Warum die SPD ein Bild von Wüst vor dem Kölner Großbordell postete – und die CDU das „hochgradig unanständig“ findet.
Rotlicht-Streit im LandtagEklat um SPD-Foto von Wüst vor dem Pascha
Die CDU wirft der SPD den Missbrauch eines Fotos von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vor dem Großbordell Pascha vor. Wüst hatte in Wahrheit an dem Tag SPD-Fraktionschef Jochen Ott besucht – der hatte gegenüber des Puffs gefeiert.
Konkret hatte Ott zu seinem 50. Geburtstag am 17. Mai ins „Odonien“ geladen. Die Eventlocation liegt auf der anderen Straßenseite des Paschas. Als Wüst an der Hornstraße ankam, wurde er offenbar von einem Gast fotografiert: mit einer Personenschützerin an der Seite und dem rosafarbenen Bordell im Hintergrund.
Bild völlig aus dem Zusammenhang gerissen
Fast vier Monate später tauchte das Bild diese Woche auf dem Instagram-Kanal der Kölner SPD auf - völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Unter der Überschrift „Schleuserskandal statt Hilfe für Obdachlose“ schrieben die Sozialdemokraten, sie hätten schon 2021 vorgeschlagen, das Pascha zur Obdachlosenunterkunft umzuwidmen.
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Zuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft die Immobilie im Zuge der sogenannten „Schleuser-Affäre“ beschlagnahmt hatte. CDU-Fraktionschef Thorsten Schick warf der SPD daher am Freitag im Landtag bei der Haushaltsdebatte vor, sie würde Wüst mit dem Pascha-Foto in die Nähe der Schleuserbande rücken.
Wüst soll Entschuldigung angenommen haben
Die Instagram-Aktion sei „hochgradig unanständig“ und ein „Torpedieren des demokratischen Diskurses“, so Schick. Er forderte Ott auf, sich am Rednerpult für seine Kölner Parteifreunde zu entschuldigen.
Tatsächlich trat Ott später noch mal ans Mikro. Er betonte, dass er mit dem Instagram-Posting nichts zu tun gehabt habe. Dennoch habe er schon am Donnerstag Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) angerufen: „Ich habe Ihnen klar gesagt, was ich davon halte.“ Das Foto war da übrigens schon wieder gelöscht.
Ott erklärte weiter, seine Kölner Landtagskollegin Lena Teschlade habe sich am Freitagmorgen sogar bei Wüst persönlich entschuldigt („obwohl sie auch nichts damit zu tun hatte“). Wüst habe die Entschuldigung angenommen. Von daher hätte Schick sich seine Vorwürfe sparen sollen, so Ott.