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Neues KonzeptDiese Pläne hat die Verwaltung mit der Kölner Altstadt

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Die Kleine Budengasse in der Altstadt

  1. Die Kölner Altstadt soll in Zukunft vor allem den Fußgängern und Radfahrern gehören.
  2. Nach mehr als zwei Jahren intensiver Auseinandersetzungen und Diskussionen legt die Stadtverwaltung nun ein überarbeitetes Konzept vor.
  3. Was bedeuten die Pläne für die Autofahrer?

Köln – Die Altstadt soll in der Zukunft vor allem den Fußgängern und Radfahrern gehören, während der Autoverkehr im Bereich rund um das Rathaus deutlich reduziert wird. Das sieht ein überarbeitetes Verkehrskonzept vor, das die Stadt jetzt vorgelegt hat.

Demnach will die Verwaltung die Straßen Am Hof, Große Budengasse, Kleine Budengasse, Bechergasse, Bürgerstraße, Rathausplatz, Portalsgasse, Obenmarspforten (zwischen Unter Goldschmied und Martinstraße), Gürzenichstraße (zwischen Große Sandkaul und Quatermarkt), den südlichen Teil des Alter Markts, Unter Käster, Hühnergasse, Steinweg, Bolzengasse sowie den östlichen Teil des Heumarkts in Fußgängerzonen umwandeln.

Der Quatermarkt und die östliche Seite von Unter Goldschmied sollen darüber hinaus als Fahrradstraße ausgebaut werden. Die Marspfortengasse (südlich der Parkhauseinfahrt Hohe Straße bis Obenmarspforten) und die Salomonsgasse werden zudem nicht länger Einbahnstraßen sein und stattdessen für den Autoverkehr in beiden Richtungen geöffnet, damit die Parkhäuser erreichbar bleiben. Dafür entfallen die Parkplätze am Straßenrand. Auch die Zufahrt zum Gürzenich bleibt sichergestellt.

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Zufahrt zum Historischen Rathaus von Süden erfolgt über den westlichen Heumarkt hin zum Seidmacherinnengäßchen bis an den südlichen Rand der geplanten Fußgängerzone. Der Quatermarkt soll zwischen Obenmarspforten und nördlich der Parkhauseinfahrt zur Einbahnstraße werden. Eine optische Aufwertung will die Stadt sicherstellen, indem einheitliche Bodenbeläge zum Einsatz kommen.

Platz für Fahrräder und Fußgänger

„Das Verkehrsführungskonzept Altstadt weist den Weg zu weniger Autos und mehr Aufenthaltsqualität. Es legt den Grundstein für mehr Lebensqualität im Herzen der Kölner Innenstadt“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die Innenstadt werde von einem überflüssigen Durchgangsverkehr in der Nord-Süd-Richtung befreit, gleichzeitig entstehe Platz für Fahrräder und Fußgänger. Die Stadt leiste damit auch einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Luft, so Reker.

Ein weiteres Ziel besteht darin, den geplanten Kulturpfad Via Culturalis zwischen Dom und der frühromanischen Kirche St. Maria im Kapitol attraktiver als bislang zu gestalten. Touristen sollen dank der neuen Fußgängerzone entspannt an den Museen und Sehenswürdigkeiten vorbeischlendern können. Bislang ist vor allem die Straße Unter Goldschmied von extrem schmalen Bürgersteigen gesäumt, auf denen Passanten kaum aneinander vorbeikommen. Die „Hop-on-Hop-off“-Touristen-Busse genau wie Wolters Bimmelbahnen sollen im Bereich der Via Culturalis in Zukunft nicht mehr fahren dürfen. Die Verwaltung will aber Bereiche ausweisen, in denen Fahrzeuge kurz halten können, um Fahrgäste aussteigen zu lassen. Für die Organisation des Weihnachtsverkehrs bleibt es möglich, die Verkehrsführung vorübergehend zu verändern.

Zwei Jahre intensiver Auseinandersetzung

Der nun vorliegende Vorschlag der Verwaltung ist das Ergebnis von mehr als zwei Jahren intensiver Auseinandersetzungen und Diskussionen zwischen Verwaltung und Politik. CDU und Grüne sowie Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Verkehrsdezernentin Andrea Blome konnten sich dem Vernehmen nach nur langsam auf einen Kompromiss einigen. Ein erstes Konzept für die Altstadt war 2017 entstanden – damals waren die Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer allerdings lediglich minimal.

Auch die Straßen am Spanischen Bau des Rathauses werden autofrei.

Die SPD-Ratsfraktion schlug daraufhin eine fast vollständig autofreie Altstadt vor – dieser Variante hat sich das schwarz-grüne Ratsbündnis nun stark angenähert. „Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung hier noch zur Vernunft gekommen ist. Das neue Konzept basiert weitgehend auf unserem Vorschlag von 2017“, sagt Andreas Pöttgen, verkehrspolitischer Sprecher der SPD. Es stelle sich nur die Frage, warum CDU und Grüne sich so lange dagegen gesperrt hätten.

FDP kritisiert Pläne der Stadt

„Für uns stehen nach wie vor die Aspekte zur Aufwertung des öffentlichen Raums im Vordergrund, insbesondere der Via Culturalis“, sagt CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. Daher sei die CDU der Verwaltung dankbar, dass sie jetzt ihre Vorschläge vorgelegt habe. „Nach einer etwas längeren Planungsphase kann sich das überarbeitete Ergebnis des neuen Verkehrsführungskonzeptes für die Kölner Altstadt durchaus sehen lassen“, sagt Lino Hammer, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen.

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„Die vorgeschlagene Lösung der Verwaltung ist eine Verschlimmbesserung des 2017 eingebrachten Verkehrskonzepts Altstadt“, kritisiert hingegen FDP-Fraktionschef Ralph Sterck. Durch das vorgeschlagene Verwaltungskonzept werde die gesamte Altstadt für den Individualverkehr lahmgelegt.

Neue Fußgängerzonen erschweren Pläne fürs Dom-Hotel

Der Verkehrsausschuss wird am 26. März eine Entscheidung treffen. Wann das Verkehrskonzept tatsächlich umgesetzt werden kann, ist unklar. Ein Hinderungsgrund sind zahlreiche Großbauvorhaben in der Altstadt, wie der Bau des Jüdischen Museums neben dem Rathaus, die Neubebauung des ehemaligen WDR-Karrees, der mögliche Bau eines Stadtmuseums auf dem Roncalliplatz sowie die Sanierung des Dom-Hotels.

Die neue Fußgängerzone an der Straße Am Hof dürfte auch die Pläne, eine Auto-Zufahrt für das Dom-Hotel einzurichten, erschweren. „Das wäre für den Eigentümer, die Bayerische Versorgungskasse, wie eine Enteignung“, sagt Thomas Althoff, der das Luxushotel in Zukunft betreiben wird. Das Gebäude verfüge seit mehr als 170 Jahren über eine Zufahrt.