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OmikronWerden positive PCR-Tests in Köln auf die neue Variante untersucht?

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Labor Stäbchen

In einem Labor wird ein Abstrich untersucht.

Köln – Die Omikron-Variante des Coronavirus hat Deutschland und das Rheinland erreicht. So gibt es erste bestätigte Fälle zum Beispiel in Bonn. Dabei handelt es sich um Reiserückkehrer aus Namibia. Die Ansteckung erfolgte wahrscheinlich auf dem Rückflug. Auch in Köln gibt es offenbar den ersten Fall.

Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln, ist besorgt: „Omikron hat sich in Regionen in Südafrika extrem schnell durchgesetzt und Delta dort verdrängt. Das ist der erste Grund zur Sorge. Und sie hat mit ihren vielen Mutationen das Potential, das Immunsystem zu neutralisieren. Falls das so käme, würden wir ein Stück weit von vorne anfangen."

Köln wollte Vorreiterrolle bei Untersuchung auf Mutationen

Zu Beginn dieses Jahres eroberte die Delta-Variante langsam aber sicher auch die Bundesrepublik. Die Stadt Köln wollte damals bei der Erforschung von Corona-Mutationen vorangehen. So wurden zu Zeiten von Delta alle positiven PCR-Tests auf mögliche Mutationen überprüft. Einem Beschluss des Gesundheitsministeriums nach waren Labore in Delta-Zeiten sogar verpflichtet, fünf bis zehn Prozent der positiven PCR-Ergebnisse präzise auf die britische und südafrikanische Virusvariante zu untersuchen.

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Auch in Köln war dies Anfang des Jahres das Ziel, wie Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes, damals sagte. Doch als die Delta-Mutation immer weiter voranschritt und nahezu jedes positive Testergebnis auf das Konto der britische Variante ging, wurde die Untersuchung auf mögliche Mutationen aus Gründen der Sinnhaftigkeit eingestellt. Wie sieht es jetzt bei Omikron aus?

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Nach Angaben von Simone Winkelhog, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Köln, müssen auch jetzt bei der Omikron-Variante zehn Prozent der positiven Fälle laut Bundesvorgabe sequenziert werden. Dabei wird das komplette Genom entschlüsselt. Das Gesundheitsamt der Stadt Köln lasse bei sogenannten Verdachtsfällen, also zum Beispiel bei Reiserückkehrern aus Südafrika oder Kontaktpersonen von Rückkehrenden, Typisierungen durchführen, bei denen Teile des Genoms auf Mutationen untersucht werden.

Eine Untersuchung auf die Omikron-Variante findet also auch in Köln statt. An dieser Stelle erscheint allerdings fraglich, welche Aussagekraft zehn Prozent aller positiven Fälle bei einer sich schnell verbreitenden Variante haben. In Teilen der Forschung gelten zehn Prozent zufällig ausgewählter Proben zumindest als repräsentative Stichprobe und haben somit eine Aussagekraft. Ohne ausreichend Personal scheint ein Mehraufwand ohnehin ein schwieriges Unterfangen zu werden. Zumal ja bereits aktuell massive Probleme bei der Kontaktnachverfolgung aufgrund von Personalmangels bestehen.