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Busse und Bahnen in KölnAusgedünnter Fahrplan bei der KVB – Diese Änderungen treten ab heute in Kraft

Lesezeit 2 Minuten
Eine Bahn der Linie 9 der KVB an der Jahnstraße nahe der Haltestelle Zülpicher Platz.

Linie 9 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB): ab heute auch regulär weniger Fahrten am Nachmittag.

Die Zahl der erkrankten Fahrerinnen und Fahrer bei der KVB ist hoch. Der Fahrplan wurde ausgedünnt, ab dem 1. März gibt es weitere Änderungen.

Anfang Januar hatten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) informiert: Die dramatischen Ausmaße ausfallender Fahrten ließen sich nicht mehr anders lösen als durch generelle Kürzungen im Fahrplan. Spätestens seit Herbst waren Busse und Bahnen in großer Zahl ausgefallen und die Planungssicherheit für Fahrgäste ging verloren. Jetzt sollen zahlreiche gestrichene Verbindungen dazu beitragen, dass die verbleibenden Fahrten zuverlässig stattfinden.

Seit dem 6. Februar gilt die erste Stufe dieses Notfallplans. Auf den Linien 1, 9 und 15 entfallen an den Nachmittagen die „Verstärkerfahrten“. Damit sind Bahnen gemeint, die den regulären Takt bislang verbessert haben. Pro Tag sind das 95 Fahrten, die wegfallen. Im Detail gibt es folgende Änderungen:

  1. Auf der Linie 1 entfallen in der Woche Fahrten zwischen 15 und 20 Uhr zwischen den Haltestellen Brück Mauspfad und Junkersdorf.
  2. Auf der Linie 15 entfallen in der Woche Fahrten zwischen 15 und 20 Uhr zwischen den Haltestellen Ubierring und Longerich Friedhof.
  3. Die auf der Linie 9 wegfallenden Fahrten wären laut KVB auch ohne die Fahrerengpässe jetzt weggefallen, da die Semesterferien an der Universität begonnen haben.

KVB: Keine Information über ausfallende Fahrten

Außerdem hat die KVB ihre Informationspolitik zu ausfallenden Bahnen geändert. Statt sie einzeln auf der Homepage oder in der App aufzuführen, löscht sie ausfallende Fahrten aus dem System und zeigt nicht länger an, dass einzelne Verbindungen gestrichen sind.

„Wenn zwei oder drei Bahnen auf einer Linie hintereinander ausfallen, ist das eine Katastrophe für den Kunden“, hatte KVB-Chefin Stefanie Haaks im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zuletzt gesagt. „Als wir uns für die [Fahrplan-]Änderungen entschieden haben, haben wir diese auch zügig kommuniziert.“

Noch weitere Verbindungen streicht die KVB ab dem 1. März. Im Einzelnen sind das:

  1. bis ca. 9 Uhr, also in der morgendlichen Hauptverkehrszeit, gilt mit wenigen Ausnahmen (Linie 7, Linie 9 und Linie 17) der normale Fahrplan.
  2. Die Linie 4 fährt nach 9 Uhr nur noch von Schlebusch bis zur Leyendeckerstraße.
  3. Die Linie 5 fährt nach 9 Uhr auf dem gesamten Linienweg im 20-Minuten-Takt.
  4. Auf der Linie 7 entfallen morgens einige Verstärkerfahrten.
  5. Auf der Linie 9 entfällt morgens eine Verstärkerfahrt im Rechtsrheinischen.
  6. Die Linie 12 fährt nach 9 Uhr zwischen Niehl und Merkenich ebenfalls im 20-Minuten-Takt.
  7. Die Linie 18 fährt nach 9 Uhr nicht mehr bis Thielenbruch. Dafür wird die Linie 13 von der Vischeringstraße nach Thielenbruch verlängert, um die Linie 3 zu entlasten und eine Verbindung zum Bezirkszentrum Mülheim herzustellen.
  8. Auf dem Abschnitt zwischen Buchheim und Klettenberg verkehrt die Linie 18 dann alle 10 Minuten statt wie bisher alle 5 Minuten. Im Abschnitt Schwadorf bleibt es wie bisher beim 10-Minuten-Takt, von dort bis nach Bonn beim 20-Minuten-Takt.
  9. Die Linie 17 fährt in Doppeltraktion im 20-Minuten-Takt.

Die Buslinien 171, 173 und 179 fahren schon seit dem vergangenen Sommer nicht mehr. Auf der Linie 172 ist die Zahl der Fahrten reduziert.

Der Aufsichtsrat der KVB hatte die Fahrplanänderungen im Januar bestätigt. Man habe dem Fahrplan „schweren Herzens“ zugestimmt, hieß es von einem Mitglied des Aufsichtsrates nach der Sitzung. Ein anderes sprach von einer „prekären Situation“.

Um die Situation zu verbessern, hat die KVB einige Initiativen eingeleitet. Dazu zählt, die Kapazität der Fahrschule von 126 Plätze auf 173 Plätze auszubauen. Bis Jahresmitte sollen zudem 30 Busfahrer, die bereits über einen Führerschein der Klasse D verfügen und somit nach einer kurzen Anlernphase schnell einsteigen können, eingestellt werden. Außerdem würden ehemalige Fahrer rekrutiert, die eigentlich schon in Rente seien – bis Mitte Januar waren sieben wiedereingestellt.