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Köln-KlettenbergAnwohner kritisieren Zustand der Gehwege – das sind die Änderungsvorschläge

Lesezeit 3 Minuten
Bezirkspolitist Frank Maybusch und die neue Seniorenkoordinatorin Karin Matzner begutachten die Stolperfallen auf den Gehwegen in Klettenberg.

Bezirkspolizist Frank Maybusch und die neue Seniorenkoordinatorin Karin Matzner begutachten die Stolperfallen auf den Gehwegen in Klettenberg.

Anwohner in Köln-Klettenberg kritisieren den Zustand der Gehwege. Bei einer Tour durchs Veedel machten sie auch Änderungsvorschläge.

Eine Tour zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch Klettenberg gleicht oft einem Hindernislauf. Tiefe Löcher in den Fahrbahndecken, aus dem Boden ragende Platten auf dem Bürgersteig und hohe Bordsteine erschweren Bürgern den Weg – und nicht nur diesen.

Klettenberg: Tour durchs Veedel zeigt Stolperfallen auf

Selbst Bezirkspolizist Frank Maybusch, der oft zu Fuß im Viertel unterwegs ist, klagt: „Auch für mich gibt es hier einige Stolperfallen.“ Heute nimmt er an dem Spaziergang teil, zu dem das Seniorennetzwerk Klettenberg mit der neuen Seniorenkoordinatorin Karin Matzner und ihrer Vorgängerin Sabine Kistner-Bahr sowie die Seniorenvertretung Lindenthal geladen haben, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

Gemeinsam möchten sie Verbesserungsvorschläge erarbeiten, um sich damit an die Bezirkspolitik zu wenden. Sie soll die Verbesserungen beschließen, die Stadtverwaltung diese dann umsetzen.

Im Einzelnen kritisieren die Bürger folgende Missstände: In der Fahrbahn der Petersbergstraße klafft kurz vor der Kreuzung Hardtstraße/Breibergstraße auf der rechten Seite ein zehn Zentimeter tiefes Loch in der Fahrbahn.

Löcher im Radweg als Gefahr für Radfahrer

Aus Maybuschs Sicht ist es eine Gefahrenquelle: „Das ist für Radfahrer gefährlich, vor allem in der Dunkelheit“, sagt er. „Sie können es leicht übersehen und dann stürzen. Auf den mit Kopfstein gepflasterten Straßen wie der Petersbergstraße weichen allerdings sowie viele Radfahrer auf die Bürgersteige aus.“

Die Anwohner stehen neben einem Auto, das den Gehweg zuparkt.

Querparkende Autos lassen den Passanten auf den Gehwegen in Klettenberg wie hier an der Petersbergstraße oft nicht ausreichend Platz.

Sabine Kistner-Bahr erläutert die Gründe: „Das Kopfsteinpflaster ist für Radler sehr holprig und bei Regen auch rutschig.“ Auf den Gehwegen zu radeln sei allerdings für die Fußgänger gefährlich und somit auch keine Lösung.

Auf der gepflasterten Fahrbahn einen asphaltierten Radweg zu installieren, wie es in anderen europäischen Städten geschieht, ist vor Ort schwierig, denn die Straßen in Klettenberg sind eng und an den Seiten von Querparkern zugestellt. Der ruhende Verkehr müsse dringend reduziert werden, findet Kistner-Bahr.

Bezirkspolizist thematisiert schwierige Parksituation

Frank Maybusch sieht eine Schwierigkeit: „Der Parkdruck im Viertel ist enorm“, so der Bezirkspolizist, „die Anwohner suchen schon gar nicht mehr nach einem legalen Parkplatz, sondern nur noch nach einem solchen, von dem ihr Auto nicht abgeschleppt wird“, schildert er.

Das Querparken auf den Bürgersteigen sei eigentlich gar nicht erlaubt. Wenn das Ordnungsamt es rigoros ahnden würde, würden 50 Prozent weniger Autos Platz finden. „Man kann das Parken nicht untersagen, ohne alternative Abstellmöglichkeiten für die Autos zu schaffen“, findet der Polizist. So mancher Anwohner brauche halt einen PKW.

Die Bezirksvertreterin und Klettenbergerin Ute Ackermann weist auf einen Lösungsansatz der Bezirkspolitik hin: „Die Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp setzt sich stark für die Einrichtung von Quartiersgaragen ein.“

Klettenberg: „Quartiersgarage“ könnte Abhilfe schaffen

Nach dem Wunsch der Bezirkspolitik könnten diese unter Plätzen gebaut oder ausgebaut werden oder Supermarktparkhäuser für die Anwohner aufgestockt werden.

Während der Tour präsentieren zwei Anwohner die hohen Bürgersteige im Veedel, die für Rollstuhlfahrer ein Problem sein können.

Die Bürgersteige an der Kreuzung Petersbergstraße / Hardtstraße sind so hoch, dass Menschen mit Gehhilfen oder Rollstuhlfahrer sie nur sehr schwer überqueren können.

Friedhelm Linssen, Mitglied im Seniorennetzwerk Klettenberg, hat auch für das Viertel einen möglichen Standort einer Quartiersgarage ausgemacht: „Man könnte eine solche unter den Klettenberggürtel bauen, dort wo immer der Markt stattfindet, vorausgesetzt, dass die KVB-Linie 13 oberirdisch verlängert wird und dort kein Straßenbahntunnel gebaut wird.“

Die querparkenden Autos auf den Bürgersteigen verursachen einige Probleme: Sie stehen häufig so dicht neben den Radnadeln, dass Fahrradfahrer ihre Räder dort nicht mehr abstellen können – und oft auch so weit auf dem Gehweg, dass Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren und Rollstuhlfahrer nicht mehr passieren können.

Köln-Klettenberg: Senioren kritisieren Hindernisse auf dem Gehweg

Auch daran muss sich nach Ansicht der Gruppe dringend etwas ändern. Sie möchten, dass das Ordnungsamt wenigstens gegen verbotswidriges Parken vorgeht, das die Passanten stark behindert. Und auch andere Hindernisse sollen beseitigt werden.

Auf dem Gehweg an der Petersbergstraße haben Baumwurzeln Bodenplatten angehoben, über deren Kanten Fußgänger leicht stürzen können. Dort könnte zumindest eine Reihe der Platten entfernt werden, sodass die Baumwurzeln geschützt und die Stolperfallen entfernt sind.

An vielen Gehwegen sollen die Bürgersteige abgesenkt werden, vor allem im Kreuzungsbereich, sodass Menschen mit Gehhilfen und Rollstuhlfahrer die Straßen problemlos queren können. Die Senioren verfolgen ein großes Ziel: Klettenberg soll barrierefrei werden.