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Krankenquote im Bahnbetrieb über 15 ProzentKVB rechnet mit Grippewelle im Winter – Einschränkungen befürchtet

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen sind Bahnschienen und eine Straßenbahn der KVB.

Die Betriebsqualität der KVB ist weiterhin mangelhaft.

Die KVB rechnet im Januar und Februar mit einer steigenden Krankenquote. Ein Blick auf die aktuelle Lage und die Diskussion im Aufsichtsrat.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben weiterhin mit einer hohen Krankenquote zu kämpfen. Im November lag diese im Bahnbereich bei 15,4 Prozent und im Busbereich bei 11,8 Prozent. Im Januar und Februar rechnet KVB-Chefin Stefanie Haaks mit einer Grippewelle, mit der die Quote weiter ansteigen dürfte.

KVB-Chefin Stefanie Haaks Anfang dieses Jahres im KStA-Interview.

KVB-Chefin Stefanie Haaks Anfang dieses Jahres im KStA-Interview.

Mit Blick auf den November macht die KVB im Vergleich zum Vorjahr, als die Quote im Bahnbereich bei rund 20 Prozent lag, einen Fortschritt. Das Niveau entspricht nun wieder dem von November 2021 – ist aber gemessen an der geplanten Krankenquote von elf Prozent, die für einen vollständigen Fahrplan vorgesehen ist, weiterhin zu hoch.

KVB versucht, Fahrer an freien Tagen zum Einspringen zu motivieren

Die KVB versucht, Fahrerinnen und Fahrer an ihren freien Tagen zum Einspringen zu motivieren, wenn Krankmeldungen eingehen. „Diese müssen grundsätzlich vorhanden sein, dürfen keinen Urlaub haben und vor allem müssen sie noch innerhalb der arbeitsschutzrechtlichen Regeln fahren dürfen“, sagt ein Unternehmenssprecher über diese Strategie. Das gelinge „mehr oder weniger gut“. Als Beispiel nennt er den Montag: Im Stadtbahnbetrieb fiel an diesem Tag kein einziger Dienst wegen Krankheit aus, alle konnten besetzt werden – trotz der hohen Ausfallquote. Den weiterhin reduzierten Bahnfahrplan konnte das Unternehmen also einhalten.

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Ganz anders lief es hingegen im Busbetrieb, wo am Montag insgesamt 22 Dienste ausgefallen sind, was deutliche Auswirkungen auf den Betrieb hatte. „Kurz gesagt: Es ist derzeit besonders eng und mit der Bereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer, zusätzliche Dienste zu übernehmen, machen wir das Beste draus“, so der Sprecher.

KVB: Aufsichtsrats-Mitglied spricht von „Resignation“

Am vergangenen Freitag hat der Vorstand den Aufsichtsrat des Unternehmens über die Fahrplan-Perspektiven für die kommenden Jahre und den Stand der Dinge bei der Rekrutierung von neuem Personal informiert. Wie berichtet, hat die Suche nach Personal im Lauf des Jahres an Tempo gewonnen, die KVB findet inzwischen mehr neue Fahrerinnen und Fahrer und bildet diese aus. Bislang kann das Unternehmen damit aber nur die Abgänge – viele verabschieden sich in die Rente – kompensieren und tritt somit weiter auf der Stelle.

Mitglieder des Aufsichtsrates sprachen im Anschluss an die lange Sitzung von einer „schwierigen Situation, die allen bewusst ist“ und von einer „gewissen Resignation“. Die Stimmung wandte sich allerdings nicht gegen den Vorstand. Dass das Ziel, ab 2024 wieder im regulären Fahrplan unterwegs zu sein, verfehlt wird, hat keine Konsequenzen. Ausgegeben hatten es im Sommer sowohl die KVB selbst als auch Aufsichtsratschef Lino Hammer (Grüne). Im Fokus steht, dass sich der Bus- und Bahnbetrieb zumindest in kleinen Schritten in die richtige Richtung entwickelt.