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Vorfall in Köln-MülheimMann von 50 Leuten auf der Keupstraße verprügelt

Lesezeit 2 Minuten

66 Strafanzeigen gab es nach den Demonstrationen am 10. April

Köln-Mülheim – An der Mülheimer Keupstraße ist am Sonntagabend ein 38-jähriger Mann offenbar von einer Gruppe Kurden schwer verletzt worden. Möglicherweise steht der Vorfall in Zusammenhang mit den Demonstrationen von nationalistischen Türken und Kurden in der Kölner Innenstadt am Sonntagnachmittag.

Laut Polizei griff eine wahrscheinlich kurdische Gruppe den türkischstämmigen Siegburger an. Auf seinem Auto soll sich ein Aufkleber der türkischen rechtsextremen Partei „Graue Wölfe“ befunden haben.

Der 38-Jährige war gegen 19.15 Uhr in seinen Audi TT eingestiegen, als zwei Männer links und rechts die Fahrzeugtüren aufrissen und auf ihn einschlugen. Kurze Zeit später soll sich eine etwa 50-köpfige Gruppe genähert und kurdische Parolen geschrien haben. Laut Polizei versuchte der TT-Fahrer zu wenden, um den Angreifern zu entkommen. Doch es gelang ihnen, erneut auf ihn einzuschlagen und ihn aus dem Auto zu zerren.

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Gleichzeitig wurde der Wagen mit Steinen und Holzlatten traktiert. Die Angreifer flüchteten in Richtung Bergisch Gladbacher Straße. Der 38-Jährige musste mit Gehirnerschütterung und Prellungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, sein Auto wurde völlig zertrümmert. Weil ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, wurde der Mann festgenommen. Die Polizei ermittelt nun gegen die Angreifer, die offenbar auch Metallstangen nutzten, wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs.

Die zum Teil gewaltsamen Demonstrationen von Kurden und Türken sowie das Spiel von 1. FC Köln und Bayer Leverkusen haben der Polizei am Sonntag eine Menge Arbeit beschert. 57 Menschen mussten in Gewahrsam genommen werden, 66 Strafanzeigen erstattete die Polizei. Zwei Beamte seien bei ihren Einsätzen verletzt worden, so ein Sprecher.

Die Polizei ermittelt zudem im Zusammenhang mit Schriftzügen, die Unbekannte unter anderem auf den Ebertplatz und die Turiner Straße, aber auch an Häuser gesprayt haben. Offenbar sollten sie die türkischen Demonstrationsteilnehmer provozieren.