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„Darauf warte ich dringend“Kölns OB Reker entscheidet über dritte Amtszeit

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Henriette Reker (links) legt im Dezember 2015 ihren Amtseid ab. Rechts davon die damalige Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes.

Henriette Reker (links) legt im Dezember 2015 ihren Amtseid ab. Rechts davon die damalige Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes.

Tritt OB Henriette Reker nochmal an oder nicht? Dazu hat sie sich nun geäußert. Sie fordert Tempo von den drei großen Parteien.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) will erst abwarten, welche OB-Kandidaten Grüne, CDU und SPD aufstellen, bevor sie über eine dritte Amtszeit entscheidet. Das teilte Reker bei der Pressekonferenz zum städtischen Haushalt für 2025 und 2026 mit.

Reker (67) ist seit 2015 im Amt, sie sagte: „Die großen Parteien haben ja immer noch keine Kandidatin oder Kandidaten benannt. Darauf warte ich dringend. Danach richte ich meine Entscheidung aus. Ich habe immer gesagt, es ist nicht mein Plan, wieder zu kandidieren.“

Reker kündigt zeitnahe Entscheidung an

Die CDU will ihren Kandidaten am 30. November wählen, Parteichef Karl Mandl und Hendrik Biergans sind bisher als Interessenten bekannt. Die Findungskommissionen der Grünen und der SPD wollen zumindest bis Jahresende ihre jeweilige Kandidatin oder ihren jeweiligen Kandidaten präsentieren.

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Der Vorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Torsten Burmester, gilt als ein möglicher Kandidat der SPD, bei den Grünen ist es Landtags-Vizepräsidentin Berivan Aymaz. Reker sagte zum Zeitplan, wann sie ihre Entscheidung nach der Bekanntgabe der drei Parteien verkündet: „Sie werden es schnell erfahren.“

Angriff im Wahlkampf

Reker arbeitete vor ihrer Wahl zu Kölns erster Oberbürgermeisterin als Sozialdezernentin in Köln. CDU, Grüne und FDP stellten sie 2015 auf und sie gewann. Im Wahlkampf überlebte sie schwer verletzt ein rechtsextrem motiviertes Messerattentat. Fünf Jahre später unterstützten sie nur noch Grüne und CDU, auch damals gewann sie.

Zuletzt hatte Reker immer wieder gesagt, sie würde „aus Notwehr“ nochmal antreten. Sie wünsche sich eine geeignete, jüngere Kraft. Doch diese Aussage gilt als taktischer Zug Rekers, um im letzten Amtsjahr noch möglichst viel politische Kraft aufzuweisen. Da ihre früheren Unterstützer eigene Kandidaten aufstellen, müsste Reker dieses Mal auf anderem Weg ihren Wahlkampf finanzieren und organisieren.

Reker fordert Klarheit

Nach dem Aus der Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP hatte sie vorige Woche „sehr schnell Klarheit“ gefordert. Auf die Frage, ob sie selbst angesichts der Kommunalwahl im Herbst 2025 nicht auch für Klarheit sorgen sollte über ihre politische Zukunft, sagte sie in Richtung der Journalisten: „Wem nützt das außer Ihnen? Meine Klarheit war immer: Ich habe es nicht geplant. Vielleicht wäre es mal an den Parteien, für Klarheit zu sorgen, wer kandidiert.“

Bislang bekannt als Kandidaten sind Volker Görzel (FDP), Roberto Campione (Kölner Stadt-Gesellschaft), Inga Feuser (Wählergruppe Gut und Klima Freunde) und Mark Benecke (Die Partei). Auch der frühere Pfarrer Hans Mörtter (parteilos) hat angekündigt, eine Kandidatur anzustreben.