Köln – Die Stadtverwaltung will eine GmbH gründen, um die Sanierung und den Neubau von Schulen voranzutreiben. Das kündigte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag während einer Online-Pressekonferenz an, bei der sie gemeinsam mit den Dezernentinnen und Dezernenten das Arbeitsprogramm für das Jahr 2021 bekannt gab. Die Schulbau-GmbH soll die Aktivitäten bündeln und für eine schnellere Umsetzung der Planungen sorgen. Solche öffentlichen Unternehmen gibt es beispielsweise in Hamburg und Düsseldorf.
Insgesamt stelle die Gebäudewirtschaft für Neubauten, Generalinstandsetzungen und Instandhaltung von Schulen in diesem Jahr annähernd 440 Millionen Euro bereit. Ein weiterer Schwerpunkt im Bildungswesen sei die Digitalisierung an den Schulen, sagte Reker. Ein kommunales Medienzentrum soll den Ausbau koordinieren. Seit dem 11. Januar werden im Auftrag des Landes nach und nach 10.500 IPads für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Für Schülerinnen und Schüler seien weitere 15.000 Geräte vorgesehen.
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ führt auf, was laut Arbeitsprogramm 2021 anders werden soll oder hinzukommt.
Kitas
Das Angebot an Betreuungsplätzen in Kitas soll um 998 Plätze erweitert werden, kündigte Schul- und Jugenddezernent Robert Voigstberger an. Es würden 14 neue Kitas eröffnet, unter anderem in Ossendorf, Weidenpesch und Brück.
Verkehr
Die Zahl der Mobilstationen, die einen bequemen Umstieg von Bahnen und Bussen auf Leihräder ermöglichen, soll bis Jahresende auf bis zu 30 steigen. Bis zum Sommer soll es stadtweit 200 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten geben. Weitere Ausbaustufen sollen folgen.
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Um das Fahrradfahren attraktiver zu machen, will die Verwaltung auf weiteren Abschnitten der Ringe gesonderte Spuren markieren, ebenso auf der Riehler Straße, der Achse Magnusstraße/Christophstraße und der Kalk-Mülheimer Straße. Zudem sollen bis zu 15 weitere Straßen zu Fahrradstraßen werden, auf denen sich der Autoverkehr unterordnen muss. Der Eigelstein werde zu einer autofreien Zone umgestaltet. Die Planung zur Umgestaltung der Ehrenstraße soll im ersten Halbjahr abgeschlossen werden.
Umwelt
In Raderthal soll ein 27.000 Quadratmeter großer Wald als Beitrag zum Klimaschutz entstehen. Gepflanzt werden heimische Baumarten wie Buche, Eiche und Linde. Der neue Wald soll beispielhaft zeigen, welche Baumarten sich künftig für die Stadtwälder eignen, wenn es noch wärmer und trockener werde.
Wohnen
Das Amt für Wohnungswesen will Fördergelder für mindestens 1000 miet- und preisgebundene Wohneinheiten bewilligen. Mit den Projekten „Housing First“ und „Selbstverwaltete Wohn- und Arbeitsprojekte für Wohnungslose Menschen“ werden zwei neue Ansätze erprobt. „Housing First“ geht davon aus, dass eine Wohnung nicht erst Folge, sondern in vielen Fällen eine Voraussetzung einer Mietfähigkeit ist. Ein Förderprogramm soll Träger dabei unterstützen, Fachpersonal für das Betreuungssystem einzustellen.
Bürgerservice
Durch neue digitale Angebote will die Verwaltung ihren Bürgerservice verbessern und Arbeitsprozesse verkürzen. Als Teil des Reformvorhabens zur Digitalisierung von Stiftungswohnungen soll eine Online-Plattform entwickelt werden, auf der die Anfragen der Bürgerinnen und Bürger in einer Datenbank eingetragen werden. Wenn eine Immobilie der mehr als 700 städtischen Wohnungen frei wird, kann sich die Verwaltung sofort eine Liste mit den passenden Interessenten anzeigen lassen.
Ein Prototyp für das Online-Werkzeug soll voraussichtlich im ersten Quartal zur Anwendung kommen. Um den Publikumsverkehr in den Dienststellen zu verbessern, prüft die Verwaltung neue Verfahren. Ziel ist es, eine neue Anwendung zur Terminvereinbarung und der Aufrufanlagen in der städtischen IT-Infrastruktur einzusetzen. Ebenfalls geplant: eine Online-Denkmalliste, die erstmals umfangreiche Materialien und Informationen zu den Objekten der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Die Stadt will den Ausbau des Gigabitnetzes weiter vorantreiben. Es geht um die sogenannten „Weißen Flecken“, die lediglich mit Bandbreiten unter 30 Mbit/s versorgt sind. In diesem und den folgenden Jahren sollen weitere rund 1400 Adressen mit Breitband versorgt werden, darunter sechs Schulen und vier Gewerbegebiete.
Sicherheit
Der Kriminalpräventive Rat Köln verfolgt mit der Gründung der „Arbeitsgruppe Neumarkt“ das Ziel, die Situation rund um den zentralen Platz zu verbessern. Bis Mitte 2021 soll sich in Kooperation mit der KVB ein „Kümmerer“ ausschließlich um die Belange des Neumarktes kümmern. Vorgesehen sei zudem ein neuer „Fachkreis Senioren“, welcher sich mit der Verhinderung von Straftaten und Betrugsdelikten gegenüber älteren Menschen befasst. Der ebenfalls vorgesehene „Fachkreis Extremismus“ soll Maßnahmen zur Verhinderung von extremistisch geleiteten Übergriffen und Anschlägen entwickeln.
Spielplätze
Ab Frühjahr 2021 soll es in Chorweiler nahe einer Jugendeinrichtung den ersten Spielplatz mit solarbetriebener Phonostation geben. Die Anlage kann via Bluetooth Musik vom eigenen Smartphone abspielen. Sie ist das Ergebnis eines Beschlusses vom „Tag der Jugend im Rathaus“ vor einigen Jahren. An der Entwicklung waren eine Schule und die Jugendeinrichtung beteiligt, die auch die Patenschaft für den Platz übernimmt. Als weitere „Highlights“ nennt die Verwaltung unter anderem den Bolzplatz Hansaplatz in der Innenstadt mit einem Fitness-und Basketballangebot sowie den Skaterpark Höhenberg.