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Stolperfalle in Köln-MülheimBallett-Besuch endet für Kölnerin mit Sturz im Dunkeln

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen stehen vor einem ausrangierten Industrie-Denkmal.

Barbara Zelinsky und Ursula Fethke (v.l.) erlebten ein unschönes Ende eines Ballettabends.

Das Schanzenviertel ist abends wenig beleuchtet. Das führt zu Gefahrensituationen, wie eine Kölnerin erzählt, die selbst gestürzt ist.

„Es war wirklich ein Schock“, erinnert Ursula Fethke sich an den Sturz ihrer Freundin Barbara Zelinsky. Ende Oktober sind die beiden vom Depot im Carlswerkgelände auf die Schanzenstraße gegangen. Nachdem sie sich abends eine Ballett-Aufführung angeguckt hatten, gingen sie die Schanzenstraße in Richtung Palladium entlang.

Dort vor dem Studio Köln-Mülheim war eine Baustelle. Zelinsky und Fethke gingen also unter den Baugerüsten her. Plötzlich stürzte Zelinsky. Sie hatte die Treppen zum Gebäude nicht gesehen. „Es war wirklich stockdunkel“, erinnert sich Zelinsky. Ihre Freundin Ursula Fethke erzählt, sie sei über die erste Stufe gestolpert, hatte versucht sich zu fangen und ist bei dem Versuch über die zweite Stufe gefallen.

Köln-Mülheim: Frau stürzt am Carlswerk

Zelinsky trug Verletzungen im Gesicht davon. Ein Schneidezahn brach ab, ihre Brille ging zu Bruch, und ihre Lippe schwoll an. Zwei Wochen später erinnern noch verschorfte Stellen an die Blessuren. „Gott sei Dank ist nicht mehr passiert“, sagt Zelinsky, „ich habe noch Glück gehabt“.

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Zelinsky und Fehtke haben jedoch Angst, dass aufgrund der fehlenden Beleuchtung an der Stelle weitere Unfälle passieren. „Man konnte die Treppe wirklich nicht sehen“, erinnert sich Fehtke, „ich wusste zunächst nicht, warum Barbara fiel. Es kam komplett unerwartet“. Gerade für Leute, die die Umgebung nicht kennen, könnten so Gefahrensituationen entstehen. Auch im gesamten Carlswerk-Areal ist es abends recht duster.

Blick auf Stufen und ein Baugerüst im öffentlichen Straßenraum

Diese Stufen am Ende eines Fußgängertunnels wurden einer Kölnerin auf der Schanzenstraße zum Verhängnis.

Die beiden möchten nun auf die Stelle aufmerksam machen und bitten die Stadt, für eine ordentliche Beleuchtung zu sorgen. Zumal es an der Schanzenstraße genügend Laternen gibt. Diese, so stellte Fehtke ein paar Tage nach dem Unfall fest, werden jedoch gegen 21 Uhr abgeschaltet.

Beleuchtung auf Schanzenstraße wird nach 21 Uhr abgeschaltet

Zelinsky habe gerade aufgund der vielen Veranstaltungen in der Gegend kein Verständnis dafür, dass die Beleuchtung abgeschaltet wird. Sie habe deshalb dem Ordnungsamt und Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben. Auf eine Antwort warte sie noch. Auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger antwortet die Stadt, dass die Schanzenstraße Lichtmaste hätte und in den Dunkelstunden den DIN-Normen entsprechend beleuchtet werde.

„Der Rhein-Energie liegen keine Störungsmeldungen zu den Leuchten in der Schanzenstraße vor. Es wird von der Rhein-Energie zeitnah eine Prüfung erfolgen, mögliche Mängel werden dann behoben“, teilt die Stadt mit. Bei dem Carlswerk-Gelände selbst handle es sich um ein Privatgrundstück, weshalb die Zuständigkeit hinsichtlich der Ausleuchtung nicht bei der Stadt sondern den Eigentümern liege.

Das zu einer privaten Baumaßnahme gehörende Tunnelgerüst sei außerdem laut der Stadt nach Rücksprache mit dem Aufsteller des Gerüstes mit Leuchtstoffröhren versehen, die bis morgens 7 Uhr eingeschaltet hätten sein sollen. „Die Beleuchtungssituation liegt in der Verantwortlichkeit des Aufstellenden, der bei der Aufstellung von Gerüsten dieser Art die einschlägigen Rechtsvorschriften und technischen Richtlinien aus seiner Verpflichtung heraus beachten muss“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt Köln. Der Fußgängertunnel soll zudem am Dienstag, 19. November, abgebaut worden sein.