Englisches Flair in ZündorfNeues „Daisys Cafe” lädt zur Tea Time an der Groov ein
Lesezeit 4 Minuten
Fans britischer Back-Tradition werden das neue „Daisys Cafe” in Porz-Zündorf mögen. Dort gibt es unter anderem Scones nach Familienrezept.
Das deutsch-englische Ehepaar Fenna serviert dort urigen Ambiente.
Was wird in dem Café noch angeboten? Ein Besuch.
Zündorf – „Welcome to the Café“ stand auf dem kleinen Schild direkt über dem Esszimmertisch. Paul und Angelika Fenna nahmen es bei der Besichtigung des kleinen Fachwerkhäuschens als Zeichen und kauften das ausgefallene Objekt in der Gütergasse 21. Schon länger liebäugelten sie mit der Idee, eine kleine gastronomische Lokalität ganz nach ihrem Geschmack zu gestalten. Mit dem in der Nähe gelegenen Daisys Café in der Wahner Straße hatten sie ihren ersten erfolgreichen Probelauf absolviert. Dass letzten Endes ein „Tearoom & Garden“ aus dem Daisys-Ableger wurde, liegt bei Paul Fennas englischer Herkunft nahe.
Der mittlerweile nicht mehr ganz so geheime Tipp für Liebhaber britischer Back- und Frühstückkultur ist vor allem wegen seiner Scones ein begehrter Treffpunkt. „Ich liebe selber die Scones“, gesteht Angelika Fenna. Mit Rosinen und Cranberries präsentiert sich das typisch englische Gebäck in Gestalt einer leicht aus der Form geratenen süßen Semmel, entpuppt sich aber als deutlich sättigender.
Daisys Tearoom & Garden
Das Daisys Tearoom & Garden, Gütergasse 21, hat dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags bis sonntags von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Frühstück gibt es jeweils bis 13 Uhr. Weitere Informationen sind im Internet zu finden.Reservierungen telefonisch unter 02203-806 783 4 oder per E-Mail. genuss@daisys-cafe.dewww.daisys-cafe.de
„Wir backen sie immer frisch, das schmeckt einfach besser“, erklärt Ehemann Paul – noch warm verzehrt, kann sich das typische Aroma der Scones erst richtig entfalten. Im Cream Tea-Arrangement sind zwei Stück vorgesehen, mit Clotted Cream, einer besonders reichhaltigen Sahne-Variante, und herrlich fruchtiger Erdbeermarmelade. Den Tee wählt der Gast ganz individuell aus. Ein Sortiment aus Schwarz-, Grün-, Kräuter- und Früchtetees bietet etwas für jeden Geschmack, natürlich steht für Schwarztee-Genießer das obligatorische Milchkännchen bereit.
Kennengelernt hat sich das englisch-deutsche Ehepaar 1994 im Woody’s, einer Bar am Friesenplatz. Den gebürtigen Liverpooler, der in Manchester aufwuchs, führte sein Beruf bereits in den 80er Jahren nach Deutschland. Sein europaweit operierendes Unternehmen für Teppichverlegung hatte einen Auftrag in Köln, als sich Paul und Angelika zum ersten Mal im Holiday-Inn am Kölner Flughafen sahen und später im Woody’s ins Gespräch kamen. 1995 zogen die aus der Gastronomie kommende Norddeutsche und der Brite mit dem Faible für Deutschland nach Zündorf.
Als 2013 das urige Häuschen unweit der Groov zum Verkauf stand, erfüllten sie sich ihren Traum vom Tearoom & Garden. Nach viereinhalb Jahren bürokratischer Hürdenläufe wurde endlich eine Baugenehmigung erteilt – die Verwandlung vom verwinkelten Wohnhaus zum interessanten Brit-Café konnte beginnen.
Bereits 2003 hatte das Paar mit gezielten Käufen bei Ebay und auf Flohmärkten angefangen, Möbel und Porzellan zu sammeln, von ihren Groß- und Urgroßeltern übernahm Angelika das alte Geschirr. Für so manches Teil, das heute im Daisys Tearoom & Garden zu bewundern ist, vergingen erst einmal Jahre der Zwischenlagerung bis es seinen Bestimmungsort erreichte. Die zierliche Eingangstür der wunderbar altmodischen Location öffnete sich im April 2018 offiziell.
Der Victoria Sponge Cake, den schon die große Monarchin zum Five o’Clock Tea genoss, steht in der Kühlvitrine. Ein variierendes Angebot raffiniert komponierter Torten und Kuchen erwartet den Teetrinker und beständig liegt der Duft englischer Scones nach dem Rezept von Paul Fennas Auntie (Tantchen) Pat in der Luft.
Verzückt schaut sich der Gast im Tearoom um, ein Wohlgefühl stillstehender Zeit umfängt ihn im stimmigen Interieur, die hübschen Einrichtungsgegenstände verraten eine ausgeprägte Liebe zum Detail. Grüne, blaue und rot-karierte Sitzbezüge fügen sich ideal in dunkle und weiß lackierte Möbelhölzer ein. Nicht nur der Tee, auch die Konfitüre wird in hauchdünnen, antiken Tässchen serviert, Etageren beherbergen die hübsch dekorierten Gebäckstücke.
Die zu Lampen umfunktionierten Charlie-Chaplin-Hüte sind nur eines von vielen i-Tüpfelchen in einem Sammelsurium sorgsam zusammengetragener Dinge. „Die Hüte haben wir aus dem Charlie-Chaplin-Museum in der Schweiz mitgebracht“, berichtet Paul Fenna. Verschiedenste Hotelkategorien, Ferien- und Wohnanlagen hat er von innen gesehen, im eigenen Haus kenne er jeden Winkel – schließlich hat er es selbst umgebaut. Vieles, wie ein zusätzlicher Durchgang, habe gemacht werden müssen, damit das Gebäude Café-tauglich wurde.
Letztendlich entspricht das Ergebnis der langwierigen Renovierungsarbeiten der ursprünglichen Idee vollkommen. „Unser Baby“, bestätigt Ankelika Fenna lächelnd, „ist wirklich so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Reservierungen für das Frühstück und den Sonntagnachmittag sind mittlerweile ratsam, wenn man im Daisys Tearoom & Garden nicht umsonst aufschlagen will, auch die Plätze im zauberhaft romantischen Garden vor dem Eingang sind zu diesen Zeiten rar. Mit einem klaren Konzept, Durchhaltevermögen und Herzblut haben die Fennas einen Ort geschaffen, der für Gäste und Mitarbeiter gleichermaßen attraktiv ist.
„Es ist wunderbar, hier zu arbeiten“, schwärmt Angelika Fenna, „weil die Gäste wirklich glücklich sind und sagen, wie liebevoll das alles ist und dass sie sich fühlen wie im Urlaub.“