„Loss mer Weihnachtsleeder singe“44.000 Kölner und Podolski trotzen dem Dauerregen
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Ausverkauftes Haus bei "Loss mer Weihnachtsleeder singe".
Copyright: Grönert
Müngersdorf – Zwei Mal ist Tradition und drei Mal ist Brauchtum, lautet eine ungeschriebene Regel in Köln. Wie intensiv solches Brauchtum gepflegt wird, hat die vierte Auflage von „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ gezeigt: Nachdem die Tickets nach Angaben der Veranstalter – den Kölner Sportstätten und der Firma DuMont LiveKon – bereits eine Woche nach Start des Vorverkaufs ausverkauft waren, saßen nun 44.000 Besucher trotz Regens im Rheinenergie-Stadion.
Auch Lukas Podolski war zugegen. Der ehemalige Stürmer des 1. FC Köln postete über seinen Instagram-Account mehrere Bilder und Videos aus seiner Loge in der Kölner WM-Arena. Es scheint dem Weltmeister von 2014 gefallen zu haben: Mit den Worten „Geil! Das ist Köln! Eine schöne Weihnachtszeit für Euch!“ kommentierte er seinen Post.
Dem guten Brauch folgend, war am Sonntagabend zu Beginn eingespieltes Glockengeläut zu hören. Dann eröffnete die Richie-Hellenthal-Band, die den ganzen Abend begleitete, mit einem Instrumentalstück den musikalischen Reigen. Was folgte, war die probate Mischung aus Alt und Neu, aus klassischen und internationalen Liedern, traditionell beginnend mit „Alle Jahre wieder“. Der Anfang des dritten Lieds konnte als Motto des Abend dienen: „Fröhliche Weihnacht überall, tönet durch die Lüfte froher Schall.“
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Ausverkauftes Haus bei "Loss mer Weihnachtsleeder singe".
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Publikum liefert den Beweis
Und wenn es in „Gloria in excelsis Deo“, das im Programm auf Platz 19 stand, heißt, Engel hätten „Himmelslieder auf den Feldern angestimmt“, so lieferte das Publikum den Beweis, dass dies auch in einem Fußballstadion möglich ist, zumal dann, wenn es effektvoll ausgeleuchtet ist.
Der Bogen reichte von deutschem Liedgut wie „Ihr Kinderlein kommet“ und „Leise rieselt der Schnee “ bis zu Evergreens aus den USA wie „Last Christmas“ von Wham und „All I Want for Christmas“ von Mariah Carey“, nicht zu vergessen José Felicianos unverwüstliches „Feliz Navidad“.
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44.000 Menschen haben im vergangenen Jahr im RheinEnergie-Stadion mitgesungen.
Copyright: Grönert
Kölsche Weihnachtsleeder waren eher selten
Kölsche Weihnachtsleeder, die der Titel versprach, waren eher selten. Wie im Vorjahr waren die Klüngelköpp mit „Stääne“ zu hören. Zu den weiteren Musikern, die gleichsam als Vorsänger auftraten, gehörten Bastian Campmann und Flo Peil von Kasalla, Stefan Knittler, Eldorado, Linus und Thomas Cüpper.
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Wolfgang Niedecken ließ sich mit dem „Weihnachts-Blues“ und „Happy Xmas“ vernehmen, und Cellist Johannes Friedrich spielte eine Instrumentalversion von „Jauchzet, frohlocket“ aus Bachs Weihnachtsoratorium. Die solide Grundlage des Massengesangs schufen rund 1.200 Sänger verschiedener Chöre aus Köln und Umgebung, die auf der Südtribüne platziert waren. Dirigiert wurden sie von Michael Kokott, dem Leiter des Jugendchors St. Stephan und der Lucky Kids, die auch zahlreich vertreten waren.
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„Loss mer Weihnachtslieder singe“ im Rhein-Energie-Stadion
Copyright: Max Grönert
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