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Uniklinik KölnGeburtsstation wird nach Bombenfund evakuiert

Lesezeit 3 Minuten
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Auf einer Baustelle an der Uniklinik wurde am Dienstagvormittag eine Bombe gefunden. 

Köln-Lindenthal – Erneut bereitet sich die Uniklinik wegen der Entschärfung eines Bombenblindgängers auf eine großangelegte Evakuierung von mehreren Einrichtungen und eine Verlegung von dutzenden Patienten vor. Am Mittwoch werden die Frauenklinik mit ihrer Geburtsstation, die Zahnklinik und die Orthopädie geräumt. Nach Angaben der Stadt beginnt die Evakuierung um 9 Uhr. Neben der Uniklinik wird innerhalb eines Radius von 300 Metern um den Bombenfundort auch das Evangelische Krankenhaus Weyertal teilevakuiert. Ein Großkampftag für die Kliniken, das Ordnungsamt und die Rettungsdienste ist zu erwarten.

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Als am Dienstagvormittag die Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten in der Robert-Koch-Straße entdeckt wurde, war schon zu erahnen, welche Dimension diese Aktion annehmen könnte. Der Fundort liegt nur ein paar Dutzend Meter nordöstlich der Frauenklinik, unmittelbar neben der dortigen Kita.

Schon vor der bisher letzten Entschärfung Ende Januar wurde auf dem Gelände ein enormer Aufwand inklusive einer Evakuierung von Teilen des Bettenhauses betrieben, um die Bannmeile um den Bombenfundort zu räumen. Von dem Plan, den Blindgänger mit Aufschlagzünder noch am Dienstag zu entschärfen, verabschiedete sich die Stadt nach Besprechungen aller beteiligten Stellen daher auch diesmal recht schnell. Der komplexe Einsatz müsse sorgfältig geplant werden und nehme mehr Zeit in Anspruch als der Tag noch hergegeben hätte.

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Alle Patienten werden intern verlegt

Die größte Aufgabe, die sich zu stellen schien, war die Evakuierung der Frühchenstation in der Frauenklinik, aus der Säuglinge mitsamt ihrer Brutkästen hätten verlegt werden müssen. Das sei aber nicht nötig, teilte Uniklinik-Sprecher Christoph Wanko am Abend mit. Alle beatmungspflichten Säuglinge im Inkubator könnten innerhalb der Etage in andere Räume verbracht werden, die auf der Seite liegen, die dem Bombenfundort abgewandt ist. Das sei verhältnismäßig unkompliziert und schonend zu bewerkstelligen, so Wanko. Über die Möglichkeit sei man glücklich, da es sich bei diesen Patienten um die „Schwächsten der Schwachen“ handele. Die Frühchen, die nur eine Atemhilfe erhielten, können innerhalb des Campus im Bettenhaus untergebracht werden, sagt Wanko.

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Die Baustelle befindet sich an der Robert-Koch-Straße.

Auch sämtliche anderen Patienten müssten nicht extern verlegt werden, sondern innerhalb der Uniklinik. Insgesamt sind knapp 50 Frauen und etwa 80 Säuglinge, Kinder und Jugendliche betroffen, da auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie innerhalb der Bannmeile liegt. In der Zahnklinik wird nur ambulant behandelt, stationär untergebrachte Patienten gibt es dort nicht. Ob Operationen ausfallen werden, war am Abend noch unklar.

Anlaufstelle am Karl-Schwering-Platz

Im nahe gelegenen Klinikum Weyertal werden nur die oberen Etagen freigeräumt. Alle Patienten können in untere Stockwerke gebracht werden. Insgesamt liegen derzeit etwa 150 Patienten im Weyertal. Mit den Evakuierungen soll in allen Häusern am Morgen begonnen werden, die Abläufe wurden in der Nacht im Krisenstab festgelegt.

Anfang des Jahres war wenige Hundert Meter entfernt nahe dem anatomischen Institut der Uniklinik eine amerikanische Fliegerbombe gefunden worden. Teile der Uniklinik stellten ihren Betrieb an dem Tag komplett ein. Das Haus sprach damals vom „mit Abstand größtem Shutdown“ in der Klinik-Geschichte.

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Auch für etwa 1100 Anwohner dürfte es diesmal ein unbequemer Tag werden. Das Ordnungsamt informierte schon am Dienstag die Bewohner aller Häuser per Infoschreiben. Im Apostelgymnasium am nahe gelegenen Karl-Schwering-Platz wird eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet. Ob sich innerhalb des Evakuierungsradius Corona-Infizierte oder Kontaktpersonen in Quarantäne befinden, war am am Abend unklar. Die Uni teilte mit, dass unter anderem das Philosphikum, das Hörsaalgebäude und die Universitäts- und Stadtbibliothek den ganzen Tag geschlossen bleiben (siehe zweite Seite).

Liste der betroffenen Uni-Gebäude

Die Universität zu Köln hat bereits am Dienstag eine Liste der Gebäude veröffentlicht, die am Mittwoch geschlossen bleiben:

  1. 49 Mensa Robert-Koch-Straße Robert-Koch-Str. 10
  2. 95 Botanik - Herbarium Kerpener Str. 59
  3. 103 Philosophikum, Universitätsstraße 41
  4. 105 Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35
  5. 106 Seminargebäude, Universitätsstraße 37
  6. 107 Universitäts- und Stadtbibliothek, Universitätsstraße 33
  7. 124 Kerpener Str. 15
  8. 125 Küpperstift, Kerpener Str. 30
  9. 127 PARAMECIUM - Kindertagesstätte der Universität zu Köln, Weyertal 111
  10. 129 Kindertagesstätte Knusperhäuschen e.V., Weyertal 113a
  11. 130 Arbeits-Wirtschaftsrecht, Weyertal 115
  12. 131 Weyertal 119
  13. 133 RRZK und Institut für Informatik, Weyertal 121
  14. 136 Hörsäle Gyrhofstr., Gyrhofstraße 15
  15. 137 Serverhalle RRZK, Gyrhofstr. 17a
  16. 140 Staatliches Prüfungsamt, Gyrhofstraße 19a
  17. 141 Staatliches Prüfungsamt, Gyrhofstraße 19