Im kommenden Jahr wird die Mülheimer Brücke sieben Monate lang komplett gesperrt, auch für Bahnen. Die Bezirksvertretung Nippes fordert umfangreichen Ersatzverkehr.
Wegen Brückensperrung 2024Bezirkspolitiker wollen Express-Buslinie auf der Inneren Kanalstraße vorziehen
„Die Ersatzverkehre sind nicht ausreichend“, befinden Robert Spieß und Inga Feuser, die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Grünen sowie Gut & Klimafreunden. Um während der im kommenden Jahr anstehenden sieben Monate langen Komplett-Sperrung der Mülheimer Brücke keine Bus- und Bahnkundschaft ans Auto zu verlieren, „sind alle Anstrengungen nötig, die Nachteile durch die Sperrung der Mülheimer Brücke für den Schienen-Personen-Nahverkehr wenigstens teilweise auszugleichen“.
Ihre Vision: Die bereits Ende 2021 beschlossene Express-Buslinie über die Innere Kanalstraße, mit 14 Haltestellen zwischen Zoo/Flora und der Universität, soll bereits im kommenden Jahr Premiere feiern. Den gemeinsamen Antrag der Fraktionen beschloss die Bezirksvertretung Nippes einstimmig – mit dem Ansinnen fand das Stadtbezirks-Parlament jedoch kein Gehör im Rat.
Ersatzbus 118 pendelt zwischen Mülheim und Nippes
Voraussichtlich von Anfang April bis Anfang November 2024 wird die Mülheimer Brücke, im Zuge der Generalsanierung, für den kompletten motorisierten Verkehr gesperrt – auch für die Bahnlinien 13 und 18, deren Strecke normalerweise über die Brücke verläuft. Dann enden die Linie 13, sowie der linksrheinische Ast der 18, bereits an der Slabystraße in Riehl, dem letzten Halt vor der Brücke.
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Als Kompensation wird die Linie 14 reaktiviert, die zwischen Ebertplatz und der Keupstraße in Mülheim pendeln wird, über Dom/Hauptbahnhof, Neumarkt und Severinstraße. Außerdem begibt sich während der Brückensperrung die Ersatzbus-Linie 118 auf Tour: Vom Wiener Platz in Mülheim führt sie über die Zoobrücke und dann in einer Schleife durch Nippes, Niehl und Riehl; unter anderem mit Halten an der Neusser Straße/Gürtel, der Amsterdamer Straße/Gürtel und Boltensternstraße, bevor es über die Zoobrücke zurück ins Rechtsrheinische geht.
Bedenken seitens der KVB und der Kölner Verwaltung
Gegen die vorgezogene Einführung des Expressbusses hatten Verwaltung und Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) Bedenken angemeldet: Zu der zukünftigen Linie laufe seit Kurzem eine Machbarkeitsstudie, die aber noch keine Zwischenergebnisse erbracht habe, auf denen man bei der Einrichtung der Linie aufbauen könnte. Zudem sei sowohl bei der KVB als auch bei externen Busunternehmen die Personallage äußerst angespannt, sodass die neue Linie „nicht oder nur zu sehr unverhältnismäßig hohen Kosten gelingen würde“, heißt es. Auf mindestens 1,2 Millionen Euro Zusatzkosten wird die Busverbindung für den Sieben-Monats-Zeitraum taxiert. Diesen Bedenken schloss sich dann der Rat an.
Die gute Nachricht ist jedoch: Die Buslinie entlang der Inneren Kanalstraße und Universitätsstraße an sich soll kommen – wenn auch noch nicht 2024. „Für die Einrichtung einer Express-Buslinie auf der Inneren Kanalstraße wird eine gesonderte Beschlussvorlage eingebracht“, versprechen Verwaltung und KVB.