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Wahlanalyse in KölnCDU verliert gleich 37 Stadtteile an SPD und Grüne

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Analyse Wahl Stadtteile

Die Wahlbeteiligung lag in Köln insgesamt bei 77,8 Prozent. 

Köln – Dass die CDU bei der Bundestagswahl ihr schlechtestes Wahlergebnis überhaupt erzielt hat, macht sich auch mit Blick auf die Wahlergebnisse in den Kölner Stadtteilen bemerkbar. War das Stadtbild nach der Wahl 2017 wegen der Zweitstimmen noch größtenteils schwarz gefärbt, haben sich die Farben rot und grün am Sonntag deutlich ausgebreitet. Insgesamt elf Stadtteile hat die Union an die Grünen verloren, an die SPD sogar 26 – in 16 Stadtteilen, dazu gehören unter andrem Rodenkirchen, Marienburg und Fühlingen, konnte sich die CDU wie bei der vergangenen Wahl erneut durchsetzen, neue Stadtteile hinzugewinnen jedoch nicht.

Ganz anders sieht es bei der SPD aus. Zwar haben die Sozialdemokraten fünf Stadtteile an die Grünen verloren – darunter Kalk, Neuehrenfeld und Zollstock. Doch durch die von der CDU gewonnenen 26 Stadtteile, konnte die SPD in insgesamt 49,5 Stadtteilen die Wahl für sich entscheiden. Das sind 21,5 mehr als noch vor vier Jahren. Aber was hat es mit dem halben Stadtteil auf sich? Das liegt an einer Besonderheit, die nur sehr selten vorkommt. In Brück haben CDU und SPD auf die Stimme genau dasselbe Ergebnis erzielt – jeweils 1584 Wählerinnen und Wähler haben sich für sie entschieden, also jeweils 25,65 Prozent.

Grüne blicken auf erfolgreiche Bundestagswahl

Auf eine erfolgreiche Bundestagswahl blicken neben der SPD auch die Grünen. Wurden 2017 lediglich vier Stadtteile grün eingefärbt, sind es seit Sonntag gleich 16 mehr. Gewinnen konnte die Partei neben den fünf Stadtteilen von der SPD auch elf Stadtteile von der CDU – und das vor allem im Innenstadtbereich. Zudem haben die Grünen im Gegensatz zu den anderen beiden Parteien gleich in fünf Stadtteilen mehr als 40 Prozent erreicht. Die meisten Stimmen konnten sie dabei in Ehrenfeld mit 45,48 Prozent für sich gewinnen. Das schlechteste Ergebnis erzielten die Grünen hingegen in Gremberghoven – mit lediglich 8,73 Prozent. Verwunderlich ist das aber nicht, da sie hier 2017 lediglich fünf Prozent erreichten.

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Gremberghoven gehört gemeinsam mit Chorweiler, Finkenberg, Seeberg und Vingst zu den Stadtteilen mit der geringsten Wahlbeteiligung (jeweils unter 60 Prozent). Die höchste Wahlbeteiligung mit mehr als 85 Prozent gab es hingegen in den Stadtteilen Bayenthal, Braunsfeld, Junkersdorf, Klettenberg, Lindenthal, Lövenich, Neustadt-Nord und Nordstadt-Süd, Nippes, Sülz, Sürth und Hahnwald. Wobei vor allem letzterer mit 90,88 Prozent heraussticht.

Grundsätzlich zeichnet sich im Hahnwald, wo lediglich 1458 Wahlberechtigte leben, bei den Wahlergebnissen ein deutlich anderes Bild ab als im Rest der Stadt. Die CDU konnte hier ihr mit Abstand bestes Ergebnis erzielen: 48,41 Prozent. Und auch die FDP war im Hahnwald mit 29,31 Prozent am stärksten. Als Verlierer gelten in diesem Stadtteil hingegen die SPD (6,87 Prozent) und Die Linke (0,98 Prozent). Beide Parteien erzielten hier ihr mit Abstand schlechtestes Wahlergebnis.

Kölner Wahlergebnisse spiegeln Niederlage der Linken wider

Die Wahlniederlage der Linken, die bundesweit knapp die Fünf-Prozent-Hürde verpasste und nur wegen einiger Direktmandate in den Bundestag einziehen kann, spiegeln grundsätzlich auch die Ergebnisse in Köln wider. Am besten schnitt die Partei mit 13,05 Prozent in Kalk ab, doch ein Erfolg ist das nicht. 2017 konnte sie hier noch rund 7,5 Prozent mehr der Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. Ebenfalls kein gutes Ergebnis erzielte die AfD. Stadtweit wählten die Partei weniger als fünf Prozent. Am stärksten schnitt die AfD mit 13,05 Prozent in Chorweiler ab, am schwächsten mit lediglich zwei Prozent in Lindenthal.

Wie genau die Wählerwanderung in diesem Jahr in Detail aussieht, also welche Parteien Wählerinnen und Wähler von anderen Parteien gewonnen oder an andere Parteien verloren haben, ist unklar. Die Stadt selbst gibt diesmal keine eigene Analyse zur Wahl heraus. Der Grund: Weil zahlreiche Stimmbezirke seit der letzten Bundestagswahl neu zugeschnitten wurden, sei die Vergleichbarkeit der Wahlen 2017 und 2021 nicht mehr gegeben. Grundsätzlich lag die Wahlbeteiligung in Köln mit 77,79 Prozent etwas höher als noch 2017 (75,8 Prozent). Mitgezählt wurden insgesamt 99,52 Prozent der Stimmen, 0,48 Prozent waren hingegen ungültig.