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Gedenken an Opfer von HanauRund 2000 Menschen bei Mahnwache auf Wiener Platz in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Mahnwache Wiener Platz

Gedenken an die Getöteten beim Anschlag in Hanau vor einem Jahr am Wiener Platz.

Köln-Mülheim – Rund 2000 Menschen haben sich am Freitagabend auf dem Wiener Platz in Mülheim versammelt, um anlässlich des Jahrestages der Ermordung von neun Menschen aus rassistischen Motiven in Hanau zu gedenken. "Wir sind hier, weil wir an die Menschen Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi und Vili Viorel Păun erinnern wollen", sagte eine Sprecherin des Bündnisses verschiedener Initiativen, die zu der Kundgebung im Rahmen eines deutschlandweiten Aktionstages aufgerufen hatten, vor Ort. "Ebenso dürfen die Opfer von Halle 2019 sowie aller anderen rassistischeb und antisemitischen Gewalt in Deutschland nicht vergessen werden", hieß es in dem Redebeitrag weiter.

Mit Musik, Schweigeminuten, Kerzen sowie Bannern mit Aufschriften wie "Kein Vergeben, kein Vergessen" mahnten die Teilnehmer der Veranstaltung an, dass struktureller Rassismus und fehlende politisches Initiative gegen Rechtsextremismus die Probleme und Gefahren weiter verschlimmern würden. "Es herrscht ein Klima der Angst in jüdischen und anderen Minderheitsgemeinden im Land, dagegen müssen wir unsere Stimmen erheben", lautete der von Applaus quittierte Appell eines weiteren Redners.

Tumult wegen spontanem Demo-Zug

Für Einhaltung der Abstands-Schutzvorschriften unter Corona-Bedingungen sperrten das Ordnungsamt und die Polizei Teile der angrenzenden Frankfurter Straße, um die Kundgebung, die ursprünglich für 100 Menschen angemeldet worden war, auch trotz des immensen Zulaufs weiter stattfinden zu lassen. Einem Polizeisprecher zufolge ist die Veranstaltung ohne Zwischenfälle und friedlich verlaufen. Bereits am Nachmittag hatte es eine weitere Gedenkaktion dieser Art mit einer ähnlich großen Teilnehmerzahl in Nippes gegeben.

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Zu Tumult kam es, als gegen 19.30 Uhr ein Teil der Kundgebungsteilnehmer spontan einen Demonstrationszug vom Wiener Platz aus startete. Die Polizei sperrte den Weg des Zuges nach 200 Metern, allerdings setzten die Beamten dafür auch Pfefferspray ein und verletzten einige Menschen.