hinzu.
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Neumarkt, Roncalliplatz, Rudolfplatz: Hier weihnachtet es jetzt
Vergangene Woche öffneten mit den Märkten am Schokoladenmuseum und im Stadtgarten die ersten großen Weihnachtsmärkte in Köln, der Großteil nimmt erst jetzt den Betrieb auf: Seit Montag können Besucherinnen und Besucher den Markt der Engel auf dem Neumarkt, den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz und das Nikolausdorf am Rudolfplatz besuchen, am Donnerstag folgt der Chlodwigplatz, am 25. November Heinzels Wintermärchen.
Auf dem Markt am Dom stehen an diesem Montagmittag schon Touristen aus Holland, England und den USA vor den Hütten Schlange. Der Weihnachtsmarkt am Dom ist nicht nur bei den internationalen Besuchern beliebt, hier gibt es auch internationales Essen.
In diesem Jahr neu dabei: Dubai-Schokolade. Die „Kischmisch Manufaktur“ verkauft eigentlich Nüsse und Trockenfrüchte — in dieser Saison aber auch die Trend-Schokolade. „Eine unserer Sorten ist heute schon ausverkauft“, sagt Inhaber Nasrat Kushkaki. Zum ersten Mal am Dom steht auch „Rocket Rice“: Hier gibt es Milchreis in weihnachtlichen Variationen.
Am Neumarkt duftet es nach Reibekuchen und Waffeln, Kinder fahren Karussell, Eltern wärmen sich mit heißen Cocktails oder mit Glühwein auf. Und wer Crêpes und gebrannte Mandeln schon nicht mehr sehen kann, kann sich bei Köhler Küsse für ausgefallene Schaumküsse entscheiden: Salted Caramel oder Kokos beispielsweise.
Auf dem Hafenweihnachtsmarkt geht es kulinarisch deutlich maritimer zu. Backfisch, Flammlachs oder Fischbrötchen gibt’s auf die Hand – mit Aussicht auf den Rheinauhafen. Wer mutig ist, traut sich an das Glühbier heran: warmes, leicht süßliches Bier, mit weihnachtlichen Aromen verfeinert.
Auf dem Rudolfplatz geht es deutlich kompakter als auf den anderen großen Märkten zu, alles ist hier eine Nummer kleiner. Glühwein gibt es für Gruppen gleich in Thermoskannen zu kaufen. Und wer schon nach Weihnachtsgeschenken sucht: Das Start-Up „Lichtgestalt“ verkauft handgemachte, vegane Kerzen in kreativen Formen.
Mit dem ersten, echten Tag der Weihnachtsmarktsaison sind die meisten Händler zufrieden, Besucherinnen und Besucher erzählen, wie sehr sie sich darüber freuen, dass die Märkte in diesem Jahr schon Mitte November öffnen. Was beim Bummel über die Weihnachtsmärkte auffällt: Polizisten und Sicherheitskräfte sind sehr präsent.
Köln: Veranstalter reagieren auf „Times“-Ranking
Die Nachricht von dem „Times“-Ranking erreicht an diesem Tag auch Kölner Weihnachtsmarktbesucher: „Wir gehen dann gleich noch auf den Neumarkt und schauen uns dort um“, sagt ein Paar, das extra zum vorweihnachtlichen Bummel aus Münster nach Köln gekommen ist.
„Dass unser Markt auch im Ausland gut ankommt, freut uns natürlich“, sagt Monika Flocke, Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft, die den Weihnachtsmarkt am Dom veranstaltet. „Ich glaube, ein Besuch bei uns stellt immer auch so etwas wie einen Gegenentwurf zur Realität dar. Eine Besucherin sagte mal zu mir, sie fühle sich wie in einem Adventskalender.“
Auch die Veranstalter von Heinzels Wintermärchen sind froh über das positive Auslands-Echo: „Mit seiner einzigartigen Vielfalt an Weihnachtsmärkten ist Köln zweifellos eine ganz besondere Weihnachtsstadt, die Besucher aus aller Welt begeistert. Dass ‚Heinzels Wintermärchen‘ über die Landesgrenzen hinweg als eine so außergewöhnliche Weihnachts- und Winterattraktion gefeiert wird, macht uns sehr glücklich“, sagt Anika Schön, Sprecherin von Heinzels Wintermärchen.
Franz Hansel, Mediensprecher des Nikolausdorfs am Rudolfplatz, erfreute die Nachricht der „Times“. Dass das Nikolausdorf bei Gästen aus dem europäischen Ausland beliebt ist, merkt er regelmäßig selbst: „Zu uns kommen an den Wochenenden immer sehr viele Menschen aus den Niederlanden, aus England oder aus Belgien.“
Fragen zu den Kriterien der Bewertung der Weihnachtsmärkte beantwortete die „Times“-Redaktion auf Anfrage nicht.
Das komplette Ranking der „Times“
- Köln
- Salzburg, Österreich
- Berlin
- Monaco
- Rovinj, Kroatien
- Marbella, Spanien
- Budapest, Ungarn
- Prag, Tschechien
- Straßburg, Frankreich
- Göteborg, Schweden
- Bratislava, Slowakei
- Budweis und Krumau an der Moldau, Tschechien
- Wien, Österreich
- Kopenhagen, Dänemark
- Tallinn, Estland
- Brüssel, Belgien
- Basel, Schweiz
- Edinburg, Schottland
- Gdansk, Polen
- Metz, Frankreich
- Krakau, Polen
- Esslingen bei Stuttgart
- Nürnberg
- Sevilla, Spanien
- Zagreb, Kroatien
- Brügge, Belgien
- Meran, Italien
- Innsbruck, Österreich
- Lille, Frankreich