Köln-Mülheim – Mitte März fiel im Scala-Theater der vorerst letzte Vorhang für das aktuelle Stück „Ne Jrümmel in d’r Trööt“. Jetzt ist die corona-bedingte Zwangspause beendet, und das Ensemble kehrt auf die Bühne zurück. Nicht im „kölschen Lustspielhaus“ am Hohenzollernring, sondern im E-Werk in Mülheim. Weil im „Mutterhaus“ zu wenig Platz ist, um genügend Zuschauer mit dem erforderlichen Abstand zueinander unterzubringen, ziehen die Theaterchefs Ralf Borgartz und Arne Hoffmann mit Mann und Frau auf die andere Rheinseite. Allerdings ohne „Jrümmel un Trööt“, sondern mit der Neuinszenierung des Stücks „Kaffeebud – La kölsche Vita“.
Die kölsche Sommerkomödie, die erstmals 2017/18 zu sehen war, ist ein Zusatzangebot. „Ne Jrümmel in d’r Trööt“ rückt erneut ins Rampenlicht, wenn im Scala-Theater wieder unter den gewohnten Bedingungen gespielt werden kann. Das Ausweichquartier ist zunächst bis zum 31. August gebucht. Los geht es am Mittwoch, 24. Juni, 19.30 Uhr.
Köln: Großes E-Werk bietet Scala-Theater benötigten Platz
„Das E-Werk ist deutlich größer und hat eine geradezu ideale Infrastruktur mit einem 130 Quadratmeter großen Foyer, etlichen Nebenräumen und weitläufigen Garderoben- und Sanitärbereichen“, sagte Borgartz bei der Vorstellung von „Scala op Jöck“. Bis zu 250 Personen finden in der 800 Quadratmeter großen Haupthalle des E-Werks Platz. Das sind nur zehn Gäste weniger als das Scala-Theater zu normalen Zeiten fasst. Wenn jedoch Corona Regie führt, dürften lediglich 40 Gäste pro Vorstellung ins Theater am Hohenzollernring. Das E-Werk wandelt sich derzeit schrittweise zur Scala-Außenstelle. Das 15-köpfige Ensemble probt in der Nebenhalle, auf der Bühne wird die „Kaffeebud“-Kulisse aufgebaut.
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„Wir sind total glücklich, dass wir endlich wieder spielen können“, sagte Arne Hoffmann, „das sind wir auch unserem treuen Publikum schuldig, das uns in den zurückliegenden Wochen sehr geholfen hat“. Diese Unterstützung lässt sich beziffern. Die seit März ausgefallenen Vorstellungen waren allesamt ausverkauft. Von den 18500 verkauften Karten wurden für lediglich 150 auf Wunsch der Käufer die Ticketpreise erstattet. Die restlichen Karten wurden entweder gespendet oder für später aufgehoben. Und genau dieser Zeitpunkt naht.
„Wir möchten bevorzugt die Gäste, die bereits Karten besitzen, ermuntern, zu einer Vorstellung ins E-Werk zu kommen und sich das Sommerprogramm anzusehen. Das ist aber nur eine Option, die Karten bleiben auch für einen späteren Zeitpunkt gültig. Wir können nur noch nicht sagen, wann „Ne Jrümmel in d’r Trööt“ wieder im Scala-Theater gespielt werden darf. Neben Umbuchungen und Gutscheinen steht ein begrenztes Kartenkontingent zum Neukauf zur Verfügung“, erläuterte Jasmin Casagrande, kaufmännische Leiterin des Theaters.
„Scala op Jöck ist der zaghafte Versuch, zur Normalität zurückzukehren“, sind sich Borgartz und Hoffmann einig. Die beiden Geschäftsführer sind überdies froh, dass sie mit der Aufnahme des Spielbetriebs die Verträge der Schauspieler verlängern können. Die Ensemblemitglieder sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt und haben Jahresverträge für die jeweilige Spielzeit, die Ende Juni ausläuft. Üblicherweise schließt sich der neue Vertrag für die kommende Spielzeit im Herbst an. Doch deren Start steht diesmal in den Sternen. Mit der Idee der Sommerkomödie haben die Theaterchefs eine kölsche Lösung gefunden, die die Mitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit bewahrt.
„Kaffeebud – La kölsche Vita“, Scala op Jöck im E-Werk, Schanzenstraße 37; ab 24. Juni. Umbuchungen von Tickets/Gutscheinen nur über die Scala-Theaterkasse unter Telefon 0221/4207593. Vorstellungen von donnerstags bis samstags 19.30 Uhr, sonntags 17.30 Uhr.