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GehaltsreportDas sind die Top-Verdiener der städtischen Unternehmen in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Die Topverdiener der städtischen Unternehmen: Ulrich Voigt, Gerald Böse, Dieter Steinkamp, Timo von Lepel, Uwe Wedig, Stefanie Haaks, Torsten Schrank, Peter Mooren, Kathrin Möller, Louwrens Langevoort

Die Spitzenverdiener der städtischen Unternehmen.

Die höchsten Bezüge strich Ulrich Voigt von der Sparkasse Köln/Bonn mit 834.397 Euro ein. Unter den Topverdienern sind wenige Frauen.

Über Geld spricht man nicht – das ist bei vielen Arbeitgebern auch 2023 noch immer die Devise, wenn es ums Gehalt geht. Bei den städtischen Unternehmen geht das aber nicht. Einmal im Jahr legt die Stadtkämmerin den sogenannten Vergütungsbericht vor, indem die Gehälter der Chefinnen und Chefs der städtischen Unternehmen aufgeführt sind. Der neue Vergütungsbericht für 2022 zeigt, wer zu den Top-Verdienern in der Stadt gehört.

Kölns Top-Verdiener kommen von der Sparkasse und der Rhein-Energie

Spitzenverdiener war 2022 Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, mit Bezügen von 834.397 Euro. Landete er im vorigen Vergütungsbericht noch auf Platz 2, schiebt ihn ein Plus von knapp sechs Prozent dieses Mal nach ganz oben. Die hier im Artikel genannten Summen beziehen sich jeweils auf die Gesamtvergütung der Person, also das Grundgehalt plus variable Vergütungen wie Tantieme. Das führt beim ehemaligen Chef der städtischen Kliniken, Holger Baumann, zu einer enormen Verzerrung. So gehört er mit Bezügen von insgesamt 438.196 Euro in 2022 zu den Spitzenverdienern. Allerdings gehen über 238.000 Euro und damit über die Hälfte seiner Bezüge auf Tantieme zurück, die er 2022 für die vergangenen vier Jahre gebündelt ausgezahlt bekommen hat.

In der Darstellung hat der „Kölner Stadt-Anzeiger“ sich jeweils auf den Spitzenverdiener der einzelnen Unternehmen (außer bei der KVB) konzentriert, um einen breiteren Überblick über die Branchen zu geben. Diese Differenzierung herausgerechnet, würden außer Messe-Chef Gerald Böse alle fünf Top-Verdiener aus den Reihen der Rhein-Energie oder von der Sparkasse kommen. Das liegt daran, dass die Gehälter der städtischen Unternehmen marktadäquat sein sollen, also die Manager hier ähnlich verdienen sollen wie in privaten Firmen. Damit sollen die Stellen im öffentlichen Sektor attraktiv bleiben. Im Finanz- und Energiebereich liegt das Gehaltsniveau dabei am höchsten.

Das zeigt auch, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Rhein-Energie, Dieter Steinkamp, in unserem Ranking noch auf Platz Drei landet – obwohl der im August 2022 aus seinem Job ausgeschieden ist und daher für das Jahr nur anteilige Bezüge erhalten hat.

Höchste Bezugserhöhung beim Flughafen Köln/Bonn

Gänzlich freiwillig legen die Kölner Managerinnen und Manager ihre Gehälter im Übrigen nicht offen. Der Stadtrat hat 2020 einen neuen „Public Corporate Governance Kodex“ beschlossen. Dieser sieht vor, dass die Vergütungen der Geschäftsleitungen der öffentlichen Unternehmen transparent dargelegt werden müssen. In dem Bericht sind Zahlen über alle Unternehmen enthalten, an denen die Stadt Köln mit mehr als zehn Prozent beteiligt ist.

Den größten Zuwachs in 2022 hatte mit 21,4 Prozent der bisherige Vize-Chef des Köln-Bonner-Flughafens, Torsten Schrank. Schrank erhält demnächst zudem eine weitere hohe Überweisung: Der Aufsichtsrat wirft den Finanzgeschäftsführer zum Ende des Jahres raus – Insidern zufolge soll er eine Abfindung von 900.000 Euro erhalten.

Wenige Frauen unter Kölns Spitzenverdienern

Auffällig ist im Vergütungsbericht, dass noch immer wenige Frauen zu den Spitzenverdienern in der Stadt zählen. Am meisten verdienen die Rhein-Energie-Vorständinnen Susanne Fabry und Birgit Lichtenstein mit je rund 526.000 Euro. Zu den Top-Verdienerinnen zählen außerdem die GAG-Chefinnen Kathrin Möller (361.892 Euro) und Anne Keilholz (310.342 Euro).

KVB-Chefin Stefanie Haaks ist in unserem Ranking zwar als Vorstandsvorsitzende mit 358.700 Euro gelistet. Sie verdient damit allerdings immer noch weniger als ihre Vorstandskollegen Peter Denshorn (388.900 Euro) und Jörn Schwarze (378.500 Euro). Die Bezüge des vierten Vorstandsmitglieds Thomas Schaffer stiegen bei der KVB am stärksten um 17,5 Prozent. Er erhielt insgesamt 331.600 Euro.

Die Chefin der Kölnbäder, Claudia Heckmann (199.300 Euro) und Zoodirektor Theo Pagel (204.647 Euro) bewegen sich im Übrigen in etwa auf dem Niveau der Oberbürgermeisterin: Henriette Reker hat als Beamtin in der Besoldungsgruppe B11 im Jahr 2022 ca. 208.000 Euro verdient.