Weiden – „Die Braut erweckt das Kleid zum Leben“, sagt Andrea Stark. „Ein Brautkleid zu finden ist ein Prozess. Was der einen steht, steht der anderen nicht.“ Die Geschäftsführerin des Weidener Brautmodengeschäfts „Brautmagie“ spricht aus Erfahrung. Sie liebt es, die Reaktionen ihrer Kundinnen auf ein Kleid zu beobachten, sie bei der typgerechten Wahl des optimalen Hochzeitsoutfits zu unterstützen, kurz, dem romantischsten Paar-Event überhaupt das optische Krönchen aufzusetzen.
Einzeltermine sind Standard
Dafür hat sie in ihrem Ladenlokal die besten Voraussetzungen geschaffen, grundsätzlich steht sie bei der Beratung immer nur einer Braut zur Verfügung. Andrea Stark ist gelernte Industriekauffrau und arbeitete im Personalbereich. Nachdem sie zum ersten Mal Mutter geworden war, entschied sich die heute 38-Jährige, zuhause zu bleiben. Zwei weitere Kinder und ein Umzug in die USA folgten, der Auslandsaufenthalt im Staat New York war dem Beruf ihres Mannes geschuldet.
Praktikum im Brautmodengeschäft in Basel
Nach zwei Jahren ging es aus dem gleichen Grund in die Schweiz, vier Jahre später kehrte die Kölnerin mit Sack und Pack in ihre Heimat zurück.
In der Schweiz habe sie angefangen, über eine neue berufliche Herausforderung nachzudenken, erzählt sie, das Hochzeitsthema habe sie schon immer begeistert. Ein Praktikum in einem Brautmodengeschäft in Basel überzeugte sie dann endgültig von ihrem Berufswunsch. Tatsächlich erlebte sie das Brautmodenbusiness so, wie sie es sich vorgestellt hatte. „Ich durfte sofort Beratungen machen“, sagt sie über ihre Praktikumszeit, auch bei ihrem anschließenden Minijob im Brautmodengeschäft habe sie „Augen und Ohren offengehalten, alle Infos aufgesogen.“
Eröffnung in Köln-Weiden kurz vor dem Lockdown
„Schnell habe ich gemerkt, ich will mein eigener Chef sein, für meine Entscheidungen geradestehen“, erklärt sie. Als 2020 der Umzug nach Köln anstand, war die Zeit für die Umsetzung ihrer Pläne gekommen. Ihr Mann ermutigte sie zum Schritt in die Selbstständigkeit, die Suche nach einem passenden Ladenlokal begann. Auf der Bunzlauer Straße 5 wurde sie fündig. Klar strukturiert, aber dennoch gemütlich, vermittelt das Ambiente sowohl Kompetenz als auch eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre.
Lange währte ihr Glück nach der Eröffnung am 31. Oktober letzten Jahres allerdings nicht. „Wir sind sofort in den zweiten Lockdown gerutscht“, erzählt sie, „und danach in den dritten.“ Dennoch habe sie ihre Entscheidung, ihr eigenes Brautmodengeschäft zu betreiben, keine Sekunde bereut.
Hochzeitsmesse Trau Dich
An diesem Wochenende, Samstag, 30., und Sonntag, 31. Oktober, findet in der Kölner Messe in Deutz die Hochzeitsmesse Trau Dich statt. Tickets kosten 12 Euro. Termine müssen online gebucht werden.
Statt in Lethargie zu verfallen, wurde sie kreativ. „Ich habe angefangen, aus Trockenblumen Haarkränze zu binden“, erzählt sie, in einer Glasvitrine hat sie den Kopfschmuck ausgestellt. Damit Andrea Stark sich den zukünftigen Bräuten intensiv widmen kann, öffnet sie je für nur eine Kundin. Termine können online gebucht werden. Auf der Webseite gewinnen die Kundinnen bereits einen Eindruck vom Laden und seiner Geschäftsführerin. „Wer bei uns einen Termin macht, weiß, wer einen bedient“, erläutert Stark, „ich finde es wichtig, dass die Chemie zwischen Braut und Beraterin stimmt.“
Von cool-lässigen Petticoats und Zweiteilern über Kleider in A-Linie, Vintage und Fit&Flare bis zu Glitzer und Spitze hat sie alles im Sortiment. Dabei konzentriert sie sich auf eine Auswahl von vier bis fünf Labels, mit denen sie gut zusammenarbeitet. Ein kurzes Brautkleid ist bei ihr ab 649 Euro zu haben, die langen Kleider beginnen bei 1100 Euro, das derzeit teuerste und pompöseste Kleid kostet 2349 Euro. An Expansion denke sie nicht, so Stark, ihr Geschäft solle eine Boutique bleiben. Momentan freut sie sich auf ihre Teilnahme an der Hochzeitsmesse „TrauDich!“ an diesem Wochenende, am 30. und 31. Oktober in der Kölner Messe können sie die Bräute im Vorfeld persönlich kennenlernen.