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Kampf gegen TaschendiebeKölns neuer Bundespolizeichef hat viel vor

Lesezeit 3 Minuten

Udo Peltzer leitet die Behörde mit 250 Mitarbeitern.

  1. Udo Peltzer ist neuer Chef der Bundespolizei in Köln.
  2. „Diese Aufgabe ist eine Herzensangelegenheit“, sagt der gebürtige Mönchengladbacher von sich.
  3. Ein Schwerpunkt soll die Bekämpfung der Taschen- und Gepäckdiebe sein.

Köln – Nach 36 Dienstjahren bei der Bundespolizei ist der gebürtige Mönchengladbacher Udo Peltzer endlich da angekommen, wo er immer hinwollte: in Köln. Genauer gesagt: an der Spitze der Bundespolizeiinspektion. „Diese Aufgabe ist eine Herzensangelegenheit für mich, so eine, auf die man sein ganzes Leben hingearbeitet hat.“

Seit vier Wochen leitet Peltzer die Behörde mit 250 Mitarbeitern. Und wer sich mit solchen Worten in Köln vorstellt, dem kann man seine Leidenschaft für Borussia Mönchengladbach möglicherweise verzeihen. Die letzten fünf Jahre bis zu seiner Pensionierung, sagt Peltzer, möchte er jedenfalls hier bleiben und noch einiges bewegen.

Blick auf den 11.11.

Die erste Bewährungsprobe im neuen Amt könnte schon am 11.11. auf ihn warten. Noch ist völlig unklar, wie sich die Sessionseröffnung an diesem Tag abspielen wird und wie viele Jecke aus dem Umland trotz der Coronabeschränkungen nach Köln reisen werden, aber Peltzer appelliert schon jetzt an alle, „nicht nach Köln zu kommen, um in der Form zu feiern wie in den vergangenen Jahren, das wird nicht möglich sein“. Die Stadt entwickelt zurzeit ein Konzept, wie der Start in die Session angesichts der Hygienemaßnahmen in deutlich abgespeckter Form aussehen könnte. Peltzer rechnet damit, dass „der eine oder andere“ trotz allem nach Köln kommen werde. „Wir werden das genau beobachten.“

Zuwachs beim Personal

Einen seiner Schwerpunkte will der Vater zweier erwachsener Kinder künftig auf die Bekämpfung des Taschen- und Gepäckdiebstahls in den Bahnhöfen legen, vor allem im Hauptbahnhof – auch wenn sich die Fallzahlen zuletzt bedingt durch Corona und die gesunkenen Passagierzahlen in den Zügen positiv entwickelt hätten. Damit das so bleibt, will Peltzer in Zukunft auch wieder vermehrt Polizisten in den Zügen patrouillieren lassen. Möglich wird das durch deutliche Zuwächse beim Personal. Als Folge der Einstellungsoffensive bei der Bundespolizei hätten in diesem Jahr bereits 30 neue Beamtinnen und Beamte ihren Dienst in der Inspektion Köln aufgenommen. „Für das kommende Jahr erwarten wir noch einmal 50 weitere. Einen solchen Zuwachs habe ich in 36 Dienstjahren noch nicht erlebt“, sagt Peltzer.

Zuständig sind seine Mitarbeiter allerdings nicht nur für Köln, sondern zum Beispiel auch für Bonn, Euskirchen, Siegburg, Siegen, Düren und Olpe. Insgesamt 850 Schienenkilometer und 195 Bahnhöfe unterstehen der hiesigen Inspektion.

Sorge bereitet dem 56-Jährigen die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, auch gegenüber Rettungskräften und Polizisten. Die Zahl der Angriffe auf seine Mitarbeiter habe in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 erneut zugenommen, und das, obwohl die Bahnhöfe vor allem in den ersten Wochen nach dem Lockdown im März fast menschenleer und die Einsatzzahlen gering waren.

„Radikale gehören hier nicht hin“

Angesichts der Diskussionen um rechtsgesinnte Beamte in der Landespolizei stellt Peltzer auch für die Bundespolizei klar: „Radikale gehören hier nicht hin, wir wollen keine Extremisten in der Bundespolizei.“ In der Kölner Inspektion sei das auch nach seinem Eindruck „kein Problem“. Vorgesetzte und Mitarbeiter würden dennoch dahingehend sensibilisiert, eine „falsche Kameradschaft“ gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Zuversichtlich zeigte sich der neue Inspektionsleiter, dass er noch während seiner Dienstzeit den Umzug der Wache in die Räume der jetzigen Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof erleben werde – auch wenn der ursprünglich vorgesehene Termin im kommenden Jahr inzwischen „unrealistisch“ sei.

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Mit der jetzigen, provisorischen Unterbringung der Bundespolizei im Containerdorf auf dem Breslauer Platz könne er zwar leben, sagt Peltzer. Eine Dauerlösung sei das aber nicht. „Mir ist klar, dass der Breslauer Platz nicht umgebaut wurde, um für uns da Container hinzustellen.“ Ein konkretes Zieldatum für den Umzug will Peltzer aber lieber nicht nennen. Dafür sei die erforderliche Umgestaltung der jetzigen Buchhandlung für die Zwecke der Polizei zu kompliziert und unwägbar.