„Leute haben Hunger“Stars begeistern Massen beim Summerjam – Ärger über Wartezeiten
Lesezeit 2 Minuten
Köln – „Where are my reggae people?“, ruft der Kölner Sänger Patrice und die Menge jubelt. Schon zum 35. Mal findet an diesem Wochenende das Reggae-Festival statt – für viele Fans des Genres ein alljährliche gesetztes Event.
Auf zwei Hauptbühnen treten drei Tage lang lokale und internationale Künstler auf. An einer Tanzfläche am Ufer des Fühlinger Sees sorgen außerdem wechselnde DJs für die passende Stimmung und zahlreiche Foodtrucks für Verpflegung. Auch ein vielfältiges Workshop-Programm wird geboten: von Trommel-Sessions bis Henna-Tattoos ist alles dabei.
Summerjam-Rückkehr nach drei Jahren Durststrecke
Trotz ewiger Wartezeiten bei den Eingängen ist die Stimmung gelöst: „Wir mussten vier Stunden warten, aber jetzt, wo wir endlich drin sind, ist es wie immer super“, sagt Jule aus Bergisch Gladbach. Sie und ihre Freunde freuen sich, nach der drei Jahre langen Durststrecke endlich wieder Reggae-Luft einsaugen zu können.
Nur auf dem Campingplatz sei die Atmosphäre nach der langen Pause noch ein wenig zurückhaltender als sonst, berichten einige Summerjam-Stammgäste: „Wahrscheinlich müssen sich alle erst wieder eingrooven”. Vor der Bühne scheint diese Aufwärmphase hingegen schon überwunden: „Man merkt, dass die Leute Hunger haben”, sagt Clemens Rehbein, Frontmann der Kasseler Band Milky Chance, dem Stadt-Anzeiger.
Line Up kommt bei den Festival-Besuchern gut an
Bereits während des Sets auf der großen Red Stage am frühen Abend bemerkte er „das hat Moshpit-Potenzial“ – ein eher seltenes Phänomen unter Fans der melodisch-entspannten Reggae-Beats.
Auch das Line Up kommt 2022 besonders gut an. „Dieses Mal ist es Reggae-lastiger”, findet ein Besucher, der schon seit 2011 immer mit dabei ist und miterlebt hat, wie das Summerjam im Verlauf der Jahre zunehmend mehr Pop- und Hip-Hop-Künstler auf die Bühne geholt hat. Anfangs sei das etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, aber mittlerweile habe sich die Organisation des Festivals dahingehend verändert, dass problemlos beide Zielgruppen abgeholt werden können.
Seeed begeistert die Massen
Als sich die Wolken gegen halb elf allmählich lila färben, ertönt der von vielen ersehnte Ausruf: „This is Seeed, ya”. Seeed, die elfköpfige Band aus Berlin, auf die viele Besucher als persönliches Highlight hingefiebert haben, hat das Publikum schon beim ersten Song auf ihrer Seite.
Mit verschmelzenden Reggae- und Hip-Hop-Melodien, tiefen Bassläufen und einige charakteristischen Tanzeinlagen bringen Peter Fox, Dellé und ihre Bandkollegen die Menge in Bewegung. Mit einer lautstark geforderten – und dann durch das Publikum vielstimmig begleiteten Zugabe lässt Seeed die Show und auch den ersten Abend des Summerjam-Festivals harmonisch ausklingen.