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Ausbildung für Menschen mit BehinderungNiehler Schauspielschule erhält Bildungspreis für Inklusion

Lesezeit 2 Minuten
Schauspieler auf der Bühne

Jona Krispin, Marie Korfmacher, Paula Sanders (verdeckt) und Rasmus Adams (v. l.) spielten im Rahmen der Preisverleihung Kurzszenen aus dem Theaterunterricht nach.

Die Schauspielschule „Der Keller“ wurde nach der Einrichtung eines professionellen Ausbildungsganges für Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet.

Die Stufen zum Proberaum der Schauspielschule „Der Keller“ führen abwärts. Der Name ist Programm, doch für zahlreiche Studentinnen und Studenten ging es nach dem Abschluss ihrer Lehrjahre ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Neben Annette Frier und Heiner Lauterbach gehört unter anderem Hella von Sinnen zu den Absolventen der Stätte. Im August dieses Jahres realisierte der Keller im Zuge des Projekts „Rheinkompanie“ erstmals eine Inklusionsklasse für Menschen mit geistigen Behinderungen.

Die Schüler werden zwei Jahre professionell in Bereichen wie „Stimme und Sprache“, „Gesang“, „Dramaturgie“ oder „Kamera“ ausgebildet und sollen zukünftig als Schauspieler erwerbstätig werden können. Um den Schülern eine individuelle Betreuung zu ermöglichen, ist die erste Klasse mit lediglich vier Personen besetzt. Der Unterricht findet zweimal wöchentlich jeweils sechs Stunden auch mit anderen Jahrgängen statt.

Vier Personen starten in Schauspielkasse in Niehl

Die Ausbildung läuft parallel zu den Tätigkeiten innerhalb der Werkstätten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Das Unterfangen wird vom LVR, der Kämpgen Stiftung und der Rheinischen Stiftung für Bildung unterstützt. Letztere Institution verlieh der Schauspielschule nun den Preis „Rheinischer Bildungsplatz“. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2019 an Initiativen vergeben, die eine Bereicherung für das Bildungssystem darstellen. Die Prämie soll in den Umbau eines behindertengerechten Pkw fließen.

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Dies ist ein Schritt in Richtung einer inklusiveren und vielfältigeren Darstellungswelt im Schauspiel
Barbara Bähr, Projektleiterin für den Bereich Externe Förderungen

In ihrer Rede würdigte Barbara Bähr das Angebot der Schule als „herausragendes Beispiel“ für die Umsetzung des diesjährigen Leitgedankens zur Förderung von Berufschancen mittels kultureller Angebote. „Dies ist ein Schritt in Richtung einer inklusiveren und vielfältigeren Darstellungswelt im Schauspiel“, begründete Bähr die Entscheidung zur Preisvergabe an die „Rheinkompanie“.

Der Vorstand hob zudem den Pionier-Charakter des Projekts hervor. Die Einrichtung hatte sich im Auswahlverfahren gegen elf Mitbewerber durchgesetzt. Alle bisherigen Gewinner sind Kooperationspartner der Stiftung, doch die Ausschreibung richte sich grundsätzlich an alle gemeinnützigen Vereine, die einen Bezug zum Wettbewerbsthema aufwiesen, erklärte Sprecher Thomas Wardenbach. Als aktueller Preisträger wird das Rheinkompanie-Team für den Deutschen Engagementpreis 2024 empfohlen, der in Berlin verliehen wird.