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Umbau Bonner Straße in KölnAbbiegen nur nach rechts

Lesezeit 3 Minuten
Abbiegen

Von der Leyboldstraße geht es  weiterhin nur nach rechts auf den Militärring. 

Bayenthal/Marienburg – Die Vorbereitungen für den Umbau der Bonner Straße für die neue Stadtbahntrasse zum Verteilerkreis sind angelaufen und immer wieder müssen sich Autofahrer auf gesperrte Spuren oder Engstellen einstellen. Stau ist die Folge. Damit die angrenzenden Marienburger Straßen nicht zur Ausweichstrecke werden, hat der Verkehrsausschuss einen Verkehrsversuch beschlossen, der genau das verhindern soll. Seit September 2016 ist etwa das Abbiegen in das Viertel an mehreren Stellen untersagt worden. Straßen wurden in Einbahnstraßen umgewandelt oder die Durchfahrt verboten. Auch die Anbindung Bayenthals wurde mit betrachtet. Nun entschieden die Bezirksvertreter über Korrekturen, die die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Gleichzeitig tobt unter den Bürgern des Villenviertels offenbar immer noch Streit über die gerechte Verteilung des Verkehrs vor ihren Häusern.

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Die nun beschlossenen Änderungen sollen indes dazu beitragen, dass die Straßen gleichmäßiger belastet werden. Vom Militärring dürfen Autofahrer nur noch in den Schillingsrotter Weg einbiegen, wenn sie vom Rheinufer kommen. Auf der Pferdmengesstraße, die von Nord nach Süd durch den Stadtteil führt, soll abwechselnd rechts und links der Fahrbahn geparkt werden. Damit soll die Geschwindigkeit des Verkehrs reduziert werden. Die Ausfahrt aus der Leyboldstraße wird weiterhin nur nach rechts erlaubt sein. Damit soll die Geschwindigkeit des Verkehrs reduziert werden. Diese Änderungen, das beschlossen die Politiker ebenfalls mehrheitlich, sollen sofort umgesetzt werden. Damit stellen sie sich gegen die Empfehlung der Verwaltung.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

Eingewöhnungsphase empfohlen

Die Mitarbeiter des Verkehrsamtes hatten eine Eingewöhnungsphase empfohlen. Durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Hauptstraßen rings um das Viertel sehen sie deren „Leistungsfähigkeit“ in Gefahr, sprich: Auf der Rheinuferstraße drohen noch mehr Staus. Sie hatten deshalb vorgeschlagen, die Hauptphase des Umbaus auf der Bonner Straße abzuwarten, um die Verlagerungen zu beobachten, die sich dann ergeben. SPD und CDU stimmten für die Änderungen und die rasche Umsetzung. Die Grünen enthielten sich. „Das ist alles sehr aufwändig, man könnte auch sagen: nicht mehr vertretbar“, sagte Grünenvertreter Manfred Giesen. Er bezweifelte, dass das Vorgehen dem Bezirk guttun werde. Deutlicher wurde Karl Wolters von der FDP. „Wir sind keine BV Marienburg“, sagte er. Seine Fraktion hatte beantragt, die Vorlage zu vertagen. „Wir wollen erst wissen, wie die Effekte genau aussehen“, so Wolters.

Die Stadtverwaltung verweist auf eine Stellungnahme der Polizei. Die berichtet von Beschwerden aus den umliegenden Stadtvierteln. Der Verkehr dort habe seit der Sperrung der Marienburger Straßen zugenommen. Doch mehr Zeit wollen insbesondere einige der Marienburger Bürger, die seit 2014 mit der Verwaltung über die Abschottung ihres Viertels vom Verkehr verhandeln, nicht verstreichen lassen. Als Reaktion auf die von der Verwaltung vorgeschlagene schrittweise Umsetzung der jüngsten Änderungen machte eine Gruppe von Anwohnern deutlich, dass sie rechtliche Schritte gegen die Stadt erwägen. In einem Schreiben ihres Anwalts, das auch den Bezirksvertretern vorlag, ist die Rede von „unzumutbarer Lärmbelastung“ und einer einseitigen Belastung der Leyboldstraße zu Gunsten des Schillingsrotter Wegs und der Straße Am Südpark. Bei ihnen sei der Eindruck entstanden, dass „individuelle Interessen“ hinter dem Vorschlag der sukzessiven Umsetzung stehen. Bis zum vergangenen April sei davon nämlich nie gesprochen worden.

Auch die Belastung der Rheinuferstraße läge in den Prognosen nicht so hoch, dass sie eine Verzögerung rechtfertigten. Im November entscheidet der Verkehrsausschuss abschließend. Sollte er wie die Rodenkirchener Politiker entscheiden, dürfte ein Gang vor Gericht nicht mehr nötig sein.