In Weeze spielen beim Parookaville-Festival einige kölsche Bands. Den größten Auftritt von ihnen hatten Kasalla am Sonntag.
Kölsche Bands in WeezeSo war der Auftritt von Kasalla beim Parookaville
Rut-wiess weht die kölsche Flagge auch am Sonntag beim Elektrofestival Parookaville in Weeze: Am frühen Abend gibt es Kasalla für den Niederrhein – die Kölschrocker wagen einen neuen Versuch, nachdem ihr Auftritt im vergangenen Jahr nur zweieinhalb Songs dauerte. Zu voll war es auf der kleinen „Brainwash“-Bühne, der Act wurde abgebrochen.
Kasalla beim Parookaville: Kölsche Band kriegt die größere Bühne
In diesem Jahr wurde nicht nur die „Brainwash“ an einen anderen Ort verlegt; Kasalla dürfen auf der riesigen „Bill’s Factory“ spielen. Sänger Bastian Campmann hat eine knappe Stunde vor dem Auftritt gemischte Gefühl, wie er sagt. „Wir freuen uns, aber wir sind auch gespannt. Wir müssen uns richtig ins Zeug legen.“ Der Abbruch im vergangenen Jahr war ärgerlich und traurig für die Band – hatte aber auch etwas Gutes, sagt Gitarrist Flo Peil: „Dieses Jahr hat man uns gesagt: Kommt wieder, und dieses Mal geht ihr auf die große Bühne.“
Verantwortlich dafür, dass Kasalla auf dem Zeitplan des Parookaville stehen, sind – wie schon bei Cat Ballou, die am Samstag aufgetreten sind – übrigens das Team Rhythmusgymnastik. Sie sorgten dafür, dass das Festival auch Kölsche Töne bereithält. Die Musikrichtungen der Main Acts und der Kölschen Musiker könnten dabei unterschiedlicher kaum sein. Bassist Sebastian Wagner sagt: „Wir haben die ganz große Hoffnung, dass es ein paar Leute gibt, die eine kurze Pause zwischen Elektro und Techno brauchen und Bock auf unsere Mucke haben.“
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Flo Peil ist optimistisch. Er habe sich die vergangenen zwei Tage schon akklimatisieren können und ist zu dem Schluss gekommen: „Am Ende sind es Leute, die Lust auf Musik haben.“ Parookaville-Veranstalter Bernd Dicks nennt Kasalla als eines seiner persönlichen Highlights – die Vorzeichen stehen gut.
Kasalla bei Parookaville: So war der Auftritt
Als etwas später dann die großen LED-Wände der Bill’s Factory den Totenkopf mit Roter Nase zeigen, die Band dazu „Pirate“ spielt, singen und tanzen die zahlreichen Menschen im Publikum ausgelassen. Die Gefahr der Überfüllung besteht auf dem weitläufigen Areal vor der Bühne nicht, „gut besucht“ trifft es für das Kurzkonzert dennoch gut. Songs wie „Alle su yeah“ und „Immer noch do“ sind auch für die weniger Textsicheren mitzugröhlen.
Zu ersterem holen Kasalla das Team Rhythmusgymnastik auf die Bühne: „Bleibtreu Boy“ entledigt sich flugs seines Shirts und trommelt stolz auf seine (mutmaßlich durch Bier geformte) Wampe – das Publikum feiert es. Die Hoffnung von Sebastian Wagner wird nicht enttäuscht. Selten war Kasalla lauter, selten die Bühnenkulisse größer, und vermutlich nie war der Bass heftiger als aus den mächtigen Anlagen der „Bill's Factory“.
Ein Stückchen Köln haben die Auftritte von Kasalla, Cat Ballou und auch Eko Fresh und Planschemalöör am Wochenende nach Weeze gebracht. Planschemalöör litt ein wenig unterm Timing: Ihr Auftritt überschnitt sich etwas mit dem von Kasalla, war zudem zur falschen Zeit im Timetable eingetragen. So spielten sie auf der „Brainwash“-Bühne vor kleinem Publikum. Und dennoch: Die Kölsche Flagge weht in Parookaville.