Im Beisein von Henriette Reker und Nancy Faeser wurde Christoph Verenkotte in den Ruhestand verabschiedet. Er hat das BVA 14 Jahre lang geleitet.
Behörde zukunftsfähig gemachtPräsident des Bundesverwaltungsamts mit Festakt verabschiedet
Mit einem Festakt in der Flora ist am Donnerstag Christoph Verenkotte als Präsident des Bundesverwaltungsamts in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 65-Jährige, der das Amt 14 Jahre lang innehatte, begrüßte mehr als 300 Gäste, darunter Bundes-Innenministerin Nancy Faeser und Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Das Bundesverwaltungsamt (BVA) arbeitet als Dienstleister für die gesamte Bundesregierung und Behörden. Die deutschlandweit rund 6000 Beschäftigten kümmern sich um mehr als 150 Fachaufgaben, die von diversen IT- und Personaldienstleistungen bis zum Münzwesen des Bundes reichen. Der Hauptsitz des BVA befindet sich an der Barbarastraße in Riehl, insgesamt gibt es 23 Standorte, darunter drei in Köln.
84 Prozent aller Bundesbediensteten bekommen ihre Gehälter über das Bundesverwaltungsamt
Christoph Verenkotte habe das BVA „mit Passion und Enthusiasmus geleitet und vorangebracht“, so Faeser. In seiner Zeit als Präsident habe sich die Zahl der Mitarbeiter verdreifacht, auch die Herausforderungen seien stetig gewachsen: „Mit unermüdlichem Einsatz haben Sie Ihre Behörde Richtung Zukunft manövriert.“ Außerdem sei er ein leidenschaftlicher und wenig konfliktscheuer Fürsprecher seines Hauses gewesen: „Das macht Sie so sympathisch.“ Heute sei das BVA das „Serviceflaggschiff der Bundesverwaltung.“
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84 Prozent aller Bundesbediensteten bekommen ihre Gehälter über das Bundesverwaltungsamt, 2,5 Millionen Visa-Anträge werden pro Jahr bearbeitet und auch Bafög-Darlehen werden vom BVA eingezogen. An der Barbarastraße befindet sich außerdem ein Rechenzentrum mit 31 Millionen Datensätzen des Ausländerzentralregisters. Aber auch in Krisenzeiten wird die in der Öffentlichkeit wenig bekannte Behörde eingeschaltet. Während der Corona-Pandemie stellte sie zum Beispiel bis zu 3000 „Containment Scouts“ ein, die in Gesundheitsämtern Kontaktpersonen ermittelten.
Jurist Verenkotte übernahm erstmals 1988 Aufgaben beim BVA, es folgten unter anderem Stationen im Bundes-Innenministerium und als persönlicher Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Horst Waffenschmidt. „Alle sprechen mit Hochachtung vom BVA“, so der gebürtige Rüdesheimer in seiner Ansprache: „Weil es auch bei größten Herausforderungen letztlich immer geklappt hat.“
Dabei seien die Rahmenbedingungen schwierig gewesen. Es herrsche nicht nur Fachkräftemangel, die Gesetzgebung sei auch „immer weiter weg von der praktischen Umsetzung“. Die Digitalisierung könnte heute viel weiter sein, „wenn die politischen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren anders gewesen wären“. Dennoch: „Es ist viel geschafft worden.“
Nachfolgerin Katja Wilken will die Digitalisierung der Behörden vorantreiben
Verenkottes Nachfolgerin Katja Wilken, bislang Vize-Präsidentin des BVA, will die Digitalisierung der Behörden weiter vorantreiben. Zu ihren Aufgaben wird auch die Verlagerung des Hauptsitzes von der Barbarastraße in das geplante Büroquartier „Friedrich und Karl“ in der Nachbarschaft gehören.
Realisiert wird das Projekt von den Partnern „Bauwens Development“ und der DuMont Mediengruppe auf dem Grundstück der Mediengruppe an der Boltensternstraße. Künftig sollen hier die rund 2000 Kölner BVA-Mitarbeiter an einem Standort zusammengefasst werden.