Picknick auf Zülpicher StraßeStudenten fordern weitere Sperrung
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Köln-Lindenthal – Es war das zweite autofreie Picknick auf der Zülpicher Straße: Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Uni Köln schloss damit an das Debüt im Jahr 2016 an.
Verkehrsexperiment seit 2016
Gemeinsam mit Agora Köln und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club protestiert der Asta damit gegen die Öffnung der Zülpicher Straße, die testweise für ein Verkehrsexperiment geschlossen worden war. Die Straße ist seit April vorigen Jahres auf Höhe der Wilhelm-Waldeyer-Straße für den Autoverkehr gesperrt und bietet seitdem für Fußgänger und für Radfahrende mehr Freiraum und eine höhere Aufenthaltsqualität.
Mit dem zweiten Picknick, zu dem rund 30 Teilnehmer am Dienstagnachmittag kamen, solle die Aufmerksamkeit für das Thema nicht verloren gehen, sagten die Organisatoren. „Wir hoffen auf eine politische Signalwirkung und demonstrieren für eine Ausweitung der Sperrung, kurzfristig bis zum Bahnhof Süd und später bis zum Zülpicher Platz“, erklärte Thomas Ewertz vom Asta. Der Vorschlag dazu liege beim Votum für den Bürgerhaushalt sogar auf Platz zwei. Auch Studentin Stefanie Legler würde das freuen.
„Ich bin dafür, dass es so bleibt und am besten noch erweitert wird und eine Wiese statt der Straße angelegt wird - als Teil des Parks“, meinte sie. Dort, wo sonst Abgase die Luft verschmutzen, genoss sie bei ein paar Häppchen mit Kommilitonen und ihrem Hund die Spätsommersonne.
Das autofreie Picknick diente zudem als Diskussionsauftakt zur weiteren Entwicklung des Uni-Veedels. „Die Uni-Umgebung muss ganzheitlich gedacht werden. Die Betonwüste Universitätsstraße könnte zum Beispiel untertunnelt werden und so Platz für urbane Gemeinschaftsgärten bieten. Auch für den Neubau der Universitäts-und Stadtbibliothek würde so Platz entstehen“, ergänzte Ewertz.
Während es sich die Picknicker auf Decken , Bänken und in Liegestühlen gemütlich gemacht hatten, fuhr auf der Straßenseite gegenüber ein Auto durch den gesperrten Streckenabschnitt auf der Zülpicher Straße. Damit irritierte der Fahrer des dunklen SUV die Picknicker.
Schlechte Radwege in Köln
„Jetzt ist die Straße schon gesperrt und trotzdem fahren die Autos durch“, empörte sich Ralph Kaiser. Für den Fahrradfahrer ist die autofreie Zone ansonsten eine willkommene Abwechslung. „Die Radwege sind so schlecht und ich nutze gerne die Stecke durch den Grüngürtel. Jetzt sehe ich immer viele Sportgruppen im Bereich der autofreien Zone. Die gab es dort vorher nicht, weil es viel zu laut war“, berichtete er.