Wann kommt meine Bahn? Darüber sollen die Digitalen Fahrgastanzeiger an den KVB-Haltestellen informieren. Tun sie aber nicht immer.
Wann kommt denn jetzt die Bahn?Deswegen ist auf die KVB-Anzeigetafeln in Köln nicht immer Verlass
Fast alle Kölnerinnen und Kölner kennen diese Situation: Die digitalen Anzeigetafeln an den KVB-Haltestellen zeigen an, dass der Zug, den man unbedingt erwischen muss, in einer Minute kommt. Also nimmt man drei Stufen der Rolltreppe auf einmal und kommt gerade so am Bahnsteig an. Doch dann die Überraschung: Keine Bahn. Stattdessen heißt es plötzlich: Die nächste Bahn kommt erst in 22 Minuten. Was hat es mit dem Minutenschwindel bei der KVB auf sich?
Die Bahnhaltestelle Amsterdamer Straße in Niehl gehört zu den Stationen in Köln, an denen sich Linien auf zwei Ebenen kreuzen. Oben verläuft in Ost-West-Richtung die Linie 13, unten die Linie 16. Hier lassen sich Sinn und Unsinn der Anzeigetafeln, die in Größe eines Fernsehmonitors von den Decken hängen und welche von der KVB für etliche Millionen Euro angeschafft wurden, hervorragend erläutern.
Stimmen die Zeiten, können die Bahnkunden spontan entscheiden, welche Linie sie nehmen wollen, um beispielsweise in Richtung Innenstadt zu kommen. Doch genau da ist eben das Problem: Immer häufiger ist auf die angezeigte Zeit eben kein Verlass mehr,
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Funktioniert die Anlage exakt, hat sie für Bahnkunden und -kundinnen einen praktischen Mehrwert. Da auf den Monitoren die Zeiten für 13 und 16 angezeigt werden, gibt den Fahrgästen Flexibilität. Dauert es etwa bei der Stammlinie viel zu lang, und ist die andere schon für in wenigen Minuten angekündigt, kann er mit Blick auf die Anzeigentafel schnell umschwenken. Alle Wege führen zum Dom – irgendwie. Plötzlich verschwindet die „eine Minute“, ohne dass eine Bahn aufgetaucht wäre. Und schon muss man wieder das Gleis wechseln, nur um womöglich die nächste Bahn zu verpassen.
Die große Frage: Wieso ist das so? Nicht nur in Niehl werden solche Beobachtungen gemacht, auch in Ehrenfeld oder Klettenberg führen falsche Minutenangaben auf den digitalen Anzeigetafeln häufig zu Ärger.
Ärger über Minutenschwindel bei der KVB: Sprecherin klärt auf
Eine KVB-Sprecherin erklärt gegenüber Express.de: „Die Zeitsprünge wurden durch defekte Koppelspulen verursacht. Diese werden so bald wie möglich repariert. Aktuell ist die Zeitangabe für die Stadtbahnen auf den Digitalen Fahrgastanzeigern (DFI) noch abhängig von überall im Schienennetz verbauten Koppelspulen. Das sind blaue Kästchen, die auf dem Boden zwischen den Schienen zu sehen sind – meist am Anfang und Ende einer Haltestelle. Wenn eine Bahn über eine solche Koppelspule fährt, übermittelt diese die Position der Bahn. Die Daten werden an eine Datenbank und von dort weiter an die Anzeiger übermittelt.“
Die Sprecherin weiter: „Seit einigen Jahren arbeitet die KVB an der Installation eines neuen Systems. Nach Abschluss des Projektes wird die Ermittlung der Fahrzeiten unabhängig von den Koppelspulen durchgeführt werden können. Die dargestellten Ankunftszeiten werden dann über GPS-Koordinaten der Fahrzeuge berechnet und sind dann stabil und verlässlich.“
Die KVB will bis Ende dieses Jahres 450 veraltete DFI-Anzeiger an den Stadtbahn-Haltestellen durch moderne Anzeiger ersetzt haben. Der allergrößte Teil sei bereits in Betrieb genommen. (ft)