Parkplätze, GebührenWie Köln sich auf die nächsten Corona-Monate vorbereitet
- Seit Montag haben viele Geschäfte wieder geöffnet, die ersten Schüler lernen ab Donnerstag wieder in Schulgebäuden.
- Im Hauptausschuss wurde diskutiert, wie die Kölner Politik die Lockerungen in der Corona-Krise begleiten kann.
- Eine Forderung der SPD: Masken für alle Schüler.
Köln – Die Stadtspitze um Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Montag im Hauptausschuss des Stadtrats darüber informiert, welche Veränderungen aufgrund der ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen anstehen.
Stadtdirektor Stephan Keller als Leiter des städtischen Krisenstabs stellte fest, dass in den Seniorenheimen die Zahl der mit Sars-CoV-2 infizierten Bewohner zurückgehe – die Zahl der Mitarbeiter steige hingegen. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Tests für das Personal ausgeweitet wurden. 2200 der 7500 Mitarbeiter von Seniorenheimen in der Stadt seien inzwischen getestet worden. Dabei kam sowohl ein Test mittels Abstrich als auch ein Antikörper-Test zum Einsatz. „Wir konnten dadurch einen infizierten Mitarbeiter herausziehen, bevor er Bewohner anstecken konnte.“
Die sukzessive Wiedereröffnung der Schulen nahm eine großen Raum in der Diskussion der Ratspolitiker ein. Keller betonte, dass Seife, fließendes Wasser und Einweg-Handtücher in allen Schulen vorhanden seien. 3300 Liter Handdesinfektionsmittel will die Verwaltung bis zum Donnerstag besorgen. Ab diesem Tag sollen die Schüler, die vor dem Schulabschluss stehen, wieder am Unterricht teilnehmen.
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Desinfektion für Schulen
Das Desinfektionsmittel soll an den Haupteingängen und in den Sanitärbereichen aufgestellt werden. Die Stadt erfüllt damit eine neue Richtlinie des Landes, das damit von den bisher zugrunde gelegten Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) abgewichen ist. Die Stadt liefert zusätzlich jeder Schule vier Liter Flächendesinfektionsmittel für besondere Fälle. Grund- und Förderschulen sollen Spender für Desinfektionsmittel erhalten, die eine automatische Dosierung vornehmen.
Die SPD-Ratsfraktion forderte, dass die Stadt für jeden Schüler einen Mund-Nasenschutz zur Verfügung stellen sollen. Das sei erforderlich, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. „Das können wir nicht vorhalten“, sagte Stadtdirektor Keller. Die Verwaltung akzeptiere bereits jedes preislich verträgliche Angebot, um Masken nach Köln zu holen. Die Stadt gebe derzeit 150.000 Masken aus. Würden die Schulen unter Volllast laufen, kämen pro Tag 300.000 Masken hinzu. „Das würde uns überfordern“, sagte Keller.
Laut Schuldezernent Robert Voigstberger gebe es in den Schulen derzeit ausreichend Raum, damit die Schüler Abstand halten können. Das würde sich jedoch ändern, wenn nach und nach immer mehr Schüler zurückkehren. Es sei eine enge Abstimmung mit dem Land nötig. „Bei einem notwendigen Abstand von 1,50 Meter werden wir an unsere Grenzen stoßen“, so Voigtsberger.
Parkplätze absperren
Sollte es aufgrund der Lockerungen in engeren Straßen vor kleinen Geschäften zu lange Warteschlangen geben, will die Stadt Parkplätze am Straßenrand absperren und mit einem Halteverbot belegen. „Wir müssen abwarten, was passiert, aber wir sind vorbereitet“, sagte Keller. Bei Sonntagsöffnungen, gelte, dass alle, die jetzt generell öffnen dürfen, das auch sonntags dürfen.
Die Stadt prüft laut Keller auch, ob die Wirte für ihre Außengastronomie geringere Gebühren zahlen müssen als sonst üblich. „Wir werden sicher auch den einen oder anderen Tisch mehr erlauben“, so der Stadtdirektor. Man werde den Wirten entgegenkommen.