Flo Peil und Vera Bolten kennen sich noch aus ihrer Jugend. Schon damals sangen sie ein Duett zusammen – jetzt schließt sich der Kreis.
Bekannt aus „Himmel und Kölle“Schauspielerin und Kasalla-Gitarrist singen Köln-Hymne im Duett
Bekanntermaßen ist Köln nicht die sauberste Stadt. Auch nicht die schönste oder gar die am besten organisierte. Aber die Kölnerinnen und Kölner lieben ihre Stadt – „im tiefsten Dreck, da strahlt der Jeck / die Stadt hätt‘ Fähler su wie ich“ lautet daher eine Textzeile aus „In Kölle will ich levve“. Die Köln-Hymne ist einem Song aus dem Musical „Himmel und Kölle“ entlehnt. Komponist Andreas Schnermann und Produzent Wolfgang Stach haben sich dafür mit Schauspielerin Vera Bolten (im Musical als Haushälterin Moni) und Kasalla-Gitarrist Flo Peil zusammengetan.
Der Strophentext wurde für die Version, die jetzt auf Streamingplattformen und dem Sampler „Karneval der Stars“ verfügbar ist, umgeschrieben, sodass der Song für sich steht. „Im Musical landen wir in einem ‚idealen Köln‘, in dem alles sauber und schön ist“, sagt Vera Bolten. „Aber wir merken, dass uns das gar nicht gefällt – und wollen unser echtes Köln zurück. Und da singen wir dieses Lied.“
Kasalla-Frontmann lehnte ab: Gitarrist Flo Peil stellt sich mit Vera Bolten ans Mikrofon
Für die Auskopplung hatten die Musicalmacher übrigens zuerst Kasalla-Frontmann Basti Campmann angefragt. Flo Peil erzählt: „Basti hat gezögert und sah sich da nicht so. Er sei nicht der Musical-Sänger, meinte er. Da habe ich spaßeshalber gesagt: Wenn Vera da mitsingt, würde ich es machen.“ Denn: Peil und Bolten kennen sich bereits aus ihrer Jugendfreizeit, den Werkwochen in Aachen. Dort trafen sich der Dürener und die Korschenbroicherin in den Schulferien. Schon damals standen sie gemeinsam als Musical-Paar auf der Bühne und sangen ein Duett.
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Kasalla-Gründungsmitglied Peil erinnert sich: „Das Musical damals hieß ‚Manege Frei‘, das haben wir selbst geschrieben. Ener, der Keyboarder von Kasalla, war auch schon dabei. Das ist knapp 30 Jahre her. Daher war es jetzt total lustig, diesen Song zusammen zu machen.“ Auch damals sollte es ursprünglich anders laufen: „Tatsächlich war ich eigentlich gar nicht der Sänger, sondern Schlagzeuger. Aber dann ist der Sänger abgesprungen und ich habe ihn ersetzt. Das war damals das erste Mal, dass ich auf einer Bühne gesungen habe“, sagt der 43-Jährige.
Aus Peils zunächst nur halb ernst gemeinter Zusage wuchs die erneute Zusammenarbeit. Jetzt schließt sich mit „In Kölle will ich levve“ gewissermaßen der Kreis. „Wir haben uns total gefreut, uns wiederzusehen“, sagt Vera Bolten. „Für mich war es toll, dass Flo den Song auf seine Art und Weise interpretiert hat. Ganz anders, als es bei uns im Stück ist. Das dann als Moni mit ihm zusammen zu singen, hat einfach Bock gemacht. Das Lied hat eine ganz andere Farbe und einen anderen Drive bekommen.“
Fast 300 Vorstellungen „Himmel und Kölle“: „Ich will jeden Abend einen draufsetzen“
„Himmel und Kölle“ hat inzwischen bald 300 Vorstellungen hinter sich. Öde wird es für Vera Bolten nicht. „Ich habe jeden Abend das Gefühl, wir schenken den Leuten eine richtig gute Zeit und das macht richtig Spaß. Als Moni habe ich aber auch eine Rolle, die immer mal derbe Sprüche abfeuert und gute Reaktionen bekommt. Ich habe jeden Abend den Ehrgeiz, da noch einen draufzusetzen“, sagt die Schauspielerin. Peil hatte das Stück bereits in der Coronazeit gesehen, sagt er. „Ich hatte großen Spaß – und gerade auch noch mit Vera darüber gesprochen, dass ich es mir noch einmal ansehen müsste. Es hat sich ja auch einiges geändert.“
So ist etwa Guido Cantz an einigen Abend Teil des Casts. Zudem habe man die Szene in der Shisha-Bar abgewandelt, um weniger Stereotype abzubilden, erzählt Bolten. Einen Gastauftritt von Flo Peil wird es aber vermutlich nicht geben: „Wir machen ja mit Kasalla auch ab und zu unsere eigenen Theaterstücke, da singe und spiele ich auch. Aber ich glaube, hinter der Gitarre fühle ich mich doch am wohlsten“, sagt er und lacht. Vera Bolten scherzt: „Wenn es dir leichter fällt, darfst du bestimmt auch mit Gitarre auftreten.“