Carolin und David Kebekus blicken in ihrem Podcast in die Vergangenheit. Die letzte Folge haben sie live in Köln aufgezeichnet.
„Kebekus – was warum wie war“Das steckt wirklich hinter der „bösen Carolin“
Mit eingeknickten Beinen, den Kopf zur Seite gelegt, die Arme in unnatürlichem Winkel abgespreizt und fies verzogenem Gesicht schlurft sie über die Bühne. Kein Wunder, dass David Kebekus als Kleinkind Angst hatte, wenn seine Schwester die „böse Carolin“ rausgeholt hat. „Das ist das Schöne an diesem Projekt, dass alte Wunden aufgerissen werden“, meint David lachend, der Unterton mag leicht gequält klingen.
Alles in allem sei ihre Kindheit in Köln aber harmonisch gewesen. Es habe keine Zeit gegeben, in denen sich Carolin und David Kebekus nicht ausstehen konnten – da können viele andere Geschwister wohl nur lachen. In ihrem Podcast „Kebekus – was warum wie war“ (Audible) begeben sich die 42-Jährige und ihr vier Jahre jüngerer Bruder auf eine Zeitreise – beginnend mit Davids Geburtsjahr 1984.
Neun-Euro-Ticket, Königin Elisabeth II. und zerschossene Puppen
Die Kebekus-Geschwister erinnern sich zurück an die Schulzeit, an die Premiere von „Wetten dass…!?“, Familienfeiern, die ersten Berufserfolge und eben auch an die „böse Carolin“. Jede Folge behandelt ein Jahr – entsprechend endet der Podcast mit der 39. Folge im Jahr 2022. Diese besondere letzte Folge nehmen die Geschwister am Donnerstagabend live vor Publikum im ausverkauften E-Werk auf.
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In jeder Podcastfolge erinnert sich das Komikerduo an wichtige Ereignisse aus dem Jahr – in diesem Fall also aus 2022, „ein tolles Jahr“, wie beide beteuern. Da gab es etwa das Neun-Euro-Ticket. Das lohne sich auf jeden Fall, meint David. Die Rechnung wäre in diesem Jahr mit dem 49-Euro-Ticket aber schon deutlich komplizierter: „In Köln wirst du ja nie kontrolliert.“ Auch das Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. und ihren Tod diskutieren die beiden. Die wichtigste Erinnerung aus dem vergangenen Jahr sei für David aber, „dass der FC es nach Europa geschafft hat.“
Nach Aufnahme der Podcastfolge, im inoffiziellen-offiziellen Teil des Abends mit Pseudo-Intimität, packen die Geschwister noch eine Geschichte aus 2022 aus, die sie im Podcast nicht erzählen dürften: Da gab es in einem von Carolins „Zuhausen“ ein Luftgewehr. Und mit dem wollten die Kebekus-Geschwister unbedingt auf etwas schießen. „Wäre gut, wenn es sich bewegt, aber lebendig wäre nicht okay“, erzählt David. Also muss eine alte Puppe aus dem Schuppen herhalten, so eine mit Sprachfunktion. Die wurde dann der Erzählung nach begeistert zerschossen und steht jetzt wohl immer noch, zerschossen und nackt, auf Carolins Gartentisch.
Im aufgezeichneten Teil des Abends geht es sonst um das Thema Fashion, Modesünden aus der Jugend, „das gute und das schlechte bauchfrei“ – heute gibt es das gute, damals war das schlechte modern. Und über die „rauen Omahände“, die zu Festtagen ruppig die Wollstrumpfhosen hochgezogen haben. Dabei imitiert Carolin auch sehr treffend, wie unangenehm es ist, betrunken mit einem Body auf die Toilette gehen zu müssen.
Kebekus-Geschwister lassen sich psychoanalysieren
In „Kebekus – was warum wie war“ lassen die Geschwister tief blicken. Ein paar der Geschichten sind auch ein „bissl krank“, wie Carolin selbst meint. Einige Ausschnitte hätten sie deshalb einer Psychologin zukommen lassen. Nach Aufzeichnung der letzten Folge präsentiert Carolin die Ergebnisse: Ihr Bruder habe Bindungsängste und Angst vor Ablehnung (er habe Angst, Leuten am Telefon zum Geburtstag zu gratulieren). Und die „böse Carolin“, die damals beim Spielen mit dem kleinen Bruder manchmal vorbeigekommen ist? Die habe Carolin nur erfunden, um ihre Emotionen zu testen und im Anschluss David trösten zu können. Eine Erleichterung für Carolin, die sich schon gefragt hätte, was wäre, wenn sie eine Meuchelmörderin geworden wäre.
Die letzte Folge von „Kebekus – was warum wie war“ erscheint am 6. April bei Audible. Am gleichen Tag kehrt „Die Carolin Kebekus Show“ aus der Winterpause zurück. Die erste Folge der neuen Staffel läuft um 0 Uhr in der ARD. Das soll aber nicht das Ende der Zusammenarbeit sind: Im Herbst läuft auf ProSieben die neue Show „Wir gegen die! Die Kebekus Geschwister Show“ an. In vier bereits aufgezeichneten Folgen treten die Kebekus-Geschwister dabei gegen prominente Geschwisterpaare an.