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Das Ende der Energie-KugelGasbehälter in Köln-Eil wird nach 66 Jahren abgebaut

Lesezeit 3 Minuten

Blick ins Innere der Kugel

  1. Der Kugelgasbehälter der Rheinenergie an der Bunsenstraße in Eil ist schon seit 2018 nicht mehr in Betrieb, jetzt wurde die Kugel abgebaut.
  2. Seit Jahrzehnten prägt der Kugelgasbehälter das Bild in diesem Teil des Veedels.
  3. Durch veränderte Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt rechnet sich ein sogenannter Gasnetzpuffer jetzt aber nicht mehr. Unser Autor war Zeuge der letzten Minuten der Energie-Kugel.

Eil – Der Vergleich mit dem Messer, das durch warme Butter schneidet, hinkt ein wenig, trifft es aber doch irgendwie. Bei Dimitri Faltenheimer ist es allerdings nicht warm, sondern heiß. Sehr heiß. Rund 2000 Grad misst die Flamme, die aus dem Brenner in den Händen des 46-Jährigen kommt. Dem hat auch der drei Zentimeter dicke Stahl vor Faltenheimer nichts entgegenzusetzen. Der hat zwar normalerweise keine Konsistenz von Butter, aber in Verbindung mit der Brennerflamme erinnert er daran.

Faltenheimer steht auf einer Hebebühne ein paar Meter weit über dem Boden. Mit Gurten ist er gegen einen Absturz gesichert. Der 46-Jährige trägt Schutzanzug und einen speziellen Helm. Von dessen Rückseite führt ein Schlauch zu speziellen Filtern auf dem Rücken. „Die filtern jeden Scheiß raus“, sagt Faltenheimer. Besonders die verbrannte Farbe hat es in sich. Der Stahl durch den sich seine Flamme mit einer gehörigen Portion Funken brennt, gehört zu einem Kugelgasbehälter der Rheinenergie an der Bunsenstraße.

Das Abbruchunternehmen hat ganze Arbeit geleistet.

Schon seit 2018 außer Betrieb

Damit hat der Energieversorger in der Vergangenheit tagsüber Gasverbrauchsspitzen in Porz, aber auch in Gremberg ausgeglichen. Nachts und bei geringerem Gasverbrauch wurde der Behälter wieder aufgefüllt. Eine Art Zwischenlager. Eins, das nicht mehr benötigt wird. Durch veränderte Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt rechnet sich ein sogenannter Gasnetzpuffer nicht mehr, klärt Eugen Ott von der Presseabteilung des Unternehmens auf.

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Stück für Stück wird der Stahlmantel abgetragen. Mit 2000 Grad brennt sich die Flamme von Dimitri Faltenheimer durch den drei Zentimeter dicken Stahl.

Mit 2000 Grad brennt sich die Flamme von Dimitri Faltenheimer durch den drei Zentimeter dicken Stahl.

Bereits 2018 wurde er außer Betrieb genommen. Nun soll er weg. Das spart auch laufende Kosten wie Untersuchungen an Fundament und Speicher selbst. Das kleine Gebäude nebenan, in dem sich eine Gasdruck- und Regelmessanlage befindet, bleibt bestehen. Für das restliche Areal gibt es derzeit keine Pläne. Klar ist, komplett gebaut werden darf es nicht.

Denn: „Links und rechts neben dem Behälter verlaufen Gasleitungen zur Theodor-Heuss-Straße“, erklärt Hans-Jörg Schmitz, Projektplaner Gasstationen bei der Rhein-Energie. Und die dürfen nicht direkt überbaut werden. Ein Sicherheitsabstand von zehn Metern muss eingehalten werden.

Vergleichbare Behälter in Ehrenfeld und Höhenberg

Seit Jahrzehnten prägt der Kugelgasbehälter an der Bunsenstraße das Bild in diesem Teil des Veedels. Manch einem war er im Kindesalter nicht ganz geheuer. Schnellen Schrittes wurde daran vorbeigehuscht. 1954 wurde er gebaut. Mit seinem Durchmesser von 17,9 Metern und seiner Kapazität von rund 30 000 Kubikmetern gehört er allerdings zu den kleineren Speichern. „Es gibt Kavernenspeicher in unterirdischen Salzstöcken, die können tiefer sein als der Dom hoch ist“, sagt Ott. Doch keine Sorge um den Dom, solche Speicher gibt es in Köln keine. Dafür aber eben die kugeligen Vertreter aus Stahl.

Rund 250 Tonnen bringt der Behälter an der Bunsenstraße auf die Waage. Einen vergleichbaren gibt es noch in Höhenberg. Noch, denn auch dessen Tage sind gezählt. In Ehrenfeld gibt es noch einen Behälter der doppelt so groß ist wie der in Eil. In Buchheim gar zwei. Wann hier der Brenner angesetzt wird, ist noch offen.

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Am Eiler Standort ist der Abbruch also eine Premiere. Zumindest für die Rheinenergie. Ende 2019 haben die Planungen begonnen. Mit Beginn der Arbeiten ist dann alles ganz schnell gegangen.

Innerhalb von kurzer Zeit haben Dimitri Faltenheimer und seine Kollegen der Abbruchfirma Liesegang den Stahl des Behälters in Stücke geschnitten und mit einem Kran abgehoben.

Eine schwierige Sache? Dimitri Faltenheimer winkt ab. Schon ganze Kraftwerke habe er abgerissen. „Das hier, das ist was Spaß für Zwischendurch“, sagt er mit einem Fingerzeig auf die Reste des Kugelgasbehälters. Nach dem Stahl geht es dem Fundament an den Kragen.