Köln – Die Weihnachtsbeleuchtung in Köln wird in diesem Jahr aufgrund der Energiekrise massiv reduziert. So wird die festliche Beleuchtung auf Hohe Straße und Schildergasse nachts nicht mehr eingeschaltet. Die Stadt hat vorgegeben, die Beleuchtung nur bis höchstens 22 Uhr einzuschalten. Aber: „Wir planen auch in diesem Jahr mit der Winterbeleuchtung auf Hohe Straße und Schildergasse“, sagt Annett Polster, Geschäftsführerin des Stadtmarketings, das die Lichter installiert. „Wir wissen aus Gesprächen mit den Händlern, dass die Menschen wegbleiben, wenn die Innenstadt im Winter nicht beleuchtet ist“, so Polster weiter. Dadurch würden Gastronomie und Handel nach der Corona-Krise erneut massiv leiden.

Zudem sei das Stadtmarketing bereits vor zwei Jahren auf die deutlich sparsamere LED-Technik umgestiegen. „Wir verbrauchen für unsere gesamte Beleuchtung rund 10.000 Watt, das entspricht dem Betrieb von sechs Kaffeemaschinen“, so Polster weiter. Dennoch hält sie eine Einschränkung der Beleuchtung noch über die Vorgaben der Stadt hinaus denkbar. „Wir haben hier unsere Vorstellungen, sind aber noch in Abstimmung mit Eigentümern und Händlern.“

Kölner Weihnachtsmärkte reduzieren Stromverbrauch deutlich

Die großen Weihnachtsmärkte stimmen sich derzeit mit der Stadt ab, um den Stromverbrauch möglichst effizient zu reduzieren. Der Markt am Neumarkt ist abgestimmt mit der umliegenden Stadtbeleuchtung und soll auch deswegen noch nach 22 Uhr leuchten. In diesem Jahr allerdings nur in der Zeit, in der der Markt tatsächlich geöffnet ist: Vom 17. November bis zum 23. Dezember. In den Vorjahren waren die Lichter früher an und blieben dies auch bis zum 6. Januar.

„In diesem Jahr sind es 21 Tage weniger“, sagt Betreiberin Britta Putzmann. Sie wird zudem die Zahl der leuchtenden Tannenbäume reduzieren und die leuchtenden Girlanden auf rund 200 Metern durch Glitter-Elemente austauschen. Nachts wird es zudem dunkel – je nach Wochentag sollen die Lichter zwischen 22.30 Uhr und 23.30 Uhr ausgeschaltet werden.

„Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom ist schon immer aufs Energiesparen ausgerichtet“, sagt Birgit Grothus von der Kölner Weihnachtsgesellschaft. Auf dem Markt werde ausschließlich Ökostrom verwendet, Gasöfen seien schon seit einigen Jahren verboten. In diesem Jahr wolle man den Energieverbrauch halbieren. Dafür werden nach Marktende der große Baum, das Lichterzelt und alle weiteren verzichtbaren Lichterquellen ausgeschaltet, so Grothus.

Diskussion über Eigelstein-Beleuchtung: „Es geht vor allem um die Signalwirkung“

Auch auf den Weihnachtsmärkten auf dem Alter Markt und auf dem Heumarkt wird es dunkler. So werden etwa die Beleuchtungen der Denkmäler ab 23 Uhr ausgeschaltet. „Da die Beleuchtung erst nach Schließung des Marktes ausgestellt wird, glauben wir nicht, dass dies die Weihnachtsstimmung beeinflusst“, sagt Anika Schön von Heinzels Wintermärchen.

Im Eigelsteinviertel wird derweil noch über die Beleuchtung von Eigelstein-Torburg und Weidengasse diskutiert. „Es geht nicht um das Finanzielle, das sind alles LEDs, somit ist das nicht der enorm hohe Energieverbrauch. Es geht vor allem um die Signalwirkung“, sagt Ruth Wennemar, Sprecherin des Bürgervereins Kölner Eigelstein.

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Aller Vorrausicht nach werde die Torburg wieder beleuchtet werden – allerdings auch nur bis 22 Uhr. „Viele haben zu mir gesagt, sie bräuchten ein wenig Wärme in diesen schwierigen Zeiten“, so Wennemar. Die Weidengasse werde jedoch wahrscheinlich in diesem Jahr kein weihnachtliches Lichtermeer. Sie sei an die Straßenbeleuchtung gekoppelt und soll nicht die ganze Nacht über strahlen, so Wennemar.

Die beliebte Event-Location Wolkenburg ist mit ihren tausenden Lichtern jedes Jahr ein Highlight der Weihnachtszeit. Die aktuelle Situation hinterlässt aber auch hier Spuren. Zwar wird die Weihnachtsbeleuchtung im Innenhof und auf der Straße wie gewohnt im November angebracht, nachts und an Tagen ohne Veranstaltung bleibt die festliche Dekoration jedoch aus.