Die unterirdische Grabkammer wurde 1843 entdeckt und zählt zu den besterhaltenen römischen Grabbauten nördlich der Alpen.
„Herausragender antiker Erlebnisort“Römergrab in Köln-Weiden für Besucher nun noch attraktiver
Das Römergrab in Köln-Weiden ist ein Ort der Stille. Oder der Andacht. Oder des Staunens über die Bestattungskultur vor 2000 Jahren. Ein Schulraum ist es sicherlich nicht. Der wurde aber nötig, da das Römergrab seit seiner Wiedereröffnung 2019 immer mehr Besucher und Besucherinnen anzieht. Daher hat der Förderverein Römergrab Weiden e.V. auf dem Grundstück an der Aachener Straße einen Studienraum bauen lassen. Am Sonntag wurde der rund 80 Quadratmeter große Flachbau feierlich eröffnet.
NRW-Ministerin: „Herausragender antiker Erlebnisort“
Das Land Nordrhein-Westfalen ist Eigentümer, NRW-Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach beglückwünschte den Förderverein mit seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Heinz Günter Horn zur Fertigstellung. Das Römergrab sei ein herausragender antiker Erlebnisort, so Scharrenbach: „ Hier kann man sich mit der Kultur des Sterbens und Bestattens auseinandersetzen.“ Daher habe das Land 90 Prozent der Kosten von rund 800.000 Euro für den Anbau übernommen.
Die unterirdische Grabkammer wurde 1843 entdeckt und zählt zu den besterhaltenen römischen Grabbauten nördlich der Alpen. Sie wurde von 2. bis zum 4. Jhd. n. Chr. genutzt. Zu ihrem Schutz errichtete der damalige Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner 1848 eine Besucherplattform mit Zugang sowie das Wärterhaus. Dieses wurde seit 2017 mit einem Informations- und Erlebnisraum ausgestattet.
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Römergrab Weiden: Mehr als 1000 Besucher pro Monat
Angesichts von mehr als 1.000 Besucher monatlich reiche dieser nicht mehr aus, erläuterte Horn. In dem neuen barrierefrei zugänglichen Studienraum könnten jetzt Schulklassen auf den Besuch der Grabkammer vorbereitet werden. Die moderne Präsentationstechnik im Wert von 60.000 Euro hat die NRW-Stiftung finanziert. Eine Hommage an die Region: der helle Terrazzoboden wurde mit Rheinkieseln hergestellt.
Der Entwurf des schlichten Kubus mit Dachbegrünung stammt vom Zülpicher Architekturbüro Ernst. Zu diesem bestehen seit dem Bau des Museums der Badekultur Zülpich auf den Fundamenten einer römischen Therme enge Kontakte. Doch die didaktische Neuausrichtung endet nicht an den großen Schiebefenstern des Anbaus. Dahinter erstreckt sich der im Sinne von „Römisch Grün“ neu gestaltete Garten.
Dort finden sich jetzt Gewürze und Heilkräuter, Blühpflanzen, Zier- und Obststräucher, die bereits in römischen Siedlungen nördlich der Alpen nachgewiesen wurden. „Auch dieses Projekt fanden wir förderungswürdig“, erklärte Vorstandsmitglied Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann von der NRW-Stiftung.
Kölner Bürgermeister: Bessere Möglichkeit Gäste zu empfangen
Kölns Bürgermeister Andreas Wolter beglückwünschte alle Mitwirkenden zur Fertigstellung im Zeitplan: „Die Bürger und Bürgerinnen in und um Köln können sich freuen“.
Auf dem großen Zuspruch und den besseren Möglichkeiten, Gäste zu empfangen, will sich der Förderverein jedoch nicht ausruhen. „Wir streben für das Römergrab Weiden den Status Weltkulturerbe an“, verkündete Horn. Bereits jetzt erfülle das Objekt sämtliche Bedingungen. Nicht zuletzt verdienten die vielen dort ehrenamtlich Tätigen diese Anerkennung.