- Acht Veranstaltungen sollen 2020 auf dem Roncalliplatz im Schatten des Doms stattfinden – erlaubt sind sechs.
- Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich nun auch die Hohe Domkirche zu Wort gemeldet.
- Laut einem Sprecher habe man ein Auge darauf, dass die Zahl der Veranstaltungen nicht künstlich kleingerechnet wird.
Köln – Die Vielzahl an Veranstaltungen, die im kommenden Jahr auf dem Roncalliplatz stattfinden werden, hat auch bei der Hohen Domkirche als unmittelbar betroffenem Nachbarn Aufmerksamkeit erregt.
„Der Hohen Domkirche ist daran gelegen, dass der Roncalliplatz ein Ort für ausgewählte, besondere Veranstaltungen bleibt“, sagte Domsprecher Markus Frädrich auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Entsprechend interessiert daran sind wir, dass die Vereinbarungen eingehalten werden, die auch von der Hohen Domkirche zur Nutzung des Roncalliplatzes akzeptiert worden sind.“
2020 sind bislang acht Veranstaltungen auf dem Roncalliplatz geplant, obwohl das Vergabekonzept der Stadt lediglich sechs erlaubt. So findet am 28., 29. und 30. Juli die Konzertreihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ statt. Die Bläck Fööss werden am 14., 15. und 16. August ebenfalls drei Konzerte spielen, um ihr 50. Bühnenjubiläum zu feiern.
Das könnte Sie auch interessieren:
Für den 23. August ist am Dom der NRW-Tag terminiert, der alle zwei Jahre stattfindende Landesfesttag anlässlich der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ende des Monats folgt der Weihnachtsmarkt am Dom, der insgesamt vier Wochen dauert – der Auf- und Abbau ist dabei nicht eingerechnet.
Die Stadtverwaltung rechnet die acht Veranstaltungen kreativ auf die Zahl fünf herunter. Die Konzertreihe der Weltstars gilt demnach als eine Veranstaltung, die Bläck-Fööss-Konzerte werden gemeinsam mit dem NRW-Tag ebenfalls nur als eine Veranstaltung gezählt. Der Weihnachtsmarkt wiederum wird als drei Veranstaltungen verbucht.
Mit Blick auf das Jahr 2020 stehe die Hohe Domkirche in einem engen Austausch mit der Stadt, so Markus Frädrich. „Wir freuen uns auf Konzert-Highlights wie die Bläck-Fööss-Konzerte im August, haben aber dabei und darüber hinaus ein Auge darauf, dass Veranstaltungen auf dem Roncalliplatz eine Ausnahme bleiben, ihre Zahl nicht künstlich gerechnet wird und die Ausgestaltung nicht mit Liturgien und Veranstaltungen im Dom kollidiert“, sagte der Domsprecher.
Würde des Doms schützen
Der Vergabekonzept soll dafür sorgen, die Würde des Doms zu schützen, indem dort möglichst selten Veranstaltungen stattfinden sollen. Dass die Stadtverwaltung in diesem Punkt nicht immer glücklich agiert, zeigt sich etwa am Bläck-Fööss-Konzert am 15. August. Dieses kollidiert mit den liturgischen Zeremonien zum kirchlichen Feiertag Mariä Himmelfahrt, der in Köln eine besonders große Rolle spielt, weil am 15. August 1248 die Grundsteinlegung des Doms stattfand.