Das neue Spezialeinsatzfahrzeug hat ganz besondere Vorrichtungen, um Tiere und Feuerwehrleute sicher zu transportieren.
„Früher sind auch mal Tiere ausgebüxt“Neuer Tiertransporter der Feuerwehr hat Videoüberwachung
Ob Hunde oder Katzen, Vögel, Schlangen oder Affen – mit dem Tiertransporter der Feuerwehr Köln haben Hubert Hennig und Josef Nehler bereits so manche tierische Bekanntschaft geschlossen und zahlreiche Kuriositäten erlebt. Die beiden und ihre rund 90 Kolleginnen und Kollegen in der Feuerwache 8 in Ostheim stellen traditionell die Besatzung für Tiertransporte im gesamten Stadtgebiet, seit der Feuerwehr im Jahr 1954 diese Sonderaufgabe durch die Stadt Köln übertragen worden ist.
Nun hat die Feuerwehr Köln ein Spezialeinsatzfahrzeug dafür in Betrieb genommen und im Tierheim am Iddelsfelder Hardt in Dellbrück den neuen Wagen sowie die Herausforderungen der Arbeit vorgestellt. „Wegen der 24-stündigen Einsatzbereitschaft und mit etwa 50.000 Kilometern im Jahr gehört dieses Einsatzmittel bei der Feuerwehr Köln zu denen mit der größten Laufleistung“, berichtet Hennig. Seit 1989 ist der 57-Jährige dabei und damit einer der dienstältesten Feuerwehrleute, die mit dem Spezialfahrzeug der Marke „Sprinter“ von Mercedes-Benz unterwegs sind. „Früher waren das noch alte Transit-Modell von Ford mit Heckklappe, da ist einem schnell mal ein Tier ausgebüxt und man musste hinterher“, sagt Nehler mit einem Lächeln.
Köln-Dellbrück: Feuerwehr stellt neuen Tiertransporter vor
Inzwischen hat der Dienstwagen von Nehler und Hennig modernste Motor- und Bord-Technik wie Abstandshalter und Abbiegeassistent zu bieten, außerdem gibt es zahlreiche Besonderheiten: Im Käfig-Raum hinten, in dem ausreichend Platz etwa für zwei große Hunde vorhanden ist, gibt es eine eigene Klimazone und Videoüberwachung. Elektrische Schiebetüren sowie ein Bodenablauf für Flüssigkeiten, Kühlschubladen für Medikamente, herausnehmbare Käfigrollwagen und einen separaten Werkzeugbereich bietet der Gerätewagen.
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Die beiden Tierheime in Dellbrück und Zollstock sind dabei in der Regel die Ziele nach den Einsätzen im ganzen Stadtgebiet. „Zehn Hunde, die gleichzeitig in einer Stadtwohnung in Porz gehalten wurden oder 100 Katzen, die wir aus einem Haus in Hahnwald abgeholt haben“, zählt Hennig auf, „solche Dinge erlebt man mitunter in diesem Job – leider immer wieder.“ Als Menschen mit „viel Empathie“, die für ihre Einsätze „mit Kopf und Herz“ unterwegs sind, beschreibt der Dellbrücker Tierheimleiter Bernd Schinzel die Feuerwehrleute, die er seit Ende der 1980er-Jahre durch seinen Job kennt.
„Wir tun hier etwas Gutes, das erhält die Motivation aufrecht“
„Wir können uns aufeinander verlassen – und müssen das auch, gerade bei Fällen, die schnelles Handeln erfordern“, sagt Schinzel. Wenn es um giftige, kranke oder aggressive Tiere gehe, sei besondere Umsicht geboten und manchmal auch ein guter Rat untereinander hilfreich und nötig. „Meisten sind es ja leider Fehler der Menschen im Umgang mit den Tieren, die zu den Einsätzen der Feuerwehr führen“, erläutert der Leiter des Tierheim. Und damit seien sie häufig vermeidbar. Alle drei Männer sehen ihre Jobs trotz der oft bedrückenden Erlebnisse und bedauernswerten Tiere allerdings unter dem Strich positiv.
Tierliebe sei schon Voraussetzung. „Wir tun hier etwas Gutes, das erhält die Motivation aufrecht“, betont Hennig. „Und gar nicht mal selten“, ergänzt Schinzel mit einem Lächeln, „haben die Feuerwehrleute auch Tiere, die sie im Rahmen ihrer Arbeit hier abgeliefert haben, kurz darauf privat wieder abgeholt und bei sich aufgenommen.“