AboAbonnieren

Für 200 Millionen EuroIn Köln-Niehl entsteht die größte Wärmepumpe Europas

Lesezeit 2 Minuten
Die Zentrale der Rhein-Energie am Parkgürtel

Die Zentrale der Rhein-Energie am Parkgürtel

Die Rhein-Energie investiert 200 Millionen Euro am Kraftwerksstandort Köln-Niehl. Die Ausschreibung für das Projekt hat begonnen.

Die Rhein-Energie hat die Ausschreibung für den Bau von Europas größter Wärmepumpe gestartet. Der Energiekonzern sei zuversichtlich, dass sich am Verfahren zahlreiche Anbieter beteiligen werden und will nach Abschluss der Verhandlungen bis zur Jahresmitte einen entsprechenden Baubeschluss fassen – sofern alle Rahmenbedingungen erfüllt sind, heißt es in einer Mitteilung.

Am Kraftwerksstandort Köln-Niehl, direkt am Rhein gelegen, soll die Großwärmepumpe entstehen, die mit Flusswasser arbeitet. Die Gesamtleistung wird 150 Megawatt betragen; dies reicht aus, um bis zu 50.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme zu beliefern. Die Rhein-Energie plant mit Kosten von rund 200 Millionen Euro. „Dieses Vorhaben ist erst der Auftakt für ein langfristiges und umfassendes Programm der Dekarbonisierung gerade im Wärmesektor“, sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht. Die Großwärmepumpe wird das Fernwärmenetz der Kölner Innenstadt und der angrenzenden Stadtteile mitversorgen.

Wärmepumpe in Köln-Niehl könnte 2027 in Betrieb gehen

Klappt alles wie vorgesehen, kann Europas aktuell größtes Wärmepumpensystem bereits 2027 in Betrieb gehen. Die aus mehreren Modulen bestehende Großwärmepumpe lässt sich flexibel an die Wärmeanforderungen anpassen, sie nutzt die Temperatur des Rheinwassers als Wärmemedium und kann dies mit Hilfe von Strom auf ein für die Fernwärme taugliches Temperaturniveau bringen. So lassen sich zwei Drittel Umweltenergie erschließen. Dafür sind maximal 0,5 Prozent der Menge des an Köln vorbeifließenden Rheinwassers erforderlich. Dieses Wasser kehrt nach dem Prozess in den Fluss zurück.

Alles zum Thema Rheinenergie

„Wir werden weitere eigene unternehmerische Beiträge zur Dekarbonisierung leisten, etwa durch den Bau weiterer Großwärmepumpen“, so Feicht. In dieser Anlaufphase werde es allerdings ohne staatliche Anschubhilfe schwer sein, die Wirtschaftlichkeit zu erreichen, das sei in der Pionierzeit der erneuerbaren Energien auch nicht anders gewesen.

Deswegen seien jetzt drei Punkte wichtig: „Erstens müssen wir und andere die Möglichkeit haben, unsere fertigen Förderanträge für das Bundesprogramm Erneuerbare Wärmeversorgung einzureichen. Zweitens müssen dessen Mittel in der bisherigen Höhe zur Verfügung gestellt werden, für 2024 und 2025. Und drittens bedarf es einer Verstetigung der Programme darüber hinaus, damit wir Planungs- und Kalkulationssicherheit bekommen.“ (red)