- Die Kölner Universität muss ein Defizit von 17 Millionen Euro abbauen – das soll vor allem über Budgetkürzungen gelingen
- Der Asta kritisiert die Pläne scharf, die Studentenvertretung befürchtet, dass sich die Sparmaßnahmen vor allem auf die Studenten auswirken
- Schon 2018 haben alle sechs Fakultäten der Universität 2,5 Prozent des Budgets einsparen müssen, räumt die Uni ein
Köln – Überfüllte Seminare, zu wenige Kurse, Bibliotheken, die zeitweise aus allen Nähten platzen. Die Lernbedingungen auf dem Campus der Universität Köln sind dem Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität zufolge schon jetzt nicht optimal. Künftig könnten sie noch schlechter werden, befürchten die Studentenvertreter. Denn die Hochschule muss ein Defizit von 17 Millionen Euro abbauen – durch Budgetkürzungen in den Fakultäten. Der Asta fordert nun die Hochschule auf, die Kürzungspläne sofort zu stoppen.
Die studentische Senatorin Imke Ahlen berichtet, dass in Diskussionen der Engeren Fakultät der Philosophischen Fakultät beraten wurde, wie man 1,5 Millionen Euro einsparen könne. Ahlen vermutet, dass besonders im Mittelbau der Rotstift angesetzt werde, was letztlich zulasten der Studenten gehen könnte. „Wir sitzen jetzt schon in großen Kursen.“ Weniger Dozenten bedeuteten noch größere Kurse. „Wenn die Pläne des Rektorats so durchgezogen werden, werden deutlich weniger Studierende ihr Studium in der Regelstudienzeit abschließen können“, so Ahlen.
Der Universität Köln fehlen viele Dozenten
„Es gibt dann schlichtweg keine Dozierenden, die sie betreuen können.“ Ahlen, aber auch der Asta befürchten, dass sogar ganze Studiengänge wegfallen könnten. „Zahlreiche Lehrstellen werden wegbrechen – ohne einen Plan, wie das im Alltag aufgefangen werden soll“, kritisiert auch Asta-Chef Theodor Jost. „Wir befürchten, dass Stellen, die auslaufen, nicht erneut besetzt werden.“ Ähnliches könnte auch für Professuren gelten, wenn die Dozenten etwa in Ruhestand gingen.
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Die Universität räumt das Millionen-Defizit ein. Entstanden sei es unter anderem durch geringere Einnahmen aus dem Hochschulpakt III und zahlreichen Anmietungen, die die Hochschule habe vornehmen müssen, sagte Sprecher Patrick Honecker. Im Rahmen des doppelten Abiturjahrgangs und der weggefallenen Wehrpflicht habe die Hochschule schließlich 12 000 angehende Akademiker zusätzlich aufgenommen. Die Uni sei aber nicht mehr nachgekommen, entsprechende Räume zu errichten, vor allem weil es zu wenig Firmen und Fachkräfte auf dem Markt gäbe. Zudem müsse die Hochschule Mittel zuschießen, um die Sonderforschungsbereiche finanziell auszustatten.
Schon 2018 hätten alle sechs Fakultäten der Universität 2,5 Prozent des Budgets einsparen müssen. Die Fakultäten könnten sich selbst überlegen, wie sie die 17 Millionen aufbringen. Dies könne, müsse aber nicht im Personalbereich sein. Honecker betonte, es sei für die Hochschule besser, jetzt das Defizit auszuräumen, als wenn man künftig vom Land dazu gedrängt werde. Der Forderung des Asta, das Land solle den Fehlbetrag ausgleichen, erteilte Honecker eine Absage: „Wir sind auskömmlich finanziert“, sagte er.