Kommt doch alle her!Der geilste Arsch der Welt ist wieder mal in Köln
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Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um die kölsche Maximal-Lust am Feiern.
Die große CSD-Party an diesem Wochenende? Reicht nicht. Diverse andere Festivitäten müssen zielgruppengerecht gefeiert werden – für die Kiffer-Fraktion etwa.
Und dann steht ja auch das größte deutsche Feinstaubfestival vor der Tür.
Kölle opjepass! Jetzt kommt ein Wochenende, an dem der Mythos der schönsten Stadt Deutschlands mal wieder neue Nahrung erhalten wird.
Die Regenbogenfarben-Gemeinde des Christopher Street Day mischt sich farblich mit dem Doppelpack von Pink im Müngersdorfer Stadion, das vor Rhein-Energie nur so strotzt und das, wenn es Entspannung sucht, ein paar hübsche Tütchen Hasch beim Summerjam am Fühlinger See raucht. Tütchen, die sämtliche Polizeikontrollen am Niehler Ei unbeschadet überstanden haben. Kölle ist mal wieder der geilste Arsch der Welt. So geil, dass die Junggesellenabschiede die Altstadt für ein Wochenende dem Regenbogen überlassen. Nicht aus Toleranz, sondern aus Platzmangel.
Doch was ist mit all jenen, die bei der Farbenlehre den Regenbogen und Pink schlicht übersehen haben und statt Hasch auf ganz normale Drogen stehen? Für die gibt’s die „Drink & Eat“, eine kulinarische Meile am Rheinufer mit drei „temporären Biergärten“ im Schatten der Hohenzollernbrücke, die leider leider nur deshalb das Zeitliche segnen muss, weil ihr die „Kölner Lichter“ im Nacken sitzt. Am Wochenende danach. Genauer gesagt am 13. Juli.
Diesmal mit einem Feuerwerk zu Ehren des 200. Geburtstags von Jacques Offenbach, einem der neben „Poldi“ unzähligen berühmten Töchter und Söhne, die die Hauptstadt des Rheinischen Planeten hervorgebracht hat. An den „Kölner Lichtern“ haben sogar die Kehrmännchen ihren Spaß. Weil sie am nächsten Morgen zwar einen Haufen Dreck am Rheinufer, aber keine polnischen Böller-Batterien wie an Silvester wegfegen müssen,
Es soll ja ein paar Spaßverderber geben, die behaupten, die „Kölner Lichter“ seien das größte Feinstaub-Festival Deutschlands. Das ist natürlich Unfug. Weil sich nach dem Feinstaub-Festival der Kölner erstmal aus dem Staub macht. In den Urlaub. macht. Ohne Auto. Höchstens mit dem Billigflieger. Mit alle Mann am Ballermann. Und wenn alle Mann zurück sind, feiern sie „Jeck im Sunnesching“, den Fastelovend des Spätsommers. In der schönsten Stadt Deutschlands. Das müssen sie tun, bei dem FC-Auftaktprogramm. Weil sie verrückt sind, extremtolerant und Menschenfreunde. Glücklicherweise!