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Einsatz und TreueFreiwillige Feuerwehr Libur feiert 100-jähriges Bestehen

Lesezeit 4 Minuten
Über den neuen Einsatzwagen freuen sich Thomas Reiter (l.) und Julian Gluch.

Thomas Reiter (l.) und Julian Gluch vor einem Einsatzwagen.

Die Freiwillige Feuerwehr Libur feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Die enge Gemeinschaft war bei vielen großen Ernstfällen im Einsatz.

Das Containerschiff Excelsior, das 2007 seine Ladung auf dem Rhein verliert, der Tankbrand bei Ineos in Dormagen ein Jahr später, der Einsturz des Stadtarchivs 2009 – bei allen Ereignissen war nicht nur die Berufsfeuerwehr im Einsatz, sondern auch die freiwilligen Brandbekämpfer der Löschgruppe Libur. Die feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

Julian Gluch, Thomas Reiter und Christoph Bleffert sind Teil dieser Geschichte. Sie alle sind sehr früh mit der Feuerwehr in Berührung gekommen. Als Zehnjähriger ist Julian Gluch dazugestoßen. Ihn hat die Feuerwehrtechnik damals sehr interessiert. „Und bei der Jugendfeuerwehr konnten wir ein Mal die Woche mit richtigen Feuerwehrgeräten spielen“, sagt Julian Gluch, der heute, mit 37 Jahren die Einheit leitet.

Drei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Libur seit Jugend dabei

Ihm zur Seite steht als ein Stellvertreter Christoph Bleffert. Der 33-Jährige ist ebenfalls mit zehn Jahren zur Jugendfeuerwehr gekommen. „Ich hatte damals schon ein großes Interesse für die Technik.“ Auch waren zwei Onkel und sein Opa schon Mitglied bei der Liburer Wehr. Zur Führungsriege gehört auch Thomas Reiter. Auch er sei familiär „vorbelastet“, was das Thema Feuerwehr angeht, scherzt der 42-Jährige. „Schon im Kindergarten stand fest, dass ich zur Feuerwehr gehe.“

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Der Löschgruppe Libur sind sie auch heute treu: Denn in der Freiwilligen Feuerwehr sind eben auch die Freunde. „Spaß und Kameradschaft werden großgeschrieben“, sagt Gluch. Dadurch können sie alle auch nicht einfach loslassen von der Freiwilligen Feuerwehr in ihrem Veedel.

In dem gibt es schon weit mehr als 100 Jahre Menschen, die Brände gelöscht haben: So gibt es Berichte, in denen schon von einem Spritzenhäuschen im Jahr 1864 die Rede ist; 1908 wird eine vereinsmäßig zusammengeschlossene Feuerwehr erwähnt. Offiziell gibt es die Brandbekämpfer aber erst seit dem Jahr 1924.

EIn Foto aus alten Tagen der Löschgruppe Libur.

EIn Foto aus alten Tagen der Löschgruppe Libur.

Seit dieser Zeit hat sich für die Freiwilligen Brandbekämpfer einiges getan, besonders in den vergangenen Jahren. Im Schnitt fahren sie rund 60 Einsätze im Jahr. Manchmal sind es bis zu 100. „Allein in diesem August haben wir bereits 14 Einsätze gehabt“, sagt Thomas Reiter. Da war der Pkw-Brand auf dem Parkplatz eines Supermarktes und weil gerade eine Gewitterfront vorbeizog, kamen dann noch vier Einsätze mit Sturmschäden dazu.

Es gibt Einsätze, die vergessen die Männer nicht. Christoph Bleffert wie auch den anderen beiden sind vor allem die Unfälle auf den Straßen rund um Libur in den vergangenen Jahren präsent. Der auf der Wahner Straße, bei dem das Auto in zwei Teile gebrochen war. Der im Jahr 2017, bei dem auf der Liburer Landstraße Richtung Wahn ein junger Motorradfahrer mit einem Auto kollidierte und später starb.

Schnell vor Ort – bessere Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr

Auch damit hat die Freiwillige Feuerwehr zu tun. Das ist allen Aktiven bewusst. „Wir sagen das auch geradeheraus“, sagt Thomas Reiter. „Wir können nicht jeden retten.“ Das müsse den Mitgliedern der Löschgruppe klar sein, ansonsten gehe man kaputt. Und was auch jedem klar sein muss: „Es kann jemand sein, den du kennst“, sagt Reiter.

18 Aktive sind es in Libur, die zu Autounfällen fahren, Sturmschäden beseitigen oder Brände löschen. Wie wichtig ihre Arbeit ist, wissen sie. Denn gerade in den Außenbereichen würde es sonst wegen der Wege zu lange dauern, bis Hilfe an diesem oder jenem Ort ist. Das habe auch die Stadt Köln erkannt, sagt Gluch. Deshalb würden die Freiwilligen Feuerwehren auch immer besser mit Fahrzeugen und Gerät ausgestattet.

Für die Freiwillige Feuerwehr in Libur wünschen sich die drei Männer der Löschgruppenführung, dass sie weiterhin auf Menschen im Veedel zählen können, die irgendwann nachrücken. Elf Kinder und Jugendliche haben sie derzeit in der Jugendfeuerwehr. Wie viele davon Julian Gluchs, Thomas Reiters und Christoph Blefferts Weg einschlagen werden, wird sich zeigen. Ein Bild von der Löschgruppe können sich Interessierte bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen machen.

Die findet statt am Samstag, 31. August, auf dem Gelände an der Margaretenstraße 34. Ab 14 Uhr gibt es ein buntes Programm mit Musik, Auftritten, Hüpfburg und Spielemobil. Die Einsatzfahrzeuge und die Gerätschaften können angeschaut werden, es gibt Übungen der Höhenrettung und der Jugendfeuerwehr. Höhepunkt wird der rund 45-minütige Auftritt von Björn Heuser gegen 21 Uhr sein.


www.feuerwehr-libur.de