Die drei Philippinenkrokodile gelten als großer Erfolg im Artenschutz.
Nur noch 100 Exemplare weltweitKölner Zoo feiert erfolgreiche Aufzucht des Philippinenkrokodils
Man muss genau hinschauen, um die jüngsten Bewohner des Kölner Zoos zu bestaunen. Die drei Jungen des Philippinenkrodils sind noch scheu und verstecken sich im Schutze der Baumstämme am Wasser.
Erst als Tierpflegerin Anna Rauhaus Insekten ins Terrarium wirft, trauen sich die Jungtiere aus der Deckung. Die Jungtiere schlüpften bereits im Juli, nun sind sie für alle Zoobesuchenden zu bewundern.
Mit der Brut ist dem Kölner Zoo ein echter Erfolg im Artenschutz gelungen, betont Prof. Dr. Thomas Ziegler der Kurator des Aquariums im Kölner Zoo: „Das ist tatsächlich Artenschutz pur“.
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Weltweit nur noch 100 Individuen
Das Philippinenkrokodil gehört zu den bedrohtesten Krokodilarten der Welt. Weltweit leben nur noch etwa 100 Individuen dieser Art.
Zum insgesamt dritten Mal ist dem Kölner Zoo nun eine Naturbrut gelungen. „Das heißt, dass die Tiere gemeinsam mit dem Muttertier aufwachsen und dadurch sind sie perfekt sozialisiert“ erklärt Ziegler.
Die Aufzucht ist Teil der Initiative „Reverse the Red“ der Weltnaturschutzunion. Deren Ziel ist es, die "Rote Liste" der bedrohten Arten zu minimieren.
Dafür arbeitet der Kölner Zoo mit einer philippinischen Nichtregierungsorganisation zusammen. Durch die Naturbrut sei es möglich, die Tiere später wieder auszuwildern, erklärt Ziegler.
"Der moderne Zoo nimmt nicht, sondern gibt"
„Zoos müssen helfen, Reservepopulationen aufzubauen. Der moderne Zoo nimmt also nicht, sondern gibt“, so Ziegler weiter. Bereits zweimal konnte der Kölner Zoo Krokodiljunge auf die Philippinen zurückschicken und somit die lokalen Populationen wieder aufstocken. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt unter anderem von Studierenden der Universität zu Köln.
Auch die drei aktuellen Jungtiere sollen auf den Philippinen ausgewildert werden. Die Kölnerinnen und Kölner haben allerdings noch genug Zeit, die Tiere im Kölner Zoo zu bestaunen. Erst im Alter von ein bis zwei Jahren sollen sie auf die Philippinen gebracht werden, erklärt Ziegler.